Borussia Dortmund und RB Leipzig zählen sich zu den Spitzenklubs in der Bundesliga. In der Champions League gaben die beiden deutschen Vertreter aber am Dienstagabend ein höchst unglückliches Bild ab.
Nach der höchsten Niederlage in der langen Champions-League-Geschichte von Borussia Dortmund beim 0:4 in Amsterdam redeten alle Beteiligten Tacheles. Zu tief sass der Frust über die eines Bundesliga-Spitzenteams unwürdige Vorstellung.
Gregor Kobel macht dem Gegner Komplimente. «Sie haben ein tolles Spiel abgeliefert.» Sie selbst seien nicht auf Touren gekommen, so der Schweizer Goalie. Sein Fazit: «Es gibt solche Tage.»
«Es war für uns eine Lehrstunde. Wir haben unsere Grenzen aufgezeigt bekommen. Diese Niederlage tut extrem weh», klagte Julian Brandt. Ähnlich zerknirscht wie der Mittelfeldspieler wirkte Abwehrchef Mats Hummels: «Wir waren in allen Belangen die klar schlechtere Mannschaft. Man kann davon sprechen, dass wir mit dem 0:4 noch gut bedient waren.»
Trainer Rose will keinen Trost
Ähnlich wie seine Spieler machte auch Marco Rose aus seiner Gemütsverfassung keinen Hehl und bezeichnete sie in aller Offenheit als «beschissen». Vor allem die fehlende Überzeugung und Körpersprache seiner Profis nach dem frühen 0:2 ging dem BVB-Trainer gegen den Strich. «In dem Moment, wo es schwierig wird, muss man Lösungen finden. Da müssen wir trotzdem weiter Borussia Dortmund ausstrahlen. Man muss in jedem Moment zeigen, dass man dran glaubt, das Spiel noch gewinnen zu können.»
Marco Reus meinte trocken: «Es stand nicht auf dem Plan, dass wir hier so untergehen.» Dass ausgerechnet der Captain mit seinem Eigentor die Niederlage einleitete, passte zum gebrauchten Abend für den BVB.
Immerhin können sich die Schwarzgelben bald revanchieren. Schon am 3. November steht das nächste Kräftemessen mit dem niederländischen Meister an. Bei einer weiteren Niederlage gegen den Tabellenführer könnte für den BVB der anvisierte Einzug in das Achtelfinale noch in Gefahr geraten.
RB Leipzig trotz guter Leistung schon fast ausgeschieden
Noch viel düsterer sieht es für RB Leipzig in der Königsklasse aus. Trotz einer kämpferisch starken Vorstellung – und zwischenzeitlicher Führung – verlor der deutsche Vizemeister bei Paris Saint-Germain 2:3. Die punktlosen Leipziger haben damit nur noch theoretisch die Chance auf das Achtelfinale.
Trainer Jesse Marsch war trotzdem stolz auf sein Team, welches als klarer Aussenseiter ins Duell ging. «Wir hätten fast ein gutes Ergebnis herausgeholt, das ist sicher positiv.» Auch Julian Draxler, der nach der Verletzung von Neymar ins Team rutschte, sprach danach von einem «schweren Spiel.»