Das 2:8 in den Viertelfinals der Champions League zwischen Barcelona und Bayern München ist in vielerlei Hinsicht historisch. Fakten und Zahlen zur Demütigung der Spanier durch die Bayern.
Mit grosser Spannung wird am Freitag der Champions-League-Viertelfinal zwischen den beiden grossen FCBs erwartet. Das erhoffte Duell auf Augenhöhe hält aber nur während den ersten Minuten an. Was dann passiert, hat die Fussball-Welt so wohl noch nicht gesehen: Mit verblüffender Leichtigkeit demontiert Bayern die Katalanen nach Strich und Faden und bricht gleich mehrere Rekorde. Die wichtigsten Zahlen zu einem Spiel für die Geschichtsbücher:
Nach dem Aus von Real Madrid bereits in den Achtelfinals und nun Atletico Madrid und Barcelona in den Viertelfinals gehen die erfolgsverwöhnten Spanier in dieser Champions-League-Saison leer aus. Letztmals fanden die Halbfinals in der Saison 2006/2007 ohne spanische Beteiligung statt. Damals spielten Manchester United gegen den späteren Sieger AC Milan (Gesamtskore von 3:5) und Chelsea gegen Liverpool (1:1; 1:4 im Penaltyschiessen).
Erstmals in 28 Jahren Champions League glückten mit Bayern München einer Mannschaft in einer K.o.-Runde acht Tore in einem Spiel. Zudem erzielte kein Team jemals zuvor in den ersten 31 Minuten eines Spiels in der Königsklasse vier Treffer. Während Bayern erstmals achtmal traf, kassierte Barcelona nie zuvor in einem Europacup-Spiel so viele Tore.
Das 8:2 von Bayern München war eine der torreichsten Partien in der Geschichte der Champions League. Nur in zwei Partien hatte es zuvor mehr Treffer gegeben als die 10 am Freitag in Lissabon: beim 8:4 von Borussia Dortmund gegen Legia Warschau im November 2016 und beim 8:3 von Monaco gegen La Corunã im November 2003.
Kein Lionel Messi, kein Cristiano Ronaldo – die Halbfinals finden zum ersten Mal seit fast anderthalb Jahrzehnten ohne zumindest einen der beiden mehrfachen Weltfussballer statt. 2006 gewann Barcelona zwar den Titel, Messi war wegen einer Verletzung aus dem Achtelfinal-Rückspiel gegen Chelsea aber nicht dabei.
Thomas Müller erzielte am Freitag in Lissabon seine Treffer 22 und 23 in K.o.-Spielen der Königsklasse. Damit ist der Deutsche in dieser Kategorie der dritterfolgreichste Spieler der Champions-League-Geschichte – einzig Cristiano Ronaldo (67 Tore) und Lionel Messi (47 Tore) stehen ihm vor der Sonne.
Robert Lewandowski erzielte sein 50. Champions-League-Tor für Bayern. Mit 14. Treffern führt er die Torschützenliste der laufenden Kampagne klar an. Zudem ist die Bestmarke von Cristiano Ronaldo (17 Tore) durchaus in Reichweite.
Erstmals seit Einführung der Champions League in der Saison 1992/93 werden drei von vier Halbfinalisten von Trainern aus einem Land betreut. Die deutschen Coaches Thomas Tuchel (Paris Saint-Germain), Julian Nagelsmann (Leipzig) und Hansi Flick (Bayern München) ermöglichten diese Premiere. Dazu kommt entweder der Spanier Pep Guardiola (Manchester City) oder der Franzose Rudi Garcia (Lyon).
«Das ist schön für den deutschen Fussball. Auch mannschaftsmässig ist es für den deutschen Fussball wichtig», beurteilte RB-Coach Nagelsmann das Auftreten beim Blitzturnier in Lissabon. «Wir sollten uns freuen, dass wir ein paar deutsche Vertreter haben in den Top vier in Europa, das ist eine schöne Sache. Schauen wir mal, wie viele es am Ende ins Finale schaffen», sagte der 33-Jährige noch vor der Bayern-Gala.