Noah Okafor bestätigt seine Topform auch gegen Chelsea. Der 22-jährige Stürmer hat einen Lauf und wird im Hinblick auf die WM in Katar mehr und mehr zum grossen Hoffnungsträger der Schweizer Nationalmannschaft.
Lange muss Noah Okafor in London auf brauchbare Bälle warten. Doch dann, in der 75. Minute, kommt er endlich zu seiner Möglichkeit, schleicht sich von hinten an Chelsea-Captain César Azpilicueta vorbei – und trifft kaltschnäuzig zum 1:1-Ausgleich.
Wieder ist es Okafor, der die Salzburger jubeln lässt. Wie schon in der Vorwoche beim 1:1 gegen die AC Milan. Und wie eigentlich schon seit Monaten. Seine starke letzte Saison bestätigt der junge Schweizer nicht nur, er überflügelt sie regelrecht. Schon fünf Tore hat er in der Liga nach acht Spielen auf dem Konto – jetzt macht er auch auf der ganz grossen Bühne in der Königsklasse auf sich aufmerksam.
«Ich bin natürlich sehr glücklich über mein Tor und dass ich dem Team helfen konnte», sagt Okafor nach dem Remis gegen Chelsea und bleibt gewohnt bescheiden: «Es war eine gute Mannschaftsleistung. Wir haben gekämpft bis zum Gehtnichtmehr. Den Punkt nehmen wir mit und geben weiterhin Gas.»
«Hervorragend» sei es gewesen, an der Stamford Bridge ein Tor zu schiessen, sagt Okafor. Wer weiss, vielleicht werden Besuche in grossen Stadien für den Youngster schon bald zum Alltag. Gerüchte um einen Wechsel in eine Topliga gibt es schon lange. Klubs aus der Premier League, der Bundesliga und der Serie A sollen hinter ihm her sein. Und Okafor macht keinen Hehl daraus, dass er nicht abgeneigt wäre, schon bald in England, Deutschland oder Italien zu spielen.
Folgt der Wechsel schon im Winter?
«Ich fühle mich körperlich und menschlich bereit für einen Wechsel», sagte er im Juni. Zum Wechsel im Sommer kam es nicht, die Salzburger machten schnell klar, dass sie den pfeilschnellen Angreifer nicht abgeben wollen. Von Frust, weil es mit dem Transfer (noch) nicht geklappt hat, aber keine Spur bei Okafor. Ganz im Gegenteil. In dieser Saison strotzt er nur so vor Spielfreude und liefert konstant sehr gute Leistungen ab.
Die Interessentenliste dürfte nach seinen Toren gegen Milan und Chelsea nicht kleiner geworden sein. Trotz Vertrag bis 2024 war Okafor schon im Juni optimistisch, dass es nicht mehr lange dauern wird bis zum nächsten Schritt. «Wir werden sehen, ob ich wechsle oder den Wechsel erst im Winter mache», sagte er.
18 Millionen Euro beträgt sein Marktwert aktuell. Knipst der 22-Jährige weiter so konstant, dürfte dieser Wert bald steigen. Zumal es ihm auch zugutekommen könnte, dass es schon einige Topstars von Salzburg aus nach ganz oben schaffen konnten. Erling Haaland (heute Manchester City), Sadio Mané (Bayern München), Naby Keita (Liverpool) und zuletzt auch Karim Adeyemi (BVB).
Der neue Hoffnungsträger der Nati
Wo auch immer Okafor spielt, in dieser Form ist er aus der Startelf der Nati nicht mehr wegzudenken. Wer hätte das vor einem Jahr gedacht? Im November bot Murat Yakin den Stürmer überraschend auf und der frühere FCB-Profi wusste auf Anhieb zu überzeugen. Mehr und mehr mausert sich Okafor nun zum grossen Hoffnungsträger der Nati im Hinblick auf die WM. Der Startschuss in Katar fällt schon in zwei Monaten.