Champions-League-Quali Kann Servette in Glasgows Fussballtempel etwas reissen?

pavo, sda

9.8.2023 - 06:55

Stéphane Henchoz: «Die Rangers haben weniger Qualität als Genk»

Stéphane Henchoz: «Die Rangers haben weniger Qualität als Genk»

Stéphane Henchoz hat selbst in Glasgow gespielt und kennt die Rangers gut. Für ihn ist die Favoritenrolle gegen Servette nicht klar verteilt.

09.08.2023

Am Mittwoch (20.45 Uhr) trifft Servette im Hinspiel der 3. Qualifikationsrunde der Champions League auswärts auf die Glasgow Rangers.

Keystone-SDA, pavo, sda

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Servette muss in der 3. Quali Runde der Champions League gegen die Glasgow Rangers ran.
  • Der Saisonstart ging für die Schotten in die Hosen. Die Rangers verloren gegen Kilmarnock mit 0:1.
  • Servette muss für das Hinspiel in Glasgow auf einige Schlüsselspieler verzichten. Enzo Crivelli fehlt wegen einer Sperre, Jérémy Frick und Alexis Anuntes fehlen voraussichtlich wegen einer Verletzung.

Der schottische Rekordmeister ist die vorletzte Hürde auf dem Genfer Weg in die Gruppenphase der Königsklasse. Dies, nachdem Servette in der 2. Qualifikationsrunde den belgischen Vertreter Genk in extremis ausgeschaltet hat.

Praktisch während des gesamten Rückspiels mussten die Grenats in Unterzahl agieren, lagen dazu zweimal in Rückstand. Servette bewies jedoch Moral und setzte sich schliesslich im Penaltyschiessen durch. Der Lohn folgt eine Woche später mit dem Gastspiel im imposanten Ibrox Stadium.

Europäische Sternstunden

Im Glasgower Fussballtempel wurden schon mehrere europäische Spitzenteams in die Knie gezwungen. Zwar gingen die Einheimischen in der letztjährigen Champions League stets als Verlierer vom Platz. Auf dem Weg in die Gruppenphase wurde aber unter anderem die PSV Eindhoven ausgeschaltet.

So richtig heiss lief das Ibrox Stadium eine Saison zuvor, als die Rangers in der Europa League unter anderem Dortmund und Leipzig eliminierten und bis in den Final vorstiessen.

Auf Chris Bedia wird es nach der Sperre von Enzo Crivelli besonders ankommen. Der Stürmer soll für Servettes Tore in Glasgow sorgen
Auf Chris Bedia wird es nach der Sperre von Enzo Crivelli besonders ankommen. Der Stürmer soll für Servettes Tore in Glasgow sorgen
Keystone

Probleme in der heimischen Liga

So sehr sich die Schotten in der jüngeren Vergangenheit europäisch in Szene zu setzen wussten, so schwer tun sie sich in der heimischen Liga. 2012 wurden die Rangers aufgrund finanzieller Verfehlungen in die 4. Liga zwangsrelegiert. Zwar gelang innerhalb von nur vier Spielzeiten die Rückkehr in die Premiership. Seit dem Wiederaufstieg vor sieben Jahren fügten die Rangers ihrem eindrücklichen Palmares allerdings nur einen Meistertitel und einen Pokalsieg zu.

In Sachen Cupsieg hat der grosse Stadtrivale Celtic den Rangers längst den Rang abgelaufen. Nun wackelt auch der Titel des Rekordmeisters. In den letzten zwölf Jahren triumphierten die katholischen Grün-Weissen elfmal. Nur zwei Meistertitel liegt Celtic (mit den Schweizern Albian Ajeti und Benjamin Siegrist) noch hinter den protestantischen Rangers – Fussball ist in Schottland wahrhaftig Religion.

Zwei verpatzte Generalproben

Die Generalprobe und den Start in die neue Meisterschaft haben die Rangers in den Sand gesetzt. Gegen das in der Vorsaison abstiegsgefährdete Kilmarnock resultierte trotz drückender Überlegenheit eine 0:1-Niederlage.

Und auch Servette dürfte mit dem Start in die neue Spielzeit nicht restlos zufrieden sein. Zwar sind die Genfer nach drei Runden noch ungeschlagen. Beim Aufsteiger Stade Lausanne-Ouchy resultierte am letzten Wochenende allerdings lediglich ein glückliches Unentschieden.

Trainer René Weiler fehlen am Mittwoch voraussichtlich verletzungsbedingt unter anderem Goalie und Captain Jérémy Frick, Führungsspieler Alexis Antunes, Neuzugang Keigo Tsunemoto und Miroslav Stevanovic, der Topskorer der vergangenen Saison, dazu der Kameruner Gaël Ondoua, der von den britischen Behörden kein Visum erhielt. Dass der körperlich robuste Stossstürmer Enzo Crivelli gegen die physisch starken Schotten gesperrt ebenfalls nicht mit an Bord ist, macht die Sache für die Genfer nicht einfacher. Doch mit Rückschlägen weiss der 17-fache Schweizer Meister bekanntlich umzugehen.