Matthias Sammer hat einen Ratschlag für Uli Hoeness. Über die bei den Bayern entlassenen Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic hat er eine klare Meinung.
Matthias Sammer kann die Trennung des FC Bayern München von Ex-Vorstandschef Oliver Kahn und Ex-Sportvorstand Hasan Salihamidzic nachvollziehen.
Kahn habe aus seiner Sicht den falschen Job gehabt, sagte Sammer im «Bild»-Podcast» Phrasenmäher: «Ich habe mit ihm darüber gesprochen und auch, wenn er es komplett anders sieht – in meinen Augen ist das so.» Auch die Ernennung von Salihamidzic («Er ist ein Sieger, aber er ist kein klassischer Anführer – das war er nie») habe ihn verwundert. «Sportdirektor? Sportvorstand? Diese absolute Führungsposition ist möglicherweise gar nicht sein Naturell und daher war es aus meiner Sicht nicht die richtige Konstellation», meinte Sammer (56). Sammer selber war von 2012 bis 2016 Sportvorstand beim deutschen Rekordmeister.
Hoeness-Aussagen lassen aufhorchen
Zugleich hätten ihn die jüngsten Aussagen von Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeness aufhorchen lassen. «Es hat mich erschreckt, als Uli Hoeness zuletzt sagte: Vielleicht muss ich umdenken, dass immer ein Fussballer die führende Position in einem Verein übernehmen muss. Ich wollte ihn direkt anrufen und ihm zurufen: Uli, bitte denke nicht anders! Das wäre ein Riesen-Fehler», sagte der Europameister von 1996.
Vielleicht sei die Konstellation mit Kahn und Salihamidzic nicht richtig gewesen, «aber geh' nicht von deinem Denken weg! Die wichtigste sportliche Führungsposition muss ein Fussballer bekleiden. Kein Manager, kein Finanz-Chef, kein McKinsey-Berater oder Silicon-Valley-Typ. Das wäre eine Bankrott-Erklärung für den Fussball», sagte der frühere Nationalspieler in Richtung Hoeness. Man sehe bereits an vielen Beispielen, «wo Manager-Typen statt Fussballer am Werk sind, dass es dem deutschen Fussball nicht gutgetan hat», so Sammer. Hoeness hatte die Berufung von Kahn zum Vorstandsvorsitzenden als «grossen Fehler» bezeichnet.