Der FC Schalke ist nach nur einer Saison zurück in der Bundesliga. Der Wiederaufstieg dürfte auch den im März geschassten Trainer Dimitrios Grammozis besonders freuen.
Vor rund zwei Monaten sieht die Welt in der 2. Bundesliga noch ganz anders aus. Der FC Schalke verliert sein Heimspiel gegen Hansa Rostock nach einem Gegentreffer in der 96. Minute mit 3:4 und rutscht in der Tabelle auf Rang 6 ab. Der Rückstand auf die direkte Konkurrenz im Aufstiegsrennen wächst bei noch neun auszutragenden Spielen auf sechs Punkte. Das Saisonziel des Revierklubs scheint in grosser Gefahr.
Die Vereinsführung reagiert prompt und entlässt den in der Kritik stehenden Cheftrainer Dimitrios Grammozis, auch dessen Co-Trainer Sven Piepenbrock und der Torwarttrainer Wil Coort müssen ihre Plätze räumen. «Der Mannschaft mangelte es seit Jahresbeginn an der notwendigen Konstanz», erklärt Sportvorstand Peter Knebel den Wechsel an der Seitenlinie. Bis zum Saisonende übernimmt der bisherige Assistenztrainer und langjährige Schalker Mike Büskens das Kommando bei den Königsblauen. Und wie!
Ein Trainerwechsel mit Wirkung
Mit sieben Siegen aus acht Spielen schafft Büskens eindrücklich den Turnaround und führt den Kultclub zurück in die Bundesliga. Am Samstag drehen die Knappen gegen St. Pauli einen 0:2-Pausenrückstand noch in einen Sieg, bevor in Gelsenkirchen alle Dämme brechen. Während Tausende Fans den Rasen in der Veltins Arena stürmen und ihre Helden bejubeln, dürfte sich auch der im März geschasste Grammozis über die geschaffte Bundesliga-Rückkehr freuen.
Zum einen, weil der Grieche nach dem Abstieg in der vorangegangenen Saison das Fundament für den Wiederaufstieg legt und der Mannschaft wohl emotional nach wie vor verbunden ist. «Wirklich grossen Dank an Dimi, Sven und Wil», richtet Aufstiegstrainer Büskens nach erfüllter Mission auch eine Botschaft an das im März entlassene Trio. «Sie waren zwei Drittel der Saison für den Kader verantwortlich und haben diesen Verein auch gelebt.»
Vertragsverlängerung nach der Entlassung
Zum anderen darf Grammozis nach dem Schalker Schlussspurt gar einen finanziellen Zustupf in Empfang nehmen. Dank des Aufstiegs verlängert sich der ansonsten auslaufende Kontrakt des Ex-Trainers nämlich automatisch um ein Jahr. «Ja, der Vertrag von Grammozis hat sich verlängert. Aber er ist auch Teil des Aufstiegsteams und ihm gebührt grosser Dank», bestätigt Sportdirektor Rouven Schröder am Sonntag bei «Sky90».
Das neue Arbeitspapier bringt ausserdem angeblich noch deutlich bessere Konditionen mit sich. Gemäss deutschen Medien soll der 43-Jährige beim finanziell angeschlagenen Verein neu das Dreifache einstreichen – trotz seinem vorzeitigen Rauswurf. Die 38 Spiele innerhalb eines Jahres an der Schalker Seitenlinie haben sich für Grammozis zumindest aus finanzieller Sicht ausgezahlt.