Harry Kane und Kylian Mbappé haben in der laufenden Saison gleich viele Skorerpunkte gesammelt. Auch am Dienstagabend in der Champions League zeigen die beiden Ausnahmestürmer ihre Klasse – je ein Doppelpack. Das Duo führt die Torschützenlisten gemeinsam an.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Harry Kane und Kylian Mbappé erzielen am Dienstagabend je zwei Tore und führen nun die Torschützentabelle in der Champions League gemeinsam an.
- Mit insgesamt total 41 Toren und Assists sind die beiden Stürmer auch in der laufenden Spielzeit im Gleichschritt.
Harry Kane liefert, als die Bayern seine Tore ganz dringend brauchen. Nach dem 3:0 in der Champions League gegen Lazio Rom kann der Engländer weiter von «seinem» Finale in Wembley träumen. Harry Kane machte auf dem Rasen noch schnell ein Selfie mit der Trophäe, die er als «Man of the Match» erhalten hatte.
Der 30-jährige Engländer war als Doppel-Torschütze natürlich der Mann des Abends, dass die Münchner nach schwierigen Wochen und der Verkündung des Ausscheidens von Trainer Thomas Tuchel zum Saisonende zumindest in der Champions League noch auf Grosses hoffen lässt.
«Nächte wie diese können eine Saison verändern», sagte Kane im Glücksgefühl des Viertelfinal-Einzugs. Er sprach von «einer perfekten Nacht» für ihn und den deutschen Rekordmeister.
Kane auf Kurs für persönlichen Rekord
Von einer «top, top Performance», schwärmte der Mittelstürmer, der in der Allianz Arena seine Königsklassen-Tore fünf und sechs im Bayern-Trikot erzielte. In 33 Saisonspielen kommt er nun auf 33 Tore – eine famose Quote. Damit hat Kane auch schon seine Ausbeute aus dem Vorjahr übertroffen – in 16 Spielen weniger. Dazu hat der 100-Millionen-Euro-Einkauf von den Tottenham Hotspur noch 8 Vorlagen gesammelt.
Gegen Lazio erzielte der Captain der englischen Nationalmannschaft mit dem Kopf das 1:0 und mit dem Fuss das 3:0. Zweimal stand er genau am richtigen Ort im Strafraum. «Das erste Tor, da ging es um die Präsenz in der Box und die Anzahl der Spieler in der Box», schilderte Kane. «Es hat sich gut angefühlt, den Ball reinzudrücken. Das zweite Tor war ähnlich: Präsenz in der Box.»
Mit neun Torbeteiligungen in dieser Champions-League-Saison (6 Tore, 3 Assists) stellt Kane seinen persönlichen Rekord aus der Spielzeit 2017/18 ein. Für «Hurricane» war es insgesamt der 27. Treffer in der Königsklasse, er zog mit Raheem Sterling gleich – unter allen Engländern traf nur Wayne Rooney häufiger in der Champions League (30).
Doppelpacker Mbappé beeindruckt Petric, Streller und Henry
Schon bei 46 (!) Toren in der Champions League steht Kylian Mbappé. Beim 2:1 in San Sebastián erzielt der PSG-Captain beide Tore. Nach einem Steilpass von Ousmane Dembélé bekommt Mbappé im Strafraum den Ball und schlenzte diesen nach einem kurzen Dribbling ins lange Eck (15.). Im zweiten Durchgang legte er nach einem weiteren Solo nach: Nach einer starken Kombination kam Mbappé auf der Aussenbahn frei an den Ball und rannte auf Real-Torhüter Alex Remiro zu – diesmal versenkte der 25-Jährige den Ball im kurzen Eck (56.).
«Es ist das, was ich tue», so sein Kommentar zu seinem Doppelpack. Natürlich half ihm dabei seine unfassbare Geschwindigkeit. Auf 100 Meter hochgerechnet kam Mbappé gegen die Spanier gemäss «BBC Sport» auf eine Zeit von 10,9 Sekunden. Mit seinem Top-Speed (38km/h) ist der Franzose die Nummer 1 unter allen Fussballern.
Mehr als seine Geschwindigkeit
Im Studio bei blue Sport wehrt sich aber Experte Mladen Petric vehement gegen den Vorwurf, dass Mbappé nur dank seiner Sprintfähigkeiten so dominant ist. «Niemals. Er hat eine hervorragende Technik, speziell eine hervorragende Schusstechnik», betont der Schweiz-Kroate und erwähnt seinen zweiten Treffer: «Er zieht auf und jeder hat das Gefühl, er schiebt den Ball jetzt ins lange Eck – und im letzten Moment bewegt er den Fuss um und schiebt ihn in den Kurzen.»
Auch Marco Streller – wie Petric auch in der Aktivzeit Stürmer – schwärmt von der Unberechenbarkeit von Mbappé. Einfacher wäre die Variante ins lange Eck, so der Basler, aber: «Wir durften schon bei ein paar Goals von ihm ansehen, wie er ihn in den Kurzen zieht – das ist das Schwierige bei ihm». Sein Fazit: «Das ist technisch hervorragend und ein super Abschluss.» Auch Arsenal-Legende Thierry Henry nimmt die Szene auseinander und analysiert, wieso das Tor technisch perfekt war.
Der Auftritt von Mbappé ist dabei umso erstaunlicher, weil der PSG-Stürmerstar turbulente Zeiten hinter sich hat. Gemäss übereinstimmenden Berichten hat der Weltmeister von 2018 bereits einen Vertrag bei Real Madrid unterschrieben. Sein aktueller Vertrag beim französischen Hauptstadtclub läuft nach dieser Saison aus.
Der bevorstehende Abgang des pfeilschnellen Angreifers zu den Königlichen hat offenbar auch Auswirkungen auf sein Verhältnis zu PSG-Trainer Luis Enrique. Der Spanier wechselte seinen Schlüsselspieler zuletzt zweimal frühzeitig aus und meinte danach, der Klub müsse lernen, auch ohne ihn zu spielen. Für Streller ist aktuell PSG ohne Mbappé «sehr schwierig vorstellbar». Die FCB-Legende betont: «Sie müssten schon einen Ersatz finden, weil er die Lebensversicherung für sie ist.» Sein Fazit für einen freiwilligen Verzicht auf Mbappé: «Das ist Wahnsinn.»
Der 75-fache Internationale hat in der laufenden Saison in wettbewerbsübergreifend 34 Partien 34 Tore und 7 Assists auf dem Konto. Mbappé steht nun bei 69 Scorerpunkten in 69 CL-Spielen (46 Tore, 23 Assists) – seit seinem Debüt am 27. September 2016 toppt das nur Robert Lewandowski (71 - 60 Tore, 11 Assists).