Obwohl er nur noch die Nummer drei ist, bleibt Roman Bürki zumindest vorläufig bei Borussia Dortmund und schlägt gar ein Angebot des FC Basel aus. blue Sport nennt die möglichen Gründe.
Spätestens seit der Ankunft von Landsmann Gregor Kobel, der seit diesem Sommer die neue Nummer 1 im BVB-Tor ist, ist der Abschied von Roman Bürki aus Dortmund wohl nur noch eine Frage der Zeit. Der 30-Jährige figuriert hinter Kobel und auch Marwin Hitz gar nur noch als schwarz-gelbe Nummer drei. Gleichzeitig soll er aber nach wie vor der bestbezahlte Goalie im Verein sein, weshalb ihn Dortmund wohl nur zu gerne von der Gehaltsliste gestrichen hätte.
Insbesondere nach dem überzeugenden Saisonstart von Stuttgart-Zugang Kobel sind Bürkis Einsatzchancen weiter gesunken. Auch die neu erhaltene Rückennummer 30 spricht Bände. Und doch folgt Bürki dem Lockruf des FC Basel, der dem Bundesligisten kurz vor der Schliessung des Transfers-Fensters am Dienstag ein Leih-Angebot macht, nicht. blue Sport hat sich auf die Suche nach den Gründen gemacht.
Die Vergangenheit
Seine fussballerische Ausbildung geniesst Bürki beim FC Münsingen, bevor er beim FC Thun trotz Probetraining nicht aufgenommen wird. Bei den Young Boys dagegen erhält Bürki seine Chance – und nutzt sie. Zwar wird er bei den Stadtbernern nie Stammgoalie, mit seiner Leihe zu GC im Jahr 2011 schafft er schliesslich den Durchbruch. Im Februar 2013 wird er von den Zürchern definitiv übernommen und feiert nur drei Monate später den Cup-Triumph. Und so ist Bürkis Vergangenheit nicht wirklich vereinbar mit einem Wechsel zum grossen FCB – und möglicherweise ein Mitgrund für die Absage.
Die Zukunft
Denkbar ist aber auch, dass Bürkis Absage an den FCB damit zusammenhängt, dass er noch gar nicht in die Schweiz zurückkehren möchte – egal ob bei YB, GC oder einem anderen Klub. Mit 30 Jahren hat Bürki auf der Torhüterposition noch einige gute Jahre vor sich und peilt möglicherweise noch einmal einen nächsten Schritt im Ausland an. Schliesslich hat er 2019 seinen Rücktritt aus der Nati gegeben, um sich auf seine Klub-Karriere fokussieren zu können.
Kein Zeitdruck
Bürki hat in Dortmund noch einen Vertrag bis im Juni 2023 und soll mit rund fünf Millionen Euro Jahresgehalt noch immer Topverdiener sein beim BVB. Der Münsinger ist also nicht in einer Situation, in der er jedes akzeptable Angebot annehmen muss. Zudem setzt auch BVB-Sportdirektor Michael Zorc keinen Druck auf: «Roman hat hier keinen goldenen Löffel geklaut. Er war jahrelang unsere Nummer eins, und wenn sich kein Transfer darstellen lässt, dann bleibt er und ist Mitglied unseres Kaders.»
Angepeilte Rückeroberung
Auch wenn eine Rückkehr ins Dortmund-Tor Stand jetzt unwahrscheinlich ist, ist sie keinesfalls ausgeschlossen. Insbesondere auf der Torhüter-Position kann es sehr schnell gehen. Sollte sich Kobel verletzen oder ein Formtief einziehen, dürfte man gespannt sein, ob sich Bürki im Konkurrenzkampf mit Hitz nicht doch durchsetzen könnte.
Loyalität zum BVB
Bereits in der Vergangenheit muss Bürki in Deutschland schwierige Phasen überstehen. Doch selbst als der damalige Stammgoalie degradiert und teils öffentlich harsch kritisiert wird, behält er stets die Contenance und stellt sich in den Dienst der Mannschaft. Wer das als Ersatzmann auf der Bank kann, bleibt möglicherweise auch beim Gang auf die Tribüne loyal. Je länger diese Situation allerdings anhält, desto wahrscheinlicher dürfte Bürkis Abschied werden.