Milan vs. Spurs Liebes-Choreo, Díaz macht PR, Thiaws starkes Debüt und Schärer zeigt Milde

SB10

15.2.2023

Milan – Tottenham 1:0

Milan – Tottenham 1:0

Champions League, Achtelfinal-Hinspiel

14.02.2023

Milan hat sich dank des 1:0-Erfolgs gegen Tottenham eine gute Ausgangslage für das Rückspiel am 8. März in London geschaffen. Die wichtigsten Erkenntnisse der Partie. 

SB10

Liebes-Choreo

Die Rossoneri standen zum letzten Mal 2014 in der K.o.-Phase der Champions League. Kein Wunder, war das San Siro ausverkauft. Die 74'320 Zuschauer – darunter  4300 Tottenham-Fans – kamen bereits vor dem Spiel auf ihre Kosten. Passend zum Valentinstag stand Amore im Vordergrund: Die Milan-Anhänger schrieben «Ich lebe nur für dich», «Du bist meine einzige Liebe» (inklusive Herz) und «Ich habe dich niemals betrogen». Pure Fussball-Romantik.

Die Gesamteinnahmen für Milan beliefen sich laut Gianluca di Marzio auf 9'133'842 Euro. Eine solche hohe Summe mit Zuschauereinnahmen gab es gemäss dem italienischen Journalisten noch nie in Italien. 

Díaz liefert Argumente

Spätestens nach 6 Minuten und 24 Sekunden ist dann fertig mit Romantik: Brahim Díaz bringt das Heimteam – nach energischem Vorstoss von Captain Theo Hernandez – in Front. Der 23 Jahre und 195 Tage alte Spanier ist der jüngste Spieler seit Kaká, der für Milan in einer K.o.-Phase treffen konnte (der Brasilianer traf 2004 gegen Deportivo de La Coruña im Alter von 21 Jahren und 336 Tagen). Am Ende ist es der goldene Treffer für sein Team. 

Brahim Díaz mit dem goldenen Tor. 
Brahim Díaz mit dem goldenen Tor. 
Imago

Damit kann der talentierte Spielmacher, der zwischen Stammelf und Ersatzbank pendelt, wieder Werbung in eigener Sache machen. Im Sommer endet seine zweijährige Leihe in der Lombardei. Díaz gehört Real Madrid und besitzt bei den Königlichen noch einen Vertrag bis 2025. Die offizielle Kaufpflicht beträgt 22 Millionen Euro. Ein allfälliger Viertelfinal-Einzug spült schon mal einen Teil der Millionen rein. 

Thiaw glänzt bei Champions-League-Debüt

Für Malick Thiaw hätte es kaum ein besseres Champions-League-Debüt geben können. Der deutsche Innenverteidiger liess den Topstars Harry Kane und Heung-Min Son nicht den Hauch einer Chance.

«Er hat ein tolles Spiel gemacht», schwärmte Milan-Trainer Stefano Pioli vom Ex-Schalker, der im vergangenen Sommer für rund sieben Millionen Euro zum italienischen Meister gewechselt war. «Ich sehe, wie er jeden Tag im Training arbeitet. Mit diesen Jungs sollte man rechnen.»

Dabei hatte der Defensivspieler zu Beginn seiner Zeit bei Milan einige Probleme. Bislang stand der 21-Jährige in der Liga nur dreimal in der Startelf. Seinen Platz dürfte er sich nun aber vorerst erkämpft haben. Schon beim 1:0-Erfolg am vergangenen Freitag über den AC Turin überzeugte Thiaw bei seinem ersten Einsatz über 90 Minuten. Gegen Tottenham trumpfte er noch mehr auf, gewann 78 Prozent seiner Zweikämpfe und hätte sogar fast noch das 2:0 geköpft (79. Minute).

79. Minute: Thiaw trifft beinahe zum 2:0 für Milan

79. Minute: Thiaw trifft beinahe zum 2:0 für Milan

14.02.2023

Unterstützt wurde der gebürtige Düsseldorfer auch von Milans Vereins-Ikone Paolo Maldini. «Ich habe mit ihm in den vergangenen Monaten viel gesprochen. Ich habe seine Entwicklung gesehen und habe ihm gesagt: nicht aufgeben», erklärte die Abwehr-Legende.

Thiaw: «Hatten mehr Chancen»

Thiaw: «Hatten mehr Chancen»

Für Milans Malick Thiaw hätte es kaum ein besseres Champions-League-Debüt geben können. Der deutsche Innenverteidiger zeigte gegen Tottenham eine starke Leistung und darf mit seinem Team optimistisch ins Rückspiel gehen.

15.02.2023

Gerechte Milde oder klarer Platzverweis?

Mit Sandro Schärer leitete ein Schweizer Schiedsrichter die Partie. Zu reden gibt eine Szene nach einem rot-würdigen Foul, als Cristian Romero Sandro Tonali rüde umgrätscht. Der 34-jährige Schwyzer zeigt dem argentinischen Raubein nur die Gelbe Karte. Ex-Spitzenschiedsrichter Urs Meier analysiert die Szene im Studio bei blue Sport.

«Wenn du die Szene als Einzelbild anschaust, ist es klar Rot. Das Video wird im nächsten Jahr bei der UEFA in der Kategorie der Roten Karten fallen», meint Meier. Doch der 64-Jährige kann den Entscheid von Schärer auch nachvollziehen. «Es passt zum Gesamtbild seiner grosszügigen Spielleitung – beide Teams spielten vorher und auch nachher sehr fair. Zusätzlich hat der VAR nicht eingegriffen.» Sein Fazit: «Man kann es auch als Dunkel-Orange werten.» Für Meier hat darum Schärer auch überzeugen können: «Sandro hat für mich eine gute bis sehr gute Spielleitung gemacht. Er war sehr präsent und aktiv und hat die wesentlichen Dinge gesehen.»

Urs Meier analysiert Sandro Schärers Auftritt in der Champions League

Urs Meier analysiert Sandro Schärers Auftritt in der Champions League

Mit Sandro Schärer leitete ein Schweizer Schiedsrichter das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League zwischen Milan und Tottenham (1:0). Zu reden gibt eine Szene nach einem rot-würdigen Foul. Ex-Spitzenschiedsrichter Urs Meier analysiert.

15.02.2023

Contes misslungene Rückkehr 

Der frühere Inter-Coach Antonio Conte (2019–2021) hat sich die Rückkehr ins San Siro sicher anders vorgestellt. Der Tottenham-Boss nach der Pleite: «Es war ein Kampf bis zum Schluss», so Conte. Es sei schade, habe man so früh ein Tor kassiert, findet der 53-jährige Italiener. «Wenn man gegen Mailand spielt, muss man aufpassen, wenn man angreift, um Konter zu verhindern, denn sie haben Spieler, die, wenn sie Platz haben, dich ausschalten können.»

Conte bleibt optimistisch: «Ich weiss, dass unsere Fans zu Hause eine tolle Atmosphäre schaffen werden, um Milan zu schlagen.»