Diese Spieler dürfen gehen Die Wackelkandidaten und Streichliste bei Dortmund

Syl Battistuzzi

19.2.2025

Enttäuschte BVB-Profis – keine seltenes Bild diese Saison. 
Enttäuschte BVB-Profis – keine seltenes Bild diese Saison. 
IMAGO/HMB-Media

Borussia Dortmund droht die Qualifikation für die Champions League zu verpassen. Die schlechten Leistungen in der Bundesliga haben auch personelle Folgen. Im Sommer soll ein grosser Umbruch her.

Syl Battistuzzi

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Borussia Dortmund will im Playoff-Rückspiel gegen Sporting Lissabon den Einzug ins Achtelfinale der Champions League perfekt machen. Der BVB geht nach dem 3:0-Hinspielerfolg in Portugal als klarer Favorit in das Heimspiel an diesem Mittwoch (18.45 Uhr/live auf blue Sport).
  • Mehr Sorge bereitet dem BVB aktuell die Bundesliga. Als Tabellen-11. stecken die Dortmunder tief in der Krise.
  • Das Verpassen der Champions-League-Qualifikation hätte auch einen heftigen Kaderschnitt zur Folge. Nun zirkuliert eine Liste mit Streich- und Wackelkandidaten.

Die Ausgangslage in der Champions League ist eigentlich bestens, die Stimmung rund um Borussia Dortmund aber auf dem Tiefpunkt. Angesichts der verheerenden Situation in der Bundesliga ist von Party-Stimmung vor dem wahrscheinlichen Achtelfinal-Einzug gegen Sporting Lissabon am Mittwoch (18.45 Uhr/live auf blue Sport) in der Königsklasse nichts zu spüren.



«Das ist keine einfache Situation derzeit. Das sieht jeder», hielt Chefcoach Niko Kovac trotz des 3:0 in Portugal vor dem Rückspiel in Dortmund fest. So herrscht auch mit der guten Ausgangslage in der Champions League Fatalismus beim Revierclub. Der Vorjahres-Finalist bereitet sich längst auf eine nächste Saison ohne Millionen-Einnahmen aus der Königsklasse vor.

Die – für gewöhnlich gut informierten – «Ruhr Nachrichten» haben nun eine Streichliste mit Profis veröffentlicht, die in diesem Sommer vor dem Absprung stehen sollen. Und somit Platz im Kader machen für frisches Blut.

Diese drei Profis haben keine Zukunft mehr

Bei einem Trio – alle mit Vertrag bis 2026 – soll das Aus schon besiegelt sein. Giovanni Reyna galt einst als Hoffnungsträger, mittlerweile wird dem 22-Jährigen den Durchbruch nicht mehr zugetraut. Letztes Jahr wurde der US-Amerikaner nach Nottingham ausgeliehen. Nun ist die Geduld der BVB-Bosse offenbar aufgebraucht. In der aktuellen Spielzeit kommt er 369 Einsatzminuten.

Salih Özcan hat man diesen Winter als Ersatz für den verletzten Felix Nmecha aus Wolfsburg zurückgeholt. Der 27-jährige Mittelfeldspieler war erst im Sommer zum VfL ausgeliehen worden.

Niklas Süle leistete sich zuletzt im Derby gegen Bochum einen grossen Fehler. War es der eine zu viel?
Niklas Süle leistete sich zuletzt im Derby gegen Bochum einen grossen Fehler. War es der eine zu viel?
David Inderlied/dpa

Niklas Süle wurde 2022 mit grossen Vorschusslorbeeren von Bayern verpflichtet. Beim BVB sollte der 1,95 Meter grosse Abwehrspieler die Defensive verstärken. Der 29-Jährige konnte die ihm zugeschriebene Rolle nie erfüllen. Häufig fehlte er verletzt. Seine mangelnde Fitness sorgte in den Boulevardmedien oft für Spott.

Der Glaube an eine Trendwende beim 49-fachen Internationalen ist nicht mehr vorhanden. Schwierig wird es sowieso, einen Abnehmer für ihn zu finden. Rund 14 Millionen Euro pro Saison kassiert Süle – ein fetter Gehaltscheck für einen Spieler ausser Form. 

Die Wackelkandidaten

Ebenfalls aus Bayern mit viel Hoffnung im Gepäck kam Marcel Sabitzer, der 2023 geholt wurde. Der Österreicher sollte mit seiner Mentalität vorangehen. Der Mittelfeldspieler kommt zwar regelmässig zum Einsatz, doch Torgefahr sucht man heuer vergebens. Weder ein Treffer noch eine Vorlage gelangen dem 30-Jährigen bisher in wettbewerbsübergreifend 29 Pflichtspieleinsätzen. Zudem soll der 87-fache Nationalspieler kein einfacher Charakter sein, heisst es im Bericht. So würde man Sabitzer, der bei den Schwarzgelben einen Vertrag bis 2027 hat, bei einem passenden Angebot ziehen lassen.

BVB-Profi Marcel Sabitzer heuer noch ohne Skorerpunkt.
BVB-Profi Marcel Sabitzer heuer noch ohne Skorerpunkt.
Tom Weller/dpa

Pascal Gross sollte als Kreativspieler in der Zentrale die notwendigen Impulse geben. Der 33-jährige Mittelfeldspieler kam letzten Sommer aus der Premier League von Brighton und unterschrieb einen Vertrag bis Sommer 2026. Zwar ist der DFB-Spieler (12 Länderspiele) wie erwartet passsicher und spielintelligent, seine fehlende Tempofestigkeit aber ein echtes Problem. 

Emre Can geniesst als Captain ein hohes Ansehen im Klub. Gleichzeitig verkörpert der 31-Jährige quasi das Problem beim BVB. Eine beeindruckende Vita mit Vereinen wie Bayern, Liverpool oder Juventus im Lebenslauf, aber selten Spitzenleistungen bei seinem aktuellen Arbeitgeber. Der defensive Mittelfeldspieler kam zuletzt als Innenverteidiger zum Zug. Seine Auftritte schwanken ähnlich wie die seiner Teamkollegen. Als Führungsspieler muss Can häufig die dürftigen Leistungen öffentlich verteidigen, was natürlich nicht ideal ist, wenn man selbst zu selten Top-Arbeit abliefert. Sein Vertrag läuft bis 2026. Womöglich kommt ihm bis dahin seine Vielseitigkeit zugute. 

Nicht auf der Liste im Bericht aufgeführt sind Julian Brandt, Yan Couto oder Ramy Bensebaini, die aber gemäss anderen Medienberichten ebenfalls auf dem Prüfstand stehen sollen.

Drei Top-Stars können richtig Kohle bringen

Klar ist: Sollten die Dortmunder in der kommenden Spielzeit zum ersten Mal seit zehn Jahren nicht mehr in der Champions League dabei sein, wird der Klub nach Aussage von Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ein, zwei grosse Verkäufe tätigen müssen, um die dann fehlenden Millionen-Einnahmen auszugleichen.

In der vergangenen Spielzeit hatte der BVB in der Königsklasse rund 120 Millionen verdient. Selbst wenn Top-Talent Jamie Gittens deutlich über Marktwert (50 Millionen Euro) in seine finanziell potente Heimat England verkauft würde, käme man damit alleine nicht in diese Grössenordnung.

«Sport Bild» zählt neben dem U21-Nationalspieler Englands zwei weitere Spieler auf, mit denen Kasse gemacht werden kann. Karim Adeyemi wechselte kürzlich seine Berater-Agentur. Meist ein Indiz für einen Transfer. Im Winter galt Napoli als Abnehmer. Das interne Preisschild für den 23-jährigen Flügelspieler liegt bei 40 Millionen Euro plus Boni.

Gregor Kobel war lange der beste Goalie der Liga. Die aktuelle Baisse hat aber auch auf den Nati-Keeper ausgestrahlt. Der 27-Jährige wirkte erstmals in seiner BVB-Zeit nicht unwiderstehlich. Doch das Potenzial des Zürchers ist unbestritten. Der ehrgeizige Musterprofi hat einen Vertrag bis 2028. Ab 50 Millionen Euro wollen sich die BVB-Verantwortlichen gesprächsbereit zeigen. 

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