Kommunale WahlenZürcher Stadtrat: FDP will mit Sonja Rueff dritten Sitz holen
olgr, sda
20.5.2021 - 20:46
Die FDP setzt auf Sonja Rueff-Frenkel, um bei den Erneuerungswahlen im Februar 2022 einen dritten Zürcher Stadtratssitz zu erobern. Die Freisinnigen haben die Kantonsrätin am Donnerstagabend offiziell nominiert.
Keystone-SDA, olgr, sda
20.05.2021, 20:46
SDA
In der internen Ausmarchung setzte sich Rueff mit 57 zu 37 Stimmen gegen Gemeinderätin Yasmine Bourgeois durch. Die Rechtsanwältin hatte in ihrer Wahlkampfrede betont, dass sie gern, gut und beharrlich verhandle, was bei einer Wahl in den mehrheitlich rot-grünen Stadtrat nötig sei.
Delegierte attestierten der 48-jährigen Sonja Rueff-Frenkel, dass sie gut vernetzt sei, gute Lösungen über ihr Ego stelle und damit über die Parteigrenzen hinaus Stimmen holen könne.
FDP hält an ihren Rennpferden fest
Die beiden bisherigen FDP-Stadträte wurden im Rahmen der Online-Versammlung gemeinsam nominiert: Michael Baumer, der Vorsteher des Departements Industrielle Betriebe, und Filippo Leutenegger, Vorsteher des Schul- und Sportdepartements, streben eine weitere Amtszeit an.
Die beiden hätten einen tadellosen Job gemacht, hielt Parteipräsident Silvan Pflüger am Donnerstagabend fest. Zwei so tolle Pferde lasse man im Rennen. Die Delegierten sahen es ähnlich – es gab nur eine Gegenstimme.
Dass die FDP mit drei Kandidierenden ins Rennen steigen soll, hatte der Parteivorstand bereits Anfang April angekündigt. «Wir müssen den dritten Sitz machen, damit der Stadtrat wieder ins Lot kommt», begründete Pflüger. Es fehle heute wegen der klaren rot-grünen Mehrheit das Korrektiv. Die kombinierte Delegierten- und Mitgliederversammlung stellte sich hinter diese Strategie.
Viele Kandidaten, ein freier Sitz
Von den bisherigen Stadträten wird einzig Richard Wolff (AL) nicht mehr antreten. Alle acht weiteren Regierungsmitglieder (3 SP, 2 FDP, 2 Grüne und 1 GLP) haben angekündigt, sich für eine Wiederwahl zur Verfügung zu stellen.
Die FDP ist die erste Partei, die ihre Kandidierenden offiziell nominiert hat. Es ist aber dennoch bereits absehbar, dass ein grosses Bewerberfeld in den Wahlkampf steigen wird: Auch SP, Grüne und GLP streben wie die Freisinnigen einen Sitzgewinn an – oder liebäugeln zumindest mit einer zusätzlichen Kandidatur. Die AL wird versuchen, ihren Sitz zu halten.
Im Weiteren dürfte auch die seit 1990 nicht in der Regierung vertretene SVP einen Bewerber nominieren. CVP und EVP könnten ebenfalls auf eine Kandidatur setzen. Die meisten Parteien wollen noch vor den Sommerferien einen definitiven Entscheid fällen. Der erste Wahlgang findet am 13. Februar 2022 statt.
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