Gesundheitswesen Zürcher Stadtrat will Kaderarzt-Löhne bei 1 Million Franken deckeln

falu, sda

29.9.2021 - 13:17

Der Stadtrat ist der Ansicht, dass das heutige Lohnsystem für die Kaderärzteschaft Fehlanreize beinhaltet. (Symbolbild)
Der Stadtrat ist der Ansicht, dass das heutige Lohnsystem für die Kaderärzteschaft Fehlanreize beinhaltet. (Symbolbild)
Keystone

Der Zürcher Stadtrat hat dem Gemeinderat eine neues Honorarsystem zur Entlohnung von Kaderärztinnen und -ärzten unterbreitet: Die Gesamtvergütung soll demnach eine Million Franken pro Jahr nicht übersteigen dürfen. Damit folgt er der neuen kantonalen Regelung.

Keystone-SDA, falu, sda

Laut Mitteilung vom Mittwoch will der Stadtrat jedoch unter der Millionengrenze bleiben: Die Maximalvergütung für die Chefärzteschaft soll bei 800'000 Franken liegen, jene für Leitende Ärztinnen und Ärzte bei 500'000 Franken und für die Oberärzteschaft bei 240'000 Franken. Dies auch unter Berücksichtigung einer Marge für zukünftige Entwicklungen.

Das neue Vergütungssystem besteht laut Stadtrat aus drei Teilen: Grundlohn, Fachkomponente und variable Komponente. Der Grundlohn für Chefärztinnen und Leitende Ärzte soll künftig höher ausfallen als bisher. Die Fachkomponente berücksichtigt die Marktverhältnisse je Fachgebiet sowie die strategische Bedeutung des Fachgebiets für das Stadtspital. Die variable Komponente honoriert besondere Leistungen in den Bereichen Führung und Management.

Heutiges System beinhaltet Fehlanreize

Die heutige Regelung beinhalte Fehlanreize für die Erbringung unwirksamer, unzweckmässiger oder unwirtschaftlicher Leistungen, heisste es in der Mitteilung. Als nächstes wird der Gemeinderat über das neue Honorarsystem beraten.

Im Juli hatte bereits der Kantonsrat das neue kantonale Spitalgesetz verabschiedet. Darin ist unter anderem ein Lohndeckel von einer Million Franken für die Kaderärzteschaft an kantonalen Spitälern festgehalten.

Dieser war das direkte Resultat aus der Debatte um verschiedene Vorkommnisse am Universitätsspital Zürich (USZ). Mehreren Kaderärzten waren Verfehlungen vorgeworfen worden, hinter denen auch finanzielle Motive vermutet wurden.