Stadtentwicklung Zürcher Stadtparlament ist für Wohnsiedlung Leutschenbach

SDA

16.1.2019 - 19:21

Die Stadt Zürich will im Quartier Seebach für 175 Millionen Franken eine Wohnsiedlung mit 369 Wohnungen bauen. Das Stadtparlament hat den Objektkredit für die Wohnsiedlung Leutschenbach am Mittwoch bewilligt. Das letzte Wort hat das Stimmvolk.

Die kommunale Wohnsiedlung Leutschenbach soll auf drei nebeneinander liegenden Parzellen an der Leutschenbachstrasse direkt neben dem Fernsehstudio von Schweizer Radio und Fernsehens (SRF) entstehen. Auf insgesamt 21'500 Quadratmetern sollen 369 Wohnungen einschliesslich 11 Wohnateliers, neun Grosswohnungen und zusätzlichen 41 zumietbaren Zimmern gebaut werden.

Weiter soll es 1200 Quadratmeter Dienstleistungs- und Gewerbefläche, vier Kindergärten und einen Hort sowie eine Tiefgarage geben. Zudem soll der Vorplatz zur Leutschenbachstrasse neugestaltet, eine Photovoltaik-Anlage erstellt und die Abwärme des SRF für die Wohnsiedlung genutzt werden.

Für diese Vorhaben hat das Zürcher Stadtparlament am Mittwoch mit 84 Ja- zu 33 Nein-Stimmen einen Objektkredit von 213,2 Millionen Franken bewilligt - davon allein 175 Millionen Franken für den Bau der Wohnsiedlung.

FDP und SVP wollten Geschäft zurückweisen

Dass es im Quartier Seebach neue Wohnungen braucht, war im Rat unbestritten. Die Frage war nur, wer diese bauen soll. FDP und SVP wollten das Geschäft an den Stadtrat zurückweisen. Statt selber zu bauen, soll die Stadt das Baurecht für die neue Siedlung öffentlich ausschreiben und mit den erwünschten Kriterien vergeben.

Die geplante Siedlung dürfe nicht mit einer neuen Verschuldung der Stadt realisiert werden, hiess es weiter von FDP und SVP. Private Investoren sollten zum Zuge kommen.

Die restlichen Parteien hingegen stellten sich hinter das Projekt und bezeichneten es als "sehr gelungen", "flexibel angedacht" und "sehr gut". Gemäss Finanzvorsteher Daniel Leupi (Grüne) leistet das Projekt einen Beitrag zu einer Durchmischung im Quartier.

Wohnungen in Kostenmiete vermieten

Im Rat wurde zudem betont, dass die Stadt Zürich verpflichtet sei, den Anteil gemeinnütziger - also nicht gewinnorientierter - Wohnungen bis 2050 auf einen Drittel aller Mietwohnungen zu erhöhen. Das Stimmvolk hatte Ende 2011 mit einer 75-Prozent-Mehrheit dies als Grundsatzartikel in der Gemeindeordnung festgeschrieben.

Die Wohnsiedlung Leutschenbach soll denn auch "den Zielen des gemeinnützigen Wohnungsbaus auf Basis der Kostenmiete, der sozialen Durchmischung und der Sicherung von Familienwohnungen im Sinne des wohnpolitischen Grundsatzartikels Rechnung tragen". So soll eine 4-Zimmer-Wohnung voraussichtlich monatlich 1530 Franken kosten.

Der Gemeinderat stimmte weiter mit 99 Ja- zu 15 Nein-Stimmen einem Postulat der Grünen zu, das mehr Begrünung auf den Dächern der Gebäude im Innenhof der Siedlung fordert. Hingegen lehnte der Rat mit 87 Nein- zu 27 Ja-Stimmen das zweite Postulat der Grünen ab. Indem auf eines der Gebäude im Innenhof verzichtet würde, hätte der Anteil an Grün- und Freiräumen erhöht werden sollen.

Als nächstes muss nun das Stadtzürcher Stimmvolk über den Objektkredit befinden. Die Wohnsiedlung soll in Etappen gebaut werden. Die Stadt rechnet mit einer Fertigstellung des Baus bis Ende 2023.

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