Die positive Nachricht: Robert Lewandowski ist beim Trainingsstart der Bayern dabei. Die schlechte Nachricht: Der wechselwillige Weltfussballer ist nur mässig motiviert – und lässt das auch sein Umfeld spüren.
Die «Bild» sah ganz genau hin. Das «Lustlos-Training im Protokoll», schrieb das deutsche Boulevardblatt über den Auftritt des Weltfussballers. So sei Lewandowski erst um 9.06 Uhr mit seinem knallroten Dienst-Audi e-tron GT RS (646 PS) an der Säbener Strasse eingetroffen – schon sechs Minuten zu spät bei der Besammlung.
Robert Lewandowski liess sich dann auch bei seiner Rückkehr auf den Trainingsplatz des FC Bayern genügend Zeit. Der Pole schlenderte als letzter Münchner Star aus dem Kabinentrakt und nahm die Arbeit auf. Getreu dem Motto: Dienst nach Vorschrift. In den vergangenen acht Jahren gehörte der Muster-Profi dabei stets zu den Ersten im Training.
Im neuen Bayern-Auswärtstrikot war er bei der Einheit unter den Anweisungen von Trainer Julian Nagelsmann dann oft abseits der Teamkollegen zu sehen. Alle Übungen begann er gemäss «Bild» als Letzter. Die Körpersprache war gemäss der Reporterschar selbst aus der Entfernung beurteilt schlicht ungenügend – «hängende Schultern» als Symbol für den Unwillen. Vorfreude auf eine neunte Saison als Torjäger des deutschen Rekordchampions sieht anders aus – an dieses Szenario glaubt ohnehin fast keiner mehr.
Sonderling im Team
Ein Gespräch mit Nagelsmann gab es derweil nicht. Beim Nachmittags-Training zeigte Lewa immerhin ein wenig mehr Einsatz. Bei einer Pressing-Übung fehlte er trotzdem pikanterweise als einziger Stürmer.
Im Abschlussspiel zeigte er ebenfalls eine Null-Bock-Attitüde, logischerweise blieb Lewa torlos. Da sein Team verlor, galt es zur Strafe Liegestütze zu absolvieren. Doch der 132-fache Internationale machte einfach nicht mit und holte sich stattdessen ein isotonisches Getränk.
Eine andere Einstellung an den Tag legte Sadio Mané. Schon 109 Minuten vor dem offiziellen Trainingsstart ist der Senegalese auf dem Trainingsgelände eingetroffen. Insgesamt mehr als sechs Stunden ist der Liverpool-Neuzugang auf dem Platz gestanden.
Barça-Transfer wäre das Beste für alle
Solche Zusatz-Schichten würde Lewandowski wohl auch beim FC Barcelona einlegen. Die Katalanen arbeiten dem Vernehmen nach intensiv an einem neuen Mega-Millionen-Angebot für den 33-Jährigen. Mit einer Ablöse von 50 Millionen Euro plus mögliche Bonuszahlungen soll eine Zustimmung von den Bayern-Bossen erreicht werden. Ein Transfer wäre unter dem Strich die beste Lösung für alle Beteiligten. Das werden spätestens nach dem Trainingsauftakt auch die Bayern-Bosse einsehen müssen, die bisher ein Wechselverbot aussprachen und auf die Erfüllung des bis nächsten Sommer datierten Vertrags pochten.
Lewandowskis Ehefrau Anna beantwortete derweil auf Instagram die Frage eines Followers, ob die Familie nach Barcelona komme, mit den Worten: «Ich würde das auch gerne wissen». Vor Spanien wird ihr Mann aber für anderswo die Koffer packen. Am Montag reisen die Bayern für eine Woche in die USA. Über den Teich fliegt auch der FC Barcelona. Bald wird Klarheit herrschen, in welchem Team der Star-Stürmer zukünftig spielen wird. Eigentlich kann es nur der FC Barcelona sein.