Transfercoup am Mittwoch fix? Mané ist in München – und Salihamidzic platzt schon fast vor Stolz

DPA/jar

21.6.2022

Sadio Manés Transfer von Liverpool zu Bayern München ist nur noch Formsache.
Sadio Manés Transfer von Liverpool zu Bayern München ist nur noch Formsache.
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Sadio Mané ist in München. Medizincheck, Vertragsunterschrift und Vorstellung lauten die ersten Schritte für den Offensivstar beim FC Bayern. Der Top-Transfer soll vieles bewirken.

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Schon die Ankunft von Sadio Mané mit seiner Entourage am Münchner Flughafen dokumentierte, dass es sich auch für den FC Bayern um einen Transfer mit besonderer Strahlkraft handelt. Der neue Spektakel-Kicker der Bundesliga kam im Privatflieger nach Deutschland. Eine rote Limousine holte Mané auf dem Rollfeld ab, um ihn zum Medizincheck in die Stadt zu fahren. Vor der Klinik schrieb Mané dann schon im roten Bayern-Shirt die ersten Autogramme. «Auf jeden Fall freuen wir uns alle, sind alle stolz drauf, dass wir so einen grossen Spieler, so einen Weltstar nach München holen können», sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic.

Nach dem erwarteten Daumen hoch der Bayern-Ärzte könnte der vom deutschen Meister mit dem FC Liverpool vereinbarte Transfer des Afrika-Cup-Siegers aus dem Senegal endgültig vollzogen werden. Mané wird in München einen hoch dotierten Vertrag bis 2025 unterschreiben. Die Ablösesumme beträgt dem Vernehmen nach 32 Millionen Euro. Sie könnte durch gewisse Zusatzleistungen auf 41 Millionen ansteigen.

Seiner besonderen Bedeutung entsprechend soll Mané auch rasch der Öffentlichkeit präsentiert werden – und zwar in der Allianz Arena. So wie einst der Kolumbianer James Rodriguez. Oder Philippe Coutinho. Oder Bayerns 80-Millionen-Euro-Rekordtransfer Lucas Hernández 2019.

Was bedeutet der Transfer für Lewandowski?

Schliesslich ist die Verpflichtung von Mané ein besonderes Signal der Bayern – nach innen und aussen. Der Transfer ist das Bravourstück für den oft kritisch beäugten Salihamidzic. «Sadio fühlt sich wohl», berichtete der Sportvorstand bei Sky nach den ersten Stunden des Neuzugangs in München. Die Verpflichtung könnte der Bayern-Führung um Vorstandschef Oliver Kahn zudem Spielraum in der brisanten Personalie Robert Lewandowski eröffnen. Ein Abrücken von Kahns «Basta» zu einem vorzeitigen Abschied des Weltfussballers im Sommer liesse sich nach dem Mané-Coup vermutlich besser vermitteln.

Mané könnte künftig den prominenten Tore-Lieferdienst für Lewandowski spielen. Er soll aber vor allem einen Leistungsschub im gesamten Münchner Ensemble auslösen. Sein Zugang gibt Topspielern wie Manuel Neuer oder Joshua Kimmich die Gewissheit, dass sie mit dem FC Bayern weiter um alle Titel mitspielen können. «Der Verein hat immer einen guten Kader zusammengestellt in den letzten Jahren. Wir hatten immer eine Top-Mannschaft», sagte Captain Neuer jüngst beim Nationalteam.

Manés Ankunft wirkt in der prominent besetzten Münchner Offensive vor allem wie ein Druckmittel auf andere Asse wie Leroy Sané oder Serge Gnabry. Sané zündete in seinen ersten beiden Bayern-Spielzeiten nur sporadisch. Und bei Nationalspieler Gnabry steht ein ablösefreier Wechsel 2023 im Raum. Hier sind die Bayern nun frühzeitig gewappnet.

Mané kann erwünschte «Reibung» bringen

Der explosive Vollblutstürmer Mané bietet Trainer Julian Nagelsmann vielfältige Optionen. Der nur 1,75 Meter grosse Profi, der unter Trainer Jürgen Klopp in Liverpool zum Weltklassestürmer reifte, kann vorne alle Positionen besetzen, rechts, links und zentral.

Mané ist darüber hinaus ein Winner-Typ. Mit Liverpool wurde er Champions-League-Sieger und englischer Meister. Mané schiesst Tore. Und er bereitet Tore vor. Die Allianz Arena kennt er übrigens auch schon: Die Bayern-Fans, die ihm dort künftig wöchentlich zujubeln können, liess er vor drei Jahren auf den Rängen leiden, als er den FC Liverpool als zweifacher Torschütze zum 3:1 in München schoss und sein Team damit ins Viertelfinale der Champions League führte.

Die Königsklasse ist die Bühne, auf der Mané die Bayern besonders beflügeln soll. Mit ihm kann Trainer Nagelsmann frische Reizpunkte in der Mannschaft setzen. Uli Hoeness hatte diese Notwendigkeit schon im Frühjahr angesprochen: «Ich habe gehört, dass die Stimmung in der Mannschaft sehr gut ist – vielleicht zu gut.» Es gebe «zu wenig Reibung», mutmasste der Ehrenpräsident.

Auch Nagelsmann sprach in seinem ersten Bayern-Jahr mehrmals an, dass Veränderungen im Kader leistungssteigernd sein können. «Reibung im Team können wir am Ende selbst herstellen, wenn man am Transfermarkt aktiv ist», sagte Nagelsmann. Das könnte mit dem Kader-Upgrade durch Mané gelingen.