Deutsche Fussballer und Experten toben nach dem umstrittenen Penaltyentscheid gegen Borussia Dortmund im Champions-League-Achtelfinale gegen Eindhoven. BVB-Berater Matthias Sammer wittert sogar eine Verschwörung.
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- Nach dem umstrittenen Penalty im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals zwischen PSV Eindhoven und Borussia Dortmund (1:1) toben die deutschen Vertreter.
- BVB-Berater Matthias Sammer wittert nach dem Entscheid eine Verschwörung gegen den deutschen Fussball und will die UEFA «attackieren».
- Auch BVB-Trainer Edin Terzic und Sportdirektor Sebastian Kehl sind sauer.
- Im Studio bei blue Sport geht der Entscheid des Schiedsrichters hingegen in Ordnung. Für Mladen Petric, Marcel Reif und Schiedsrichter-Experte Urs Meier war es ein Elfmeter.
Es ist die Szene des Abends: BVB-Verteidiger Mats Hummels räumt in der 54. Minute im eigenen Strafraum PSV-Spieler Malik Tillman ab, spielt davor aber den Ball. Schiedsrichter Srdjan Jovanovic entscheidet auf Penalty, der VAR bleibt stumm. Kurz darauf trifft Luuk de Jong vom Punkt zum 1:1 und rettet Eindhoven den Abend.
Beim BVB brodelts nach dem Spiel. «Was für ein Witzpenalty gegen uns. Schon wieder!», wettert der verurteilte Hummels auf X. Rückendeckung gibt's von Teamkollegen und deutschen TV-Experten.
«Zu viele Fehlentscheidungen gegen deutsche Teams»
Allen voran tobt BVB-Berater Matthias Sammer bei «Amazon Prime»: «Ein Schiedsrichter muss für den Fussball entscheiden. Er muss das Regelwerk bei klaren Entscheidungen zurate ziehen. Aber diese Situation, allein, wie wir sie diskutieren, rechtfertigt im K.-o.-Wettbewerb keinen Elfmeter im Sinne des Fussballs.»
Sammer wittert nach der Szene gar eine Verschwörung gegen den deutschen Fussball. «Es gibt zu viele Fehlentscheidungen gegen deutsche Mannschaften. Ich möchte dafür plädieren, in den Gremien mehr Persönlichkeit zu zeigen, Dinge klar zu benennen, den Leuten mal wieder klar die Stirn zu bieten, sich das nicht gefallen zu lassen», sagt der 56-Jährige.
Dann geht Sammer sogar noch einen Schritt weiter und bläst zum Angriff gegen den europäischen Fussballverband: «Es wird Zeit, dass wir die UEFA attackieren. Was machen die für einen Job? Das ist eine Katastrophe, welche Leute setzen die ein?»
Urs Meier: «Für mich ist es ein Elfmeter»
Auch BVB-Trainer Edin Terzic ärgert sich über den Entscheid. «Das begleitet uns schon ein bisschen länger. Es ist das dritte Mal, dass wir nach einem Spiel in der K.-o.-Phase der Champions League über den Schiedsrichter diskutieren.»
Sportdirektor Sebastian Kehl schlägt in dieselbe Kerbe: «Ich konnte es nicht richtig glauben, weil die Situation für mich nicht so klar war, dass man da unbedingt Elfmeter pfeifen muss – vor allem nicht in so einem Spiel. Deswegen war die Verärgerung sehr gross.»
Unverständnis gibt es bei den Deutschen auch deshalb, weil sich Jovanovic die Szene kein zweites Mal am Bildschirm anschaute. «Mir kommt es manchmal vor, dass die Schiedsrichter auf dieser Ebene ein bisschen stur sind», sagt etwa Kobel-Ersatz Alexander Meyer in der Mixed Zone. «Sie haben doch die Hilfsmittel. Warum gehen sie dann nicht raus und schauen sich die Szene nochmal an?»
Im Studio bei blue Sport geht der Penaltyentscheid derweil in Ordnung. Mit Urs Meier, Mladen Petric und Marcel Reif sind sich alle Experten einig: Den kann man geben. «Hummels ist ganz leicht am Ball. Aber mit seinem Körper räumt er den Gegenspieler ab. Für mich ist es ein Elfmeter, weil er zu viel Risiko nimmt, und Tillman ist zuerst am Ball», erklärt Schiri-Experte Urs Meier seine Sichtweise.