PSG – Bayern Der Kostenvergleich: Da hüpft das Herz des Buchhalters – oder es rutscht ihm in die Hose

Von Tobias Benz, Lissabon

23.8.2020

Neymar (l.) kostete 222 Millionen Euro mehr als Robert Lewandowski.
Neymar (l.) kostete 222 Millionen Euro mehr als Robert Lewandowski.
Bild: Keystone

Im Champions-League-Final trifft der FC Bayern München auf Paris Saint-Germain. Die beiden besten Mannschaften Europas sind gespickt mit absoluten Top-Stars – aber wie viel haben die Kicker ihre Vereine eigentlich gekostet? «Bluewin» wirft einen Blick auf die Zahlen.

PSG ist bekannt dafür, noch etwas tiefer in die Tasche zu greifen, wenn es um Spielertransfers geht. Unvergessen ist der Rekordeinkauf von Neymar im Jahr 2017 für irrwitzige 222 Millionen Euro. Aber wo stehen eigentlich die Bayern im Vergleich zu den Luxus-Kickern aus Paris? «Bluewin» schaut vor dem Endspiel auf die Startelf der beiden Finalisten und vergleicht den Kostenaufwand. Das Resultat? Eine sehr eindeutige Angelegenheit.


Paris Saint-Germain
 

Torwart

Sergio Rico

Noch ist nicht klar, wer für PSG gegen die Bayern im Tor stehen wird. Die Nummer 1, Keylor Navas, verletzte sich im Viertelfinalspiel gegen Atalanta Bergamo und droht nun auch für das Endspiel auszufallen. Im Halbfinal gegen Leipzig stand Ersatzmann Sergio Rico auf dem Platz.

Der Spanier ist zurzeit vom FC Sevilla ausgeliehen und kostete die Franzosen deshalb keine Ablöse. Navas hingegen kostete immerhin 15 Millionen Euro als er im letzten Sommer aus Madrid kam.

 

Rechtsverteidiger

Thilo Kehrer

Der 23-Jährige wechselte auf die Saison 2018/19 hin von Schalke 04 in die französische Hauptstadt. Mit einer Ablöse von 37 Millionen Euro ist er einer der günstigeren Spieler bei PSG.

 

Innenverteidiger

Thiago Silva

Urgestein Thiago Silva ist von den elf aktuellen Stammkräften am längsten in Paris ansässig. Er kam 2012 von der AC Milan für die für einen Verteidiger damals schwindelerregend hohe Summe von 42 Millionen Euro.

 

Innenverteidiger

Presnel Kimpembe

Kimpembe stiess 2015 aus der Jugendabteilung von PSG in die erste Mannschaft und ist der lebende Beweis dafür, dass auch unter einem Geldbaum ab und zu geniale Sprösslinge heranwachsen.

 

Linksverteidiger

Juan Bernat

Nachdem Bernat laut Uli Hoeness bei den Bayern einen «Scheissdreck» gespielt hat, wechselte er auf die Saison 2018/19 zu Paris Saint-Germain. Nun trifft er in Lissabon auf seinen ehemaligen Arbeitgeber. Die 5 Millionen Euro Ablöse könnte den FC Bayern noch teuer zu stehen bekommen.

Kostenpunkt Abwehr (inkl. Goalie): 84 Millionen Euro.


 

Mittelfeld

Marquinhos

Nach Thiago Silva ist Marquinhos der Dienstälteste dieser PSG-Formation. Der Brasilianer transferierte 2013 aus Rom nach Paris und kostete damals 31,4 Millionen Euro.

 

Mittelfeld

Leandro Paredes

Der 26-Jährige Argentinier spielt erst seit zwei Jahren im Dress von PSG. Unter Tuchel scheint der 40-Millionen-Einkauf aus St. Petersburg aber gesetzt.

 

Mittelfeld

Ander Herrera

Noch jünger ist leidiglich der Transfer von Ander Herrera. Aber der erfahrene Spanier ist nicht nur der neuste Spieler in Paris, sondern dank seinem ablösefreien Wechsel zusammen mit Sergio Rico und Presnel Kimpembe auch der günstigste. 

Wer hätte das gedacht? Drei der elf Feldspieler aus dem Halbfinal gegen Leipzig kosteten den Scheich-Klub keinen Rappen. Aber keine Angst, denn jetzt kommen die richtig teuren Kanonen.

Kostenpunkt Mittelfeld: 71,4 Millionen Euro.


 

Sturm

Di Maria

Wie Herrera stiess auch Angel Di Maria von Manchester United zu Tuchels Mannschaft. Der wirblige Argentinier kostete mit 63 Millionen Euro aber deutlich mehr.

 

Sturm

Kylian Mbappé

Jetzt wird's so richtig teuer. Für die Dienste von Kylian Mbappé überwies Paris Saint-Germain im Jahr 2018 die Gewaltssumme von 145 Millionen Euro nach Monaco. Dies, nachdem sie den Franzosen zuerst für ein Jahr ausgeliehen hatten, um nicht in die Financial-Fairplay-Falle zu tappen. Der Grund dafür ist ... 

 

Sturm

Neymar

... der teuerste Spieler der Geschichte: Neymar. 2017 kassierte der FC Barcelona 222 Millionen Euro für den Brasilianer. Am Sonntagabend kann er endlich beweisen, ob er so viel Geld tatsächlich wert ist. 

Gesamtkosten Paris Saint-Germain: 585,4 Millionen Euro.


FC Bayern München
 

Torwart

Manuel Neuer

Galt lange Zeit als der beste Torhüter der Welt und ist auch aktuell in einem Atemzug mit den besten seines Fachs zu nennen. Dafür bezahlten die Bayern 2011 mit 30 Millionen Euro vergleichsweise wenig.

 

Rechtsverteidiger

Joshua Kimmich

Im Final könnte auf dieser Position je nach Genesungsstand auch Benjamin Pavard auflaufen. Der Franzose kam letztes Jahr für 35 Millionen Euro aus Stuttgart – genauso wie Joshua Kimmich. Der deutsche Nationalspieler kostete mit 8,5 Millionen Euro aber deutlich weniger.

 

Innenverteidiger

Jérôme Boateng

Boateng zählt zu den dienstältesten Spielern der Bayern. Der Innenverteidiger verliess 2011 Manchester City in Richtung München. Dafür flossen 13,5 Millionen Euro.

 

Innenverteidiger

David Alaba

Einer von zwei Spielern in dieser Elf, die aus der Jugend des FCB in die Mannschaft stiessen. David Alaba war 2010 zu diesem Sprung bereit. Möglicherweise ist das Final in Lissabon aber sein letztes Spiel für den deutschen Meister.

 

Linksverteidiger 

Alphonso Davies

Davies schaffte unter Hansi Flick überraschend den Sprung zum Stammspieler. Eigentlich war auf dieser Position Rekordeinkauf Lucas Hernández geplant, der letzten Sommer für 80 Millionen Euro nach München wechselte. Startelfeinsätze kann sich der Franzose aber momentan ans Bein schmieren – zu gut ist sein «Ersatz», der ein Jahr vor ihm für läppische 10 Millionen Euro aus Vancouver geholt wurde.

Kostenpunkt Abwehr (inkl. Goalie): 32 Millionen Euro.


 

Mittelfeld

Thiago

Thiago wechselte während dem «Guardiola-Regime» aus Barcelona zu den Bayern und kostete 2013 gerade mal 25 Millionen Euro Ablöse. Nach dem Champions-League-Final will er sich zwar einer «neuen Herausforderung» stellen, für das Endspiel scheint er aber trotzdem gesetzt.

 

Mittelfeld

Leon Goretzka

Wie Manuel Neuer kam auch Goretzka von Schalke 04, im Vergleich zum Torwart mussten die Bayern für den Mittelfeldspieler aber keine Ablöse überweisen. Das gleicht schon fast an Diebstahl.

Kostenpunkt Mittelfeld: 25 Millionen Euro.

 

Sturm

Thomas Müller

Das Urgestein. Keiner lebt Bayern München wie Thomas Müller. Selbstverständlich stiess der «Raumdeuter» aus der eigenen Jugend in die erste Mannschaft und kostete trotz seines enormen Talents keinen Cent.

 

Sturm

Serge Gnabry

In seiner Jugend suchte Gnabry den fussballerischen Durchbruch auf der Insel bei Arsenal London. Richtig gelungen ist ihm das aber erst beim FCB. Gegen Lyon gelang dem Angreifer im Halbfinal ein Doppelpack – alleine das ist wohl die Transferablöse von mickrigen 8 Millionen Euro wert, die 2017 an Werder Bremen überwiesen wurden.

 

Sturm

Ivan Perisic

Obwohl Perisic aktuell nur von Inter Mailand ausgeliehen ist, kostete der kroatische Nationalspieler die Bayern fünf Millionen Euro. Daraus könnten bald noch mehr werden, sollten sich beide Parteien für einen Verbleib in München entscheiden. 

 

Sturm

Robert Lewandowski

Die Tormaschine. Lewandowski schiesst sich in der laufenden Saison von Rekord zu Rekord und wird auch im Finalspiel gegen PSG nur sehr schwierig zu bremsen sein. Das einzige, das beim Polen noch mehr fasziniert als seine Treffsicherheit, ist seine Ablösesumme. 2014 erhielt der BVB für den Stürmerstar nämlich überhaupt nichts. 

Gesamtkosten FC Bayern München: 100 Millionen Euro.

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