Bauprojekte Zürcher Stadtrat ist mit Koch-Areal einen grossen Schritt weiter

olgr, sda

22.4.2021 - 13:18

2023 sollen die Baumaschinen auffahren: Bis dahin wird die Besetzung auf dem Koch-Areal noch toleriert.
2023 sollen die Baumaschinen auffahren: Bis dahin wird die Besetzung auf dem Koch-Areal noch toleriert.
Keystone

Gemeinnützige Wohnungen, ein Gewerbehaus und ein Quartierpark sollen auf dem besetzten Koch-Areal entstehen: Der Stadtrat von Zürich hat nun die planerischen Grundlagen genehmigt, wie er am Donnerstag mitteilte. Die Besetzer können bis zum Baustart im Jahr 2023 bleiben.

22.4.2021 - 13:18

Es handle sich um einen langen Prozess, sagte Finanzvorstand Daniel Leupi (Grüne) an einer Medienorientierung vom Donnerstag. Doch nun sei man ein grosses Stück weiter gekommen.

Auf dem ehemaligen Industrieareal in Albisrieden/Altstetten soll ein gemischt genutztes und lebendiges Quartier entstehen. Ein grosser Park soll als Erholungsraum und Treffpunkt dienen.

Damit diese Pläne umgesetzt werden können, muss die Bau- und Zonenordnung teilweise revidiert werden. Zudem ist – wegen des geplanten Hochhauses einer Wohnbaugenossenschaft – ein Privater Gestaltungsplan notwendig. Beide Instrumente lagen im Sommer 2020 öffentlich auf. Der Stadtrat hat sie nun bereinigt und zuhanden des Stadtparlaments verabschiedet.

Ebenfalls genehmigt hat der Stadtrat die Baurechtsverträge: Die Stadt erlaubt drei verschiedenen Bauträgern, auf dem Areal zu bauen. Dafür erhält sie jährlich insgesamt 0,58 Millionen Franken. Die Baurechtsverträge sind vorerst auf 62 Jahre befristet, sie können zweimal um 15 Jahre verlängert werden.

Industrieareal erhält eine grüne Mitte

Die Immobilienentwicklerin Senn wird für 55 Millionen Franken ein Gewerbehaus mit einer Nutzfläche von rund 10'000 Quadratmetern erstellen. Die Allgemeine Baugenossenschaft Zürich plant ein 85 Meter hohes Hochhaus mit rund 200 preisgünstigen Wohnungen für alle Altersgruppen und rechnet mit Baukosten von 78 Millionen Franken.

Die Bau- und Wohngenossenschaft Kraftwerk1 will für 83 Millionen Franken ein «gemeinschaftsförderndes Haus» mit 125 gemeinnützigen Wohnungen sowie einer Zirkushalle und einem Restaurant bauen.

Die Stadt Zürich wird einen knapp 12'000 Quadratmeter grossen Park als grüne Mitte des Koch-Areals erstellen und dabei die historische Kohlenlagerhalle als überdachten Freiraum erhalten. Die Kosten belaufen sich auf rund 16 Millionen Franken.

Die Stadtzürcherinnen und Stadtzürcher werden voraussichtlich im Mai 2022 über den Park-Baukredit befinden. Die Planungsgrundlagen und Baurechtsverträge werden nun zunächst im Stadtparlament beraten.

Die Baumaschinen könnten gemäss Stadtrat im Jahr 2023 starten. Bis dahin wird er auch die Besetzung tolerieren, die bereits bestanden hatte, als die Stadt das rund 30'000 Quadratmeter grosse Koch-Areal im Jahr 2013 kaufte.

olgr, sda