Hatte Thomas Tuchel nur die Wahl zwischen einem sofortigen Abschied bei Bayern oder einer Trennung zum Saisonende? Der Trainer will Details aus dem Krisen-Gespräch nicht verraten – und reagiert spöttisch auf eine Frage nach gepackten Koffern.
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- Im ersten Spiel nach dem beschlossenen Tuchel-Aus zum Saisonende raffen sich die Bayern zu einem Sieg gegen RB Leipzig auf. Auf Tor-Maschine Harry Kane ist wieder einmal Verlass.
- Tuchel sitzt während der Partie an der Seitenlinie lange auf einer Alu-Kiste – und reagiert mit beissender Ironie, als er an der Pressekonferenz gefragt wird, ob er «auf gepackten Koffern» sitze.
Mit beissender Ironie hat der am Saisonende scheidende Bayern-Trainer Thomas Tuchel in der Pressekonferenz auf die provokante Frage reagiert, warum er beim Sieg gegen RB Leipzig am Spielfeldrand grösstenteils auf einer Alu-Kiste gesessen habe. «Können Sie verraten, was da drin war? Und darf man es so interpretieren, dass sie auf gepackten Koffern sitzen?», wurde Tuchel am Samstagabend nach dem 2:1 im Topspiel der Bundesliga gefragt.
«Genau so war es gedacht», antwortete Tuchel: «Das habe ich extra mitgebracht von zu Hause. In dem Aluminiumkoffer sind alle Sachen schon gepackt. Schön, dass es so angekommen ist.» Danach äusserte er sich weiter sachlich zum Spiel.
Ein Vier-Augen-Gespräch
Zu den Spekulationen, wonach er im Krisengespräch unter der Woche nur die Wahl zwischen einem sofortigen Abschied oder einer Trennung zum Saisonende hatte, wollte Tuchel dagegen nicht kommentieren. «Ich weiss nicht, woher Sie Ihre Informationen haben. Von mir bestimmt nicht. Es war ein Vier-Augen-Gespräch und bleibt komplett unter vier Augen», sagte der 50-Jährige beim TV-Sender Sky.
Die Münchner hatten unter der Woche bekannt gegeben, dass Trainer Thomas Tuchel im Sommer ein Jahr vor Vertragsende aufhören wird. «Wichtig war, dass nach dieser Entscheidung die Mannschaft und der Trainer gekämpft haben, ein gutes Spiel gezeigt und verdient gewonnen haben», sagte Bayerns Präsident Herbert Hainer und ergänzte: «Wenn der FC Bayern dreimal hintereinander verliert, dann müssen wir uns alle hinterfragen. Die Mannschaft, der Trainer, wir in der Führung. Das ist nicht unser Anspruch. Aber wir werden die richtigen Analysen und Schlüsse daraus ziehen und das Richtige tun.»
Ob der Erfolg mit dem späten Siegtreffer gegen Leipzig nun befreiende Wirkung habe, werden laut Tuchel die nächsten Spiele zeigen. «Das sehen wir nur, wenn wir Taten folgen lassen. Wir haben eine sehr gute Reaktion gezeigt. Das soll die Basis sein für das Spiel in Freiburg. Wir müssen nachlegen und nachlegen», so der Coach. Er meinte mit Blick auf den glücklichen Erfolg in der Nachspielzeit: «Leverkusen hat genug Spiele spät gewonnen. Jetzt waren wir auch mal dran.»
dpa/lbe