Für Union Berlins Erfolgstrainer Urs Fischer ist auch der Wellnessfaktor bei der Arbeitsplatzwahl entscheidend. Sein Team will er noch in die Europa League führen.
Der Schweizer Trainer sprach mit der «Berliner Zeitung» über seine Herangehensweise bei einem Klub: «Zum Schluss muss ich mich wohlfühlen, muss ich Spass haben.» Er habe auch keinen «Masterplan» im Kopf, was seine Karriere betreffe, so Fischer, der seit Juli 2018 Union Berlin trainiert. Er war damals nach den Stationen FC Zürich, FC Thun und FC Basel in die 2. Bundesliga gewechselt, im darauffolgenden Jahr stieg Fischer mit den Eisernen in die Erste Liga auf.
«Ich hatte nie auf dem Zettel, dass ich nach Thun gehen werde und dann zu Basel oder irgendwann zu Union», erläutert Fischer und ergänzt: «Ich will da, wo ich bin, bestmögliche Arbeit machen und da sind für mich natürlich jetzt die Arbeitsbedingungen ideal.»
Mit Union steht er bereits zum zweiten Mal nacheinander als Europapokalteilnehmer fest. Offen ist vor dem Saisonfinale mit dem Heimspiel an diesem Samstag gegen Bochum nur noch der Wettbewerb. Fix ist schon mal die Conference League, mit einem Sieg wären die Eisernen in der nächsten Saison sicher in der Europa League dabei.
«Sich im dritten Jahr zum zweiten Mal für das internationale Geschäft zu qualifizieren, ist aussergewöhnlich», betont Fischer und verrät auch sein Erfolgsrezept: «Wenn es läuft, sei wachsam. Tue mehr, wie wenn es nicht läuft. Das ist ein Prinzip von mir, das lebe ich auch.»
Geht die starke Phase weiter?
Für den Showdown an der Alten Försterei will er nichts Spezielles machen. «Wir werden das Spiel angehen, so wie wir es immer angehen», resümiert Fischer.
Bei einem Remis müsste Union auf das Ergebnis des 1. FC Köln schauen, der parallel beim VfB Stuttgart spielt. In der Tabelle belegt Union den sechsten Platz mit 54 Punkten. Köln ist Siebter mit zwei Zählern weniger. Der Siebte wird kommende Saison in der Conference League starten. «Ich werde auf dem Laufenden sein», versichert Fischer mit Blick auf das Geschehen im Spiel der Kölner.
Fischers Team holte in den vergangenen sechs Spielen 16 Punkte und ist damit in dieser Phase das beste Bundesliga-Team. Im heimischen Stadion kassierten die Unioner zudem nur eine Niederlage in den zehn Partien zuletzt.
«Logisch bekommt die Mannschaft das mit», meint Fischer zur Möglichkeit, die vergangene Saison noch mal zu toppen und was das für den Verein bedeuten würde – damals sicherte sich Union einen Startplatz in der Conference League. «Sich noch mal zu verbessern gegenüber der vergangenen Spielzeit, ist Wahnsinn.»