Timm Klose kennt die Bundesliga aus seiner Aktivzeit bestens. Im Interview mit blue Sport sagt der einstige Innenverteidiger, was YBs Cédric Zesiger in der kommenden Saison in Wolfsburg erwartet.
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- Cédric Zesiger verlässt YB nach vier Jahren und läuft ab der kommenden Saison für den VfL Wolfsburg in der Bundesliga auf.
- Ex-Wolfsburger Timm Klose erklärt im Interview, was sich für den Innenverteidiger verändern wird und wieso er sein Ausland-Abenteuer mit breiter Brust angehen kann.
Nach vier Jahren und drei gewonnenen Meistertiteln kehrt Cédric Zesiger den Young Boys im Sommer den Rücken und wagt den Sprung ins Ausland. Der 24-jährige Verteidiger wechselt zum VfL Wolfsburg in die erste deutsche Bundesliga – und schlägt damit einen ähnlichen Weg ein wie einst Timm Klose, der seine Laufbahn im Ausland 2011 beim 1. FC Nürnberg lancierte und später ebenfalls in Wolfsburg landete.
«Es ist sicher kein schlechter Wechsel und er kommt in einem Moment, in dem Cédric den nächsten Schritt machen kann», kommentiert Klose den bevorstehenden Transfer im Interview mit blue Sport. «Er hat sich bei YB etabliert und mit guten Leistungen gezeigt, dass er diesen Schritt jetzt verdient hat.»
Ein guter erster Klub im Ausland
Klose kennt das Umfeld in Wolfsburg bis heute und ist überzeugt: «Wolfsburg ist eine spannende Mannschaft, um den ersten Schritt in der Bundesliga zu machen.» Dafür spreche die professionelle Organisation des Vereins oder die hervorragenden Trainingsverhältnisse. «Cédric hat auch eine gewisse Ruhe in Wolfsburg, die er in anderen Vereinen, die noch mehr im Fokus sind, nicht hat», unterstreicht Klose zudem. «Das kommt ihm vielleicht gut, dann kann er in Ruhe arbeiten und sich weiterentwickeln.»
Der zweifache Schweizer Nationalspieler werde sich in Deutschland aber neu beweisen müssen. «Es ist natürlich schwieriger, weil der Konkurrenzkampf extrem gross ist im Ausland. Das ist etwas, dass schon viele leider nicht geschafft haben», weiss Klose, der Zesiger allerdings mehr zutraut: «Wenn er den Willen und auch den Kopf dazu hat, ist es machbar, dass er sich dort durchsetzen kann.»
Dem 1.94m-Hüne komme zudem entgegen, dass er von einem grossen Schweizer Klub und mit mehreren Meistertiteln im Gepäck zu den Wölfen stösst. «Das macht sehr viel aus. Ich hatte damals eine andere Voraussetzung, ich kam von einem eher kleinen Verein nach Deutschland. Er kommt von einem Meister, mit Titel in den Händen. Da darf er und soll er auch mit breiter Brust auftreten», fordert Klose.
Ununterbrochen im Fokus
Zugleich müsse sich Zesiger auch auf grosse Veränderungen gefasst machen. «Die Deutschen sind Fussball-verrückt, die leben schon fast Fussball. Man ist nonstop in den Medien, es gibt einen Sportsender, der jeden Tag 24 Stunden über alles berichtet, was passiert», macht Klose klar.
Mit dem Alltag in der Super League hat das wenig gemeinsam. «Das ist in der Schweiz ein wenig anders. Hier ist man etwas behüteter, man gibt den jungen Spieler noch etwas mehr Ruhe, um sich zu entwickeln. In Deutschland wird man relativ schnell gefressen, wenn es mal nicht so gut ist», macht Klose den Unterschied deutlich.
Doch genau das mache die neue Aufgabe spannend. Und wer es schafft, sämtliche Herausforderungen zu meistern, stösst weitere Türen auf, wie Klose erklärt: «Wenn man mental relativ stark ist und sich durchsetzen kann, kann man sehr viel erreichen.»