Nach einer VAR-Überprüfung wird der Penalty von Julián Álvarez als Fehlschuss gewertet. Der Atlético-Profi soll sich ans Standbein geschossen haben. Technologische Hilfe kam beim Entscheid nicht zum Einsatz. Nun steht eine Regeländerung zur Debatte.
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- Julián Álvarez traf zwar zum 2:2 im Elfmeterschiessen, rutschte dabei aber mit dem Standbein weg und berührte den Ball nach Einschätzung der Schiedsrichter zweimal – der Treffer zählte nicht.
- Für Atlético war das gegen Real der Anfang vom Ende – Niederlage im Elfmeterschiessen und das Aus im Champions-League-Achtelfinal.
- Die TV-Bilder liefern keinen schlüssigen Beweis für die Regelwidrigkeit des Argentiniers. Dabei kam nicht etwa ein Sensor oder ein Chip im Ball zum Einsatz, sondern der VAR.
- Die UEFA will mit der FIFA und dem IFAB diskutieren, ob man nun die Regel modifizieren wolle.
Real behielt im Penaltyschiessen das glücklichere Ende für sich. Dabei zählte der Treffer von Julian Alvarez' Treffer nicht – der Atlético-Stürmer war bei seinem Versuch ausgerutscht und soll den Ball danach doppelt berührt haben.
In der Tat hält das International Football Association Board (IFAB) in der Regel 14 fest, dass es kein gültiger Versuch ist, wenn der Schütze «nach der Ausführung des Strafstosses den Ball berührt, bevor dieser von einem anderen Spieler berührt wurde».
Bis jetzt gibt es noch keine TV-Bilder, die den zweiten Kontakt zu hundert Prozent verifizieren. In den sozialen Medien kursierten deshalb Theorien über Sensoren und andere Technologien. Bei der EM konnte man dank der «Connected Ball Technology» auch minimale Berührungen mit einem Sensor nachweisen.
Nur der VAR hat eingegriffen
Doch beim Derbi madrileño in der Königsklasse kam nur der VAR zum Einsatz. Wie blue Sport von einem Insider erfahren hat, sind auf zwei Kameraeinstellungen die Doppelberührung zu erkennen. Das Überprüfen habe deshalb auch nicht lange gedauert. Eine Veröffentlichung seitens der UEFA ist aktuell nicht geplant.
Nach einer Anfrage von Atlético bestätigte die UEFA die Entscheidung zu Álvarez. Der Treffer habe nicht zählen dürfen, bekräftigte der europäische Fussball-Dachverband. Die UEFA kündigte aber an, mit FIFA und den internationalen Regelhütern des IFAB darüber zu sprechen, ob es eine Regeländerung für den Fall geben solle, dass eine doppelte Berührung eindeutig unabsichtlich gewesen sei.
Für Atlético-Coach Diego Simeone und seine Spieler kommt eine allfällige Anpassung zu spät. Am Mittwochabend gab es gegen den Stadtrivalen das fünfte Champions-League-Ausscheiden in Serie. Darunter sind die beiden Final-Niederlagen 2014 und 2016 sowie das Viertelfinal-Aus 2015 sowie das Ausscheiden im Halbfinale 2017.