Berufung vor dem CAS Xamax will drohenden Abstieg verhindern und zieht vor Gericht

lih

22.2.2023

Seit Spieltag 1 sitzt Xamax im Tabellenkeller. Sollte es spielerisch nicht für den Ligaerhalt reichen, hoffen die Neuenburger auf das Internationale Sportgericht.
Seit Spieltag 1 sitzt Xamax im Tabellenkeller. Sollte es spielerisch nicht für den Ligaerhalt reichen, hoffen die Neuenburger auf das Internationale Sportgericht.
Keystone

Xamax klebt am Tabellenende der Challenge League. Einen möglichen Abstieg wollen die Neuenburger juristisch verhindern.

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Neuchâtel Xamax grüsst aus dem Tabellenkeller der Challenge League – dies seit Spieltag 1. Die Neuenburger kommen nicht vom Fleck, haben in 22 Spielen nur zweimal gewonnen. Die Barrage gegen den Drittplatzierten aus der Promotion League scheint zum Greifen nah. So nah, dass die Neuenburger diese mit einem Rekurs beim Internationalen Sportgericht in Lausanne (CAS) umgehen wollen.

Die Neuenburger fechten einen Entscheid des Schweizerischen Fussballverbandes an. Es geht dabei um die Bedingungen für die Teilnahme an der Barrage am Saisonende. Gegenüber «Blick» sagt Xamax-Besitzer Jean-François Collet: «Aufgrund der weitreichenden Konsequenzen, die dieser Entscheid für die Zukunft von Xamax haben könnte, müssen wir die Interessen unseres Vereins wahren.» Es handle sich nicht um eine Kriegserklärung gegenüber dem SFV und der SFL.


Die Erklärung der Reglemente

Die Swiss Football League (SFL), die die Super League und die Challenge League umfasst, und die Erste Liga (Dachorganisation der Promotion League und der 1. Liga) haben unterschiedliche Reglemente bezüglich Auf- und Abstieg in die Challenge League.

Das Reglement der Ersten Liga hält fest, dass der drittbeste Klub der Promotion League in der Barrage um einen Challenge-League-Platz spielt, auch wenn dieser Klub Ende Saison nicht auf dem 3. Platz klassiert ist. Grundvoraussetzung dafür ist, dass der Klub eine Lizenz für die Challenge League erhält.

Das Reglement des SFL hingegen sieht eine Annullierung der Barrage vor, wenn eine Mannschaft aus den Top 3 der Promotion League keine Lizenz für die Challenge League erhält. Dies ist unter anderem bei allen U21-Mannschaften von Super-League-Klubs der Fall – diese sind in der Challenge League nicht spielberechtigt.


In der Promotion League führt die U21 des FC Luzern mit grossem Vorsprung. In diesem Fall würde der Barrage-Platz gemäss Reglement der SFL gestrichen und Xamax würde in der Challenge League verbleiben.

Die SFL hat sich aber dazu entschieden, das Reglement der Ersten Liga zu übernehmen. Dementsprechend würde es in jedem Fall zu einem Barragespiel kommen. Würde Luzerns U21 also bis zum Saisonende unter den ersten 3 sein, würde ein anderer Klub den Barrage-Platz erben. Aufgrund dieses Entscheids hat Xamax Berufung eingelegt.

Ob die Berufung rechtmässig ist, kann seitens CAS noch nicht bestätigt werden, schreibt der «Blick». Im Juni findet die Barrage statt, bis dann muss Xamax einen Entscheid haben. Ein solch schneller Entscheid sei jedoch nur möglich, wenn «sich die Parteien auf die Modalitäten eines beschleunigten Verfahrens einigen», sagt Matthieu Reeb, Generaldirektor des CAS, gegenüber «Blick». Noch 14 Spiele sind in der Challenge League zu spielen, auf den rettenden neunten Platz fehlen den Neuenburgern sechs Punkte.