Zürich
Ein ehemaliger Zürcher Stadtpolizist muss sich heute Donnerstag vor dem Obergericht verantworten. Ihm wird vorgeworfen, er habe von einer Prostituierten Geschenke und Sex angenommen. Das Bezirksgericht verurteilte ihn dafür zu einer bedingten Geldstrafe.
Wegen mehrfacher Vorteilsannahme wurde der ehemalige Polizist im Februar zu einer bedingten Geldstrafe von 100 Tagessätzen zu je 100 Franken verurteilt, bei einer Probezeit von zwei Jahren. Damit war er nicht einverstanden, weshalb der Fall nun vor Obergericht landet.
Bei den Geschenken, die der Mann von der Prostituierten entgegennahm, ging es laut Staatsanwalt "nicht um eine Weihnachtsschoggi". Er habe sich - zusammen mit einem anderen Polizisten - Kleider, Elektronikartikel, Flüge, Hotelaufenthalte und auch Sex schenken lassen.
Gemäss seinem Anwalt ging es bei diesen Geschenken aber um nichts Dienstliches. Es sei eine rein private Freundschaft gewesen, bei der gegenseitig Geschenke gemacht worden seien. Der Beschuldigte war selber zwar kein Sittenpolizist, wurde von der Stadtpolizei aber mehrmals als "Schein-Freier" beigezogen.
Dieser Prozess ist ein Nebengleis der so genannten "Chilli's"-Korruptionsaffäre. Der Beschuldigte geriet ins Visier der Ermittler, weil die Staatsanwaltschaft die Kommunikation seines Polizei-Kollegen auswertete, der Sittenpolizist war.
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