Vorstellung als Köln-Trainer Schultz kann sich Seitenhieb gegen den FC Basel nicht verkneifen

Jan Arnet

5.1.2024

Timo Schultz soll den 1. FC Köln vor dem Abstieg bewahren.
Timo Schultz soll den 1. FC Köln vor dem Abstieg bewahren.
imago

Drei Monate nach seiner Entlassung beim FC Basel hat Timo Schultz einen neuen Trainerjob gefunden – in der Bundesliga. Er soll den 1. FC Köln vor dem Abstieg retten. Bei seiner Vorstellung blickt Schultz auch auf seine kurze Zeit in der Schweiz zurück.

Jan Arnet

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Nach dem missglückten Engagement beim FC Basel hat Timo Schultz einen neuen Verein gefunden. Der 46-jährige Trainer übernimmt per sofort beim 1. FC Köln.
  • Bei seiner Vorstellung spricht Schultz auch über den FC Basel und bezeichnet ihn als «tollen Verein».
  • Einen Seitenhieb Richtung Basel kann er sich dennoch nicht verkneifen. Es geht dabei um die vielen Transfers des FCB im Sommer.

Nach einer verkorksten ersten Saisonhälfte mit nur 10 Punkten aus 16 Spielen hat der 1. FC Köln die Reissleine gezogen und den allseits beliebten Trainer Steffen Baumgart entlassen. Zu allem Übel bestätigte der internationale Sportgerichtshof CAS auch noch die von der FIFA verhängte Transfersperre gegen den Klub. Köln kann bis Anfang 2025 keine neuen Spieler verpflichten. 

Nun soll Timo Schultz, der Ende September als Trainer des FC Basel entlassen wurde, den Tabellen-Vorletzten der Bundesliga retten. Der neue starke Mann an der Seitenlinie muss es jetzt richten. Denn aufgrund der Transfersperre können sich die Kölner auch für den Abstiegskampf nicht mit neuen Spielern verstärken.

Das sieht Schultz aber nicht als allzu grosses Problem. Ganz im Gegenteil. «Ich habe im letzten Sommer etwas ganz anderes mitgemacht. Da nehme ich diese Transfersperre gerne in Kauf», sagt der 46-Jährige bei seiner Vorstellung. Ein klarer Seitenhieb gegen den FC Basel, der im Sommer, nach Schultz' Ankunft, nicht weniger als 13 Spieler neu verpflichtet und 15 abgegeben hatte.

«In Basel war sehr viel Bewegung im Kader, Zugänge und Abgänge. Hier haben wir bereits eine gute Mannschaft», so der Deutsche weiter. «Ich will die Spieler besser machen. Das ist, was ich beeinflussen kann.»

Schultz' Katastrophen-Bilanz als FCB-Coach

In seinen sieben Super-League-Spielen, an denen er an der FCB-Seitenlinie stand, holte Schultz nur einen Sieg, spielte zweimal Remis und verlor viermal. Ausserdem scheiterten die Bebbi mit Schultz schon in der 2. Runde der Conference-League-Quali an Tobol Kostanay aus Kasachstan.

Schultz alleine die Schuld an der Basler Misere zu geben, wäre aber vermessen. Der FCB hatte im Sommer fast den ganzen Kader ausgetauscht. Und Schultz wurde zwei Monate nach seinem ersten Pflichtspiel schon wieder entlassen. 

Die ersten Zweifel an Schultz seien jedoch schon «sehr, sehr früh» gekommen, meinte FCB-Boss David Degen im Oktober im Fussball-Talk Heimspiel. «Im Nachhinein hat es uns auch erschrocken.» Zum «Wohl des FC Basel» habe man Schultz entlassen müssen, erklärte Degen im September.

Degen über Schultz: «Im Nachhinein hat es uns erschreckt»

Degen über Schultz: «Im Nachhinein hat es uns erschreckt»

FCB-Präsident David Degen erklärt im Fussball-Talk Heimspiel die Entlassung von Trainer Timo Schultz.

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Schultz: «Der FC Basel ist ein toller Verein»

Schultz selbst will gegen den FCB nicht nachtreten. Es sei «für mich als Trainer eine sehr lehrreiche Zeit» gewesen, blickt er auf sein kurzes Abenteuer in der Schweizer zurück. «Der FC Basel ist ein toller Verein mit tollen Fans. Leider war ich sportlich nicht schnell erfolgreich.»

Nun will er die neue Herausforderung anpacken und ist guter Dinge, dass seine Zeit in Köln erfolgreicher wird als die in Basel. «Den Klassenerhalt werden wir schaffen, davon bin ich zu 100 Prozent überzeugt», sagt Schultz. «Die Hinrunde ist noch nicht einmal vorbei. Es ist noch genug Zeit, das wieder geradezurücken. Ich sehe viel Potenzial in der Mannschaft, wir können das allemal schaffen.»