Deutschland-Coach Hansi Flick verzichtet für die Länderspiele im Juni auf die Dienste von Niklas Süle und kritisiert den BVB-Verteidiger öffentlich. Trainer-Legende Felix Magath pflichtet der Nicht-Nomination in aller Deutlichkeit bei.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Niklas Süle wird für die Juni-Länderspiele nicht für Deutschlands Nationalteam aufgeboten und von Trainer Hansi Flick für seine Einstellung kritisiert.
- Auch Trainer-Legende Felix Magath geht mit dem Dortmund-Verteidiger hart ins Gericht.
Hansi Flick setzt Niklas Süle für die Länderspiele gegen die Ukraine (3:3), Polen (16. Juni) und Kolumbien (20. Juni) vor die Tür. Die Nichtnomination begründet Deutschlands Nationaltrainer damit, dass der BVB-Verteidiger sein enormes Potenzial nicht voll ausschöpfe. Im Hinblick auf die EM-Vorbereitung sei «die Basis, dass jeder einzelne Spieler in seiner Top-Form ist», erklärt Flick vielsagend.
Dem pflichtet Trainer-Legende Felix Magath bei. «Wir haben doch, denke ich, Profisport in der deutschen Fussball-Bundesliga, oder? So war es jedenfalls bisher. Und ich kenne keinen Profisportler, der mit zehn Kilo Übergewicht rumläuft», knöpft sich Magath den Dortmunder bei Sky vor.
Und weiter: «Das habe ich noch nie gesehen und da kann ich nur verstört feststellen, dass hier über so etwas diskutiert wird. Ein Berufssportler, der siebenstellig verdient – was er isst, ist mir völlig egal –, aber der dann halt mit zehn Kilo Übergewicht rumläuft und alle finden das noch tragbar.»
Süles Gewicht schon in Vergangenheit ein Thema
Magath spricht damit wohl auch Süles Teamkollegen Emre Can an. «Ich dachte schon, dass er dabei ist», zeigte sich Can im Gespräch mit der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» über die Nichtberücksichtigung überrascht. «Ich habe Niklas die letzten Monate bei uns im Verein extrem stark gesehen. Er ist vorangegangen und hat sich persönlich sehr weiterentwickelt, was Führungsstärke angeht. Ich kann das beurteilen, da ich ihn sehr lange kenne.»
Für Magath dagegen ist die vorübergehende Ausbootung offenbar der einzig richtige Entscheid. «Ich höre immer nur: Wir spielen so einen Hochtempo-Fussball und alles ist so schnell und gut geworden bei uns in der Bundesliga. Ja, dann frage ich mich: Wie geht das mit zehn Kilo Übergewicht? Das verstehe ich nicht», legt der 69-Jährige nach.
Süles Gewicht löst in Fussball-Deutschland nicht zum ersten Mal Diskussionen aus. Bereits zu Bayern-Zeiten kam es vor, dass der Innenverteidiger ausser Form aus dem Urlaub zurückkehrte. Süle macht auch keinen Hehl daraus, ab und an Burger und Bier zu geniessen, weshalb seine Ernährung gar in den Vertragsverhandlungen mit dem BVB im letzten Jahr zum Thema wurden.