Dortmund rauschte in der Rückrunde von Sieg zu Sieg, ehe der Schnellzug am vergangenen Wochenende in München jäh ausgebremst wurde. Und schon beginnt die Suche nach Schuldigen.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- BVB-Routinier Emre Can kritisiert Jude Bellingham in einem Interview für dessen mangelhafte Körpersprache auf dem Platz.
- Hinter vorgehaltener Hand sollen auch andere Spieler über Bellinghams Verhalten verärgert sein.
- Am Mittwoch (20.45 Uhr) trifft Dortmund im DFB-Pokal-Viertelfinal auf RB Leipzig. Der von mehreren Top-Klubs umgarnte Bellingham wird dannzumal unter besonderer Beobachtung stehen.
Die Kritik von Aussen dürfte an der Mannschaft abprallen. Innerhalb des Teams wird es kaum hohe Wellen schlagen, wenn etwa Ex-Profi Mario Basler alles und jeden kleinredet.
Heikler wird es, wenn Spieler öffentlich gegen Teamkollegen schiessen. Und genau das hat Emre Can beim US-Sender «ESPN» getan. Der deutsche Nationalspieler kritisiert Jude Bellingham für dessen Auftreten. «Jude ist noch jung. Er muss noch viel lernen. Auf dem Platz, hier vor 70’000 oder 80’000 Zuschauern, gibt es Dinge, die darfst du nicht tun. Du brauchst eine gute Körpersprache, wenn ein Teamkollege einen Fehler macht. Das ist das, was wir auch als Mannschaft lernen müssen.»
Intern muss es Platz geben für derartige Kritik, doch in Interviews platziert können solche Aussagen Unruhe ins Team tragen. Etwas, das der BVB nun sicherlich nicht gebrauchen kann. Noch ist die Meisterschaft nicht verloren und im DFB-Pokal steht am Mittwochabend der Viertelfinal gegen RB Leipzig auf dem Programm. Nur wenn die Dortmunder als Einheit auftreten, werden sie eine Chance haben, ihre hochgesteckten Ziele zu erreichen.
Jude Bellingham eckt nicht nur bei Emre Can an
Wie «Bild» berichtet, ist Can aber nicht der einzige, dem Bellinghams Auftreten ein Dorn im Auge ist. Zu oft legt das 19-jährige Ausnahmetalent divenhafte Züge an den Tag. Der Engländer stelle sich nach Erfolgen gerne in den Mittelpunkt, könne mit Kritik an seiner Person aber nur schlecht umgehen und reagiere schnell eingeschnappt.
Sauer aufstossen dürfte Can auch, dass Bellingham trotz Vertrag bis 2025 mit anderen Vereinen flirtet. Dem Vernehmen nach wären Liverpool, Manchester City und Real Madrid durchaus bereit, Bellingham für 150 Millionen Euro aus seinem Vertrag loszueisen. Die Königlichen sollen dabei in der Pole Position sein, wie «Bild» berichtet. So habe sich sein Vater Ende Februar mit den Real-Verantwortlichen in Madrid getroffen.
Gespräche mit Dortmund habe es dagegen noch nicht gegeben. Bellingham wolle sich auf die Titeljagd konzentrieren, heisst es. Dagegen dürfte natürlich auch Can nichts einzuwenden haben. Ob die brisanten Aussagen des BVB-Routiniers das Klima innerhalb der Mannschaft vergiften oder ob sie Bellingham gar einen Extraboost verleihen, das wird sich letztlich auf dem Platz zeigen.