Julian Nagelsmann will aus seiner verbalen Entgleisung gegen das Schiedsrichterteam nach der Niederlage des FC Bayern München im Bundesligaspiel bei Borussia Mönchengladbach lernen. Gleichzeitig sich selbst aber auch treu bleiben.
Grundsätzlich ändern will sich Julian Nagelsmann als Fussball-Trainer nicht. «Es hängt mir jetzt nicht grossartig nach», sagte Nagelsmann zur persönlichen Aufarbeitung seines heftig diskutierten Verhaltens vor dem Liga-Topspiel gegen Union Berlin an diesem Sonntag.
«Ich ärgere mich schon, dass mir das passiert. Dass ich emotional bin, werde ich nicht ändern. So bin ich einfach. Aber ich muss es in andere Bahnen lenken. Ich habe den Fehler eingesehen», sagte Nagelsmann am Freitag.
Die Attacke war kein bewusster Entscheid
Die Geldbusse von 50 000 Euro durch das DFB-Sportgericht für seine verbale Attacke gegen das Schiedsrichtergespann um Tobias Welz (Wiesbaden) nach dem 1:3 und besonders wegen der frühen Roten Karte für Bayerns Abwehrspieler Dayot Upamecano bewertete Nagelsmann als «keine milde Strafe». Er habe sie aber akzeptiert, «weil es ein Fehler war, was ich gesagt habe. In der Sache der Roten Karte sehe ich mich nach wie vor im Recht. Trotzdem darf ich das nicht sagen.» Nagelsmann hatte in den Stadion-Katakomben etwa das Wort «Pack» benutzt.
Das Schiedsrichterwesen sei grundsätzlich «nicht so leicht, erst recht, wenn Trainer wie ich draussen stehen», gab Nagelsmann zu. Die Schiedsrichter-Attacke nach dem Spiel sei aber keine gezielte Aktion gewesen, beteuerte der Bayern-Coach: «Es ist keine bewusste Entscheidung von mir, auf Abteilung Attacke zu gehen.»