Union Berlin schnuppert gegen Real Madrid am ersten Punktgewinn der Vereinsgeschichte in der Königsklasse. Obwohl Urs Fischers Team die Überraschung letztlich verpasst, macht der Auftritt Eindruck.
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- Union Berlin wehrt sich beim Champions-League-Debüt gegen Real Madrid tapfer, muss sich nach einem Gegentor in der 94. Minute aber knapp geschlagen geben.
- Trainer Urs Fischer ist kurz nach dem Schlusspfiff enttäuscht, macht zugleich aber klar: «Wir haben alles aufgewendet, was möglich ist.»
- Die eigenen Fans zeigen sich vom leidenschaftlichen Auftritt begeistert und loben den praktizierten «Terrorfussball».
Bis zur 94. Minute hält Union Berlin im Estadio Santiago Bernabeu die Null und ist drauf und dran, beim Debüt in der Champions League den Königlichen ein Remis abzuknöpfen. Doch aus der grossen Überraschung wird nichts, weil Jude Bellingham kurz vor Abpfiff doch noch den erlösenden Siegtreffer zum 1:0 für Real markiert.
Entsprechend enttäuscht zeigt sich Urs Fischer kurz nach der Partie. «Wenn dir eine Minute fehlt, um einen Punkt aus Madrid mitzunehmen, ist das auch verständlich», sagt der Erfolgstrainer an der Pressekonferenz (im Video oben), ist aber keinesfalls unzufrieden mit seinen Schützlingen. «Grosser Stolz, wenn es um die Leistung der Mannschaft geht. Wir haben alles aufgewendet, was möglich ist.»
Chaos vor dem Bernabeu
Für das schwierige Auswärtsspiel beim Champions-League-Rekordsieger kann Union auf die Unterstützung zahlreicher mitgereister Fans zählen. Die lautstarken Anhänger machen sich bereits am Nachmittag in der Madrider Innenstadt bemerkbar, bevor sie den Weg ins Stadion antreten.
Trotz früher Anreise sind viele Union-Fans kurz vor dem Anpfiff aber noch nicht auf den Zuschauerrängen zu finden. Gemäss Medienberichten kommt es sowohl auf dem Weg zum Stadion als auch bei den Eingangskontrollen zu grossen Verzögerungen. Einige Fans drohen zwischenzeitlich die Geduld zu verlieren, vor dem Estadio Santiago Bernabeu kommt es zu chaotischen Szenen.
«Ich liebe unseren Terrorfussball»
Immerhin lohnt sich die offenbar mühsame Anreise für Unions Anhänger. Denn ihre Lieblinge fordern dem haushohen Favoriten insbesondere in den ersten 30 Minuten alles ab, verteidigen über das gesamte Spiel gewohnt leidenschaftlich und mit viel Kampfgeist – in typischer Union-Manier.
Die Anhänger danken es auf Twitter. «Champions-League-Zuschauer weltweit lernen richtig schönen Terrorfussball kennen. Ich liebe es», schwärmt ein Fan. Ein anderer schreibt begeistert: «Ich liebe unseren Terrorfussball. Stolz.»
Für den ersten Auftritt in der Königsklasse gibt es für die Eisernen zwar keine Punkte. Die Feuertaufe haben Union Berlin und seine Fans aber zweifellos bestanden.