Interimscoach mit Jubel-Ausraster Ekstase bei Tullberg nach BVB-Sieg – Hamann findet es «peinlich»

dpa

2.2.2025 - 11:11

Mike Tullberg lässt seinen Gefühlen freien Lauf.
Mike Tullberg lässt seinen Gefühlen freien Lauf.
Keystone

Mike Tullberg bejubelt Dortmunds ersten Bundesliga-Sieg in diesem Jahr auf bemerkenswerte Art und Weise. Das kommt nicht überall gut an. TV-Experte Didi Hamann findet den Auftritt des Dänen «peinlich».

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DPA, Jan Arnet

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  • Nach dem Sieg in Heidenheim lässt Dortmunds Übergangstrainer Mike Tullberg seinen Gefühlen freien Lauf.
  • Didi Hamann kritisiert den 39-Jährigen für seinen frenetischen Jubel: «Es geht nicht um ihn. Ich fand es peinlich.»
  • Tullberg wird nun in seine Rolle als U19-Trainer zurückkehren. Niko Kovac übernimmt als Cheftrainer des BVB.

Fast schon ekstatisch hat Interimstrainer Mike Tullberg den ersten Bundesliga-Sieg von Borussia Dortmund in diesem Jahr bejubelt. Der Däne rannte nach dem 2:1 des schwer angeschlagenen und ins Tabellenmittelfeld abgestürzten achtmaligen deutschen Meisters in Heidenheim wie entfesselt vor den Block mit den BVB-Fans. Er brüllte, ballte die Faust, deutete auf den Dortmund-Schriftzug auf seinem Pullover und klopfte sich auf die Brust.

Die Sky-Experten Erik Meijer und Didi Hamann finden den Gefühlsausbruch unangebracht. «Übertrieben» sei das gewesen, meint Meijer. «Es hat auch seinen Charme, wenn du es etwas ruhiger angehst. Vielleicht war der Stress bei ihm aber auch sehr hoch, das kann auch der Grund sein, warum er so feiert.»

Noch deutlicher wird Didi Hamann, der auch für blue Sport regelmässig Fussballspiele analysiert. «Als klar war, dass Niko Kovac kommt, hat er gesagt: ‹Es geht nicht um mich.› Alles, was er in den Pressekonferenzen gesagt hat, das hat er heute widerlegt. Als ich die Bilder gesehen habe, habe ich mir gedacht: ‹Es geht um dich.› Es geht aber nicht um ihn. Ich fand es peinlich», so Hamann über Tullberg.

Zwei Siege und ein Remis in drei Spielen

Tullberg selbst meint: «Es geht nicht um mich, es geht immer um den Verein. Ich habe den klaren Auftrag vom Verein bekommen, Energie reinzubekommen, den Turnaround zu schaffen. Das haben wir geschafft.» Der 39-Jährige wird das Kommando nun an den neuen Cheftrainer Niko Kovac übergeben und zur Dortmunder U19 zurückkehren.

In insgesamt drei Spielen als Übergangs-Nachfolger von Nuri Sahin holte Tullberg immerhin zwei Siege und ein Unentschieden. Drei Tage nach dem 3:1 gegen Schachtar Donezk in der Champions League habe seine Mannschaft in Heidenheim eine «Energieleistung» gezeigt, meint er.

«Wichtigster Job ist, Papa zu sein»

Er freue sich darauf, nach der Rückkehr von der Ostalb wieder seine drei Kinder in den Arm zu nehmen, sagt Tullberg. Die habe er in den vergangenen Tagen zu selten gesehen. «Der wichtigste Job für mich ist, Papa zu sein», erklärt er. Es gehe für ihn nun zurück in den Alltag. In der Dortmunder U19 werde er versuchen, «die nächsten Diamanten zu schleifen».

Ob er in Zukunft noch mal als Chefcoach einspringen würde, wenn die BVB-Bosse ihn darum bitten sollten? Das wolle er nicht kommentieren, meint Tullberg. Er könne ja erst mal Heidenheims Trainer Frank Schmidt fragen, ob er bei ihm hospitieren dürfe, sagt er. Er ziehe seinen Hut vor dem 51-Jährigen, der schon so lange im Amt und immer Mensch geblieben sei. Auch für ihn persönlich sei aber alles gut, betont Tullberg.

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