Wirbel um Gorilla-Emojis Hat ManUtd-Profi Garnacho den eigenen Goalie rassistisch beleidigt?

Syl Battistuzzi

27.10.2023

Manchester United  – Kopenhagen 1:0

Manchester United – Kopenhagen 1:0

Gruppenphase Champions League, 3. Spieltag

24.10.2023

Der englische Fussballverband FA untersucht einen Social-Media-Post von Alejandro Garnacho. Der Argentinier postete nach dem Krimi-Sieg gegen Kopenhagen ein Bild mit zwei Gorilla-Emojis.

S. Battistuzzi

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Manchester United zitterte sich in der Champions League gegen Kopenhagen zum einen 1:0-Sieg
  • Matchwinner für die Red Devils war das in der Kritik stehende Duo Harry Maguire und André Onana.
  • Nach dem Erfolg postete Alejandro Garnacho ein Bild, auf dem auch Goalie André Onana zu sehen ist. Den Post versah er mit zwei Gorilla-Emojis. Der englische Verband hat deswegen offenbar Ermittlungen eingeleitet. 

Die Sündenböcke waren plötzlich die Helden. Abwehrspieler Harry Maguire – sonst als ungeschickter Tölpel verspottet – und Goalie André Onana – oft Risikofaktor statt Rückhalt – standen mal wieder im Fokus der Aufmerksamkeit bei Manchester United. Diesmal allerdings positiv.

Maguire gelang im Old Trafford in der 72. Minute gegen Kopenhagen der Siegtreffer. Doch noch mehr gefeiert wurde Onana. Der 27-Jährige aus Kamerun parierte in der achten Minute der Nachspielzeit einen Elfmeter. Teamkollege Alejandro Garnacho half dabei etwas mit – der Argentinier malträtierte unbemerkt den Elfmeterpunkt.



Der Offensivspieler feierte den Triumph in der Königsklasse – United liegt nun mit drei Punkten auf Gruppenplatz drei hinter Bayern München (9) und Galatasaray (4) – auch in den sozialen Medien. 

FA griff in der Vergangenheit hart durch

Der 19-Jährige verwendete ein Bild, auf dem Maguire nach dem abgewehrten Versuch seinen Goalie umarmt, flankiert von Scott McTominay und ihm selbst. Dazu versieht er den X-Post mit zwei Gorilla-Emojis.

Wenig später löschte Garnacho den Post. Der englische Verband FA forderte eine Stellungnahme von Manchester United ein – der Beitrag könnte unter Umständen rassistisch interpretiert werden. Rassistische Beiträge werden vom Verband mit einer Sperre belegt, eine Untersuchung soll eingeleitet worden sein, wie es in Medienberichten übereinstimmend heisst. 

Onana verteidigte mittlerweile via Instagram-Story seinen Teamkollegen öffentlich. «Die Leute können sich nicht aussuchen, woran ich Anstoss nehmen soll. Garnacho meinte (mit den Gorillas) Power und Stärke. Das sollte nicht weiter verfolgt werden», hielt er fest. Ob die Rückendeckung den Argentinier vor einer Strafe schützt, wird man bald sehen.

In der Vergangenheit griff die FA schon hart durch. 2020 wurde Uniteds früherer Stürmer Edinson Cavani für drei Spiele gesperrt und mit einer Busse in Höhe von 100'000 Pfund belegt, weil er einem Freund, der ihm zu einem Tor gratuliert hatte, auf Instagram «Gracias Negrito» schrieb.



2019 wurde Man Citys Bernardo Silva – der Portugiese kam gegen YB am Mittwochabend zu einem Kurzeinsatz – für ein Spiel gesperrt und mit einer Geldstrafe von 50'000 Pfund belegt, weil er einen gemäss Verband rassistischen Beitrag über seinen damaligen Teamkollegen Benjamin Mendy gepostet hatte. Silva hatte ein Kindheitsfoto von Mendy mit einem schwarzen Maskottchen eines spanischen Erdnüsschen-Herstellers verglichen.


André Onana solidarisiert sich mit Alejandro Garnacho. 
André Onana solidarisiert sich mit Alejandro Garnacho. 
Instagram/andreonana.24