Borussia Dortmund hat sich in der Champions League mit dem 3:2 in Sevilla eine ausgezeichnete Ausgangsposition für den Einzug ins Viertelfinale geschaffen. Matchwinner war mit einem Doppelpack Erling Haaland.
Der Norweger hat in der aktuellen Champions-League-Saison in nur sieben Partien bereits zehn Tore geschossen. Noch nie hat ein Spieler so schnell zehn Tore für eine Mannschaft in der Königsklasse erzielt. Der Stürmer brach damit einen alten Rekord von Roy Makaay, der 2003/04 für seine zehn Tore im Bayern-Trikot zehn Partien brauchte.
Insgesamt waren es für den 20-Jährigen im 13. Champions-League-Spiel die Treffer 17 und 18 – ebenfalls eine Bestmarke. Motiviert hat ihn der gestrige Auftritt von Kylian Mbappé, der am Dienstagabend Barça beim 4:1-Auswärtserfolg mit einem Hattrick fast im Alleingang abschoss.
«Es war toll die Tore zu schiessen. Mir gefällt die Champions League. Als ich gestern Mbappé sah, wie er einen Hattrick schoss, habe ich Gratis-Motivation getankt. Mein Dank geht an ihn», meint Haaland im Siegerinterview.
Die beiden jungen Angreifer haben zwar einen unterschiedlichen Spielstil, doch unter dem Strich erfüllen beide das wichtigste Kriterium: Sie schiessen Tore – praktisch in jedem Spiel und jedem Wettbewerb. Haaland und Mbappé sind aktuell die legitimen Nachfolger von Lionel Messi und Cristiano Ronaldo. Die beiden erfolgreichsten Champions-League-Torschützen aller Zeiten (Cristiano Ronaldo, 134 Tore – Lionel Messi, 119) sind zwar noch weit entfernt von den beiden Talenten. Doch sowohl Haaland als auch Mbappé (der 22-Jährige hat in 44 Champions-League-Partien 24 Tore erzielt) sind im Vergleich klar besser unterwegs als die beiden Superstars im gleichen Alter.
Haaland oder Mbappé?
Welchen der beiden Ausnahmetalente man bevorzugt, ist Geschmackssache. «blue-Experte Marco Streller hat ein Flair für Haaland, wie er im Champions-League-Studio verrät.
Im Sommer wird Haaland beim BVB einen altbekannten Weggefährten begrüssen dürfen. Der aktuelle Gladbach-Coach Marco Rose hat vor Kurzem seinen Wechsel zu den Westfalen bekannt gegeben. Der Deutsche war 2019 bereits für ein halbes Jahr bei Haalands erster Saison bei RB Salzburg sein Vorgesetzter.
Doch beim österreichischen Vorzeigeklub spielte Haaland brisanterweise unter Rose nur selten von Anfang an. Als Jesse Marsch den Trainerposten übernahm, war Haaland plötzlich gesetzt – und traf am Laufmeter.
«Was ihn richtig stark macht ist, wie er als Typ tickt. Diese Willenskraft, diese Wucht, diese Torgefährlichkeit», schwärmte Rose später über die 1,94 Meter grosse Naturgewalt. Auch ihm war klar: «Da wartet sicherlich eine grosse Karriere. Wo das dann stattfinden wird, werden wir sehen.» Bei Gladbach sah der 44-Jährige das «unglaubliche Talent» jedenfalls nicht. Zumindest hielt Rose scherzend fest: «Ich habe mich noch nicht getraut, ihn anzurufen.» Nun braucht es kein Telefonat mehr, um einen der weltbesten Stürmer als Schützling zu haben. Manchmal wird einem die Arbeit auch leicht gemacht.