Öffentlicher Verkehr Zürcher Rufbus gut gestartet – nun leicht unter den Erwartungen

fn, sda

23.3.2021 - 11:25

Die Stadt Zürich testet ein nachfrageorientiertes ÖV-Angebot, den Pikmi-Rufbus. Wie der genau funktioniert, muss allerdings besser erklärt werden, räumt die Stadt ein.
Die Stadt Zürich testet ein nachfrageorientiertes ÖV-Angebot, den Pikmi-Rufbus. Wie der genau funktioniert, muss allerdings besser erklärt werden, räumt die Stadt ein.
Keystone

Pikmi, der digitale Rufbus der VBZ, der seit vergangenem November in den Zürcher Quartieren Altstetten und Albisrieden unterwegs ist, hat mittlerweile 2918 Kundinnen und Kunden. Die Nachfrage liegt derzeit aber etwas unter den Erwartungen.

Keystone-SDA, fn, sda

Bis Mitte März 2021 haben sich 2918 Kundinnen und Kunden bei Pikmi angemeldet. Davon sind rund 280 häufige Passagiere mit mehr als fünf absolvierten Fahrten, wie die Stadt am Dienstag mitteilte.

Die grösste Nachfrage erlebte Pikmi, der jeweils von 20 bis 24 Uhr unterwegs ist, in den Tagen zwischen Weihnachten und Silvester sowie im Februar. Die grösste Nachfrage gab es – wenig überraschend – in der Silvesternacht, als 124 Personen zustiegen.

In den ersten Monaten hätten im Schnitt zwischen 50 und 60 Personen pro Abend einen Pikmi-Bus genutzt. An Wochenenden waren es jeweils etwa 90 bis 100, dies trotz Corona-Pandemie.

Die Stadt ist mit der Nachfrage in den ersten beiden Monaten zufrieden. Die Nachfrage habe trotz schwierigem Umfeld gestimmt. Seither liess das Interesse jedoch etwas nach. Die Nachfrage ist aktuell leicht unter der Erwartung.

Die Stadt will nun beobachten, wie sich die Nachfrage mit dem weiteren Verlauf der Corona-Pandemie und den kommenden Lockerungsschritten verändert.

Verwirrung um «Ridepooling»

Verbessern wollen die Verantwortlichen aber die Kommunikation. Die Auswertung der Rückmeldungen habe gezeigt, dass die Funktionsweise von Pikmi besser erklärt werden müsse. Insbesondere was das so genannte «Ridepooling» betrifft, gab es offenbar Verwirrung.

«Ridepooling» bezeichnet das Zusammenfassen von mehreren ähnlichen Passagier-Wünschen zu einer Fahrt. Einen Pikmi-Bus kann niemand für sich allein buchen. Es besteht immer die Möglichkeit, dass andere Passagiere zusteigen.

Der Pilotbetrieb von Pikmi dauert noch bis April 2022. Derzeit wird zum Pikmi-Rufbus auch eine Begleitstudie mit der ETH Zürich durchgeführt. Die Resultate sollen im Sommer vorliegen.

Mit dem Rufbus Pikmi testet die Stadt Zürich erstmals ein nachfragegesteuertes ÖV-Angebot. Der Rufbus ist in den ÖV-Zonenplan integriert, so dass kein zusätzliches Ticket nötig ist. Neben den normalen VBZ-Haltestellen gibt es weitere 150 Haltepunkte, an denen Passagiere ein- und aussteigen können. Gebucht wird über eine App.