Während Real Madrid makellos in die Champions League startete, liegt Juventus mit zwei Punkten auf Platz 23. Vor dem Duell bereitet die Auswärtsschwäche von Juve Sorgen. Trainer Igor Tudor steht in der Mini-Krise unter Druck. Ex-Schützling Kevin Rüegg schwärmt aber vom Kroaten.
Real Madrid will seinen perfekten Start in die Ligaphase der UEFA Champions League verteidigen, wenn es am Mittwoch im Estadio Santiago Bernabéu gegen Juventus Turin geht. Für die Königlichen gab es gegen Marseille (2:1) und Kairat (5:0) zwei Siege zu feiern.
Juventus wartet derweil noch auf einen Vollerfolg: Gegen Dortmund (4:4) und Villarreal (2:2) gab es jeweils ein Remis. Es deutet wenig darauf hin, dass die Trendwende ausgerechnet im Estadio Santiago Bernabéu eingeläutet wird.
Mi 22.10. 19:55 - 00:00 ∙ blue Sport Live ∙ Real Madrid CF - Juventus
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Die Bianconeri haben nur eines ihrer letzten elf Auswärtsspiele in der Champions League gewonnen (5 Unentschieden, 5 Niederlagen) und keines ihrer letzten elf Auswärtsspiele in der Serie A (6 Unentschieden, 5 Niederlagen). In der Königsklasse belegt man Platz 24, in der Meisterschaft steht der Rekordmeister nur auf Platz 7.
«Ich bin sehr selbstkritisch»
Kein Wunder, rückt Trainer Igor Tudor in den Fokus. Im letzten März löste der Kroate und selbst ehemaliger Spieler den glücklosen Thiago Motta ab. Und führte die kriselnde alte Dame noch in die Champions League. Auch der Saisonstart in der Liga war mit drei Siegen verheissungsvoll. Seither steckt der Wurm drin – sechs Pflichtspiele in Folge ohne Sieg (5 Remis, 1 Niederlage).
«Ich bin sehr selbstkritisch. Ich kritisiere mich selbst sehr oft», hielt Tudor vor dem Spiel gegen Real fest. Er möge die Spieler und die Mannschaft. «Sie geben ihr Bestes. Sie geben 100 Prozent», betont er.
Die Bürde als Juve-Profi sei aber nicht einfach: «Dieses Trikot ist schwer, das wissen wir. Wir müssen all das berücksichtigen. Ich versuche jeden Tag darüber nachzudenken, wie ich meinen Spielern helfen kann, denn natürlich haben wir Probleme», gibt Tudor zu. Man müsse versuchen, «Schritt für Schritt» voranzukommen und die richtige Analyse vorzunehmen, erläutert der 47-Jährige.
Rüegg glaubt an Meister-Titel
Fest an eine Wende zum Guten glaubt Basel-Profi Kevin Rüegg. Der 27-Jährige spielte einst bei Hellas Verona – wo Tudor in der Saison 2021/22 für einige Monate sein Trainer war.
Am Anfang habe Tudor gleich Euphorie ins Team gebracht, meint Rüegg im Interview mit blue Sport. «Er ist einfach ein positiver Mensch, aber trotzdem bringt er eine gewisse Strenge mit.»
Man habe bei ihm aber immer gespürt, dass das Zwischenmenschliche zwischen ihm und den Spielern «sehr wichtig» sei. «Das hat jedem Spieler mehr Kraft gegeben, mehr Selbstvertrauen. Aber klar, er wollte immer, dass man Hundert Prozent gibt. Da wurde er auch sehr laut im Training und liess uns spüren, wenn es mal nicht gut war», erläutert Rüegg.
Tudor sei auch sehr sprachbegabt und habe die Dinge mit allen Spielern wirklich ins Detail besprechen können. «Er hat viel Wert darauf gelegt, dass man privat auch etwas macht im Team. Wir haben viele Team-Events gehabt und zusammen gegessen. Das war uns sehr wichtig, dass die Team-Chemie stimmt», sagt Rüegg.
Zusätzlich habe Tudor bei seinen vorherigen Stationen genügend Erfahrungen sammeln können – bei Juve war er in der Saison 2020/21 bereits Co-Trainer. Deshalb bleibt Rüegg optimistisch: «Er kann der Mannschaft nochmals einen Riesen-Push geben, dass sie vorne mitspielen und vielleicht sogar wieder einmal Meister wird.»