Im zweiten Teil der Playoff-Hinspiele der Champions League geraten die Schiedsrichter ungewollt ins Rampenlicht. Experte Urs Meier analysiert die umstrittenen Szenen im Studio von blue Sport.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- In den Playoff-Hinspielen der Champions League lösen mehrere umstrittene Szenen Diskussionen aus.
- Vor allem ein Penaltypfiff für Brügge und gegen Atalanta Bergamo erhitzt die Gemüter. Schiri-Experte Urs Meier spricht im Studio von blue Sport von einem Skandal.
- Zudem äussert sich Meier zu einer umstrittenen Roten Karte gegen Monaco.
Die Playoff-Hinspiele der Champions League sind gespielt. Wie die Mannschaft schneiden auch die Schiedsrichter unterschiedlich ab. Am Mittwoch bekommen es die Unparteiischen gleich mehrfach mit umstrittenen Szenen zu tun – und entscheiden aus Sicht von Schiri-Experte Urs Meier nicht immer korrekt.
Der geschenkte Brügge-Penalty
Auf die Palme bringt Meier ein Entscheid von Halil Umut Meler in der Partie zwischen Brügge und Atalanta Bergamo. Nachdem der Arm von Atalanta-Verteidiger Isak Hien in einem Zweikampf im Gesicht von Gegenspieler Gustaf Nilsson landet, pfeift der türkische Spielleiter in der Nachspielzeit einen Penalty für das Heimteam – zum grossen Unverständnis von Atalanta-Verteidiger Isak Hien und vielen anderen.
«Es ist ein Skandal, dass man so einen Penalty gibt. Und dass der VAR nicht eingreift. Das ist ein Skandal», ärgert sich Schiri-Experte Urs Meier im Studio von blue Sport. Marco Streller hält kopfschüttelnd fest: «Wenn niemand auf dem Feld reklamiert, dann ist es kein Penalty. Die spielen diese Sportart, seit sie vier oder fünf Jahre alt sind. Es wollten alle weiterspielen und waren total überrascht, dass der Schiedsrichter plötzlich pfeift.»
«Wer die Gelbe Karte fordert, bekommt sie»
Zu reden gibt auch ein knallharter Entscheid gegen die AS Monaco, die das Hinspiel gegen Benfica Lissabon vor Heimpublikum mit 0:1 verliert. Die Pleite hat viel mit dem Platzverweis von Al Musrati zu tun. Der 28-Jährige fordert nach einem Foul gegen Teamkollege Breel Embolo eine Verwarnung gegen Benficas Carreras. Stattdessen sieht er für seine Geste selbst die zweite Gelbe Karte und wird von Schiedsrichter Maurizio Mariani kurz nach der Pause unter die Dusche geschickt.
«Wer die Gelbe Karte fordert, bekommt sie», macht Urs Meier klar. Dennoch versteht er die Diskussionen. «Das Problem ist: Die Schiedsrichter setzen es nicht mehr durch. Der eine macht es, der andere nicht. Dann haben wir ein K.o.-Spiel, in dem es um viel geht. Carreras, der schon Gelb hat, macht ein Foul. Der Schiri macht nichts – und dann bekommt der, der so ein kleines Zeichen macht, eine Gelb-Rote Karte. Da stimmt es nicht», sagt Meier und fordert: «Entweder sind die Schiris generell konsequent, und sonst kann man das mit einer klaren Ermahnung regeln.»
«Mit ein wenig Fussball-Verständnis sieht man das sofort»
Jesús Gil Manzano erlebt im Celtic Park in Glasgow einen relativ ruhigen Abend – bis der Unparteiische kurz nach der Pause vom VAR vor den Bildschirm gebeten wird und sich eine Aktion Dayot Upamecano noch einmal anschauen soll, weil der Bayern-Verteidiger seinem Gegenspieler auf den Fuss steht.
Doch Manzano bleibt auch nach Betrachtung der Videobilder bei seinem Entscheid und erhält dafür Beifall aus dem blue Sport Studio. «Upamecano spielt zuerst den Ball. Dann stellt er seinen Fuss ab, es ist eine ganz natürliche Bewegung. Ich bin mega froh, dass er keinen Penalty gepfiffen hat», unterstreicht Marco Streller.
Gleich sieht das der Schiedsrichter-Experte. «Mit ein wenig Fussball-Verständnis sieht man das sofort. Nie und nimmer ein Elfmeter», sagt Urs Meier und fragt sich bloss: «Warum greift der VAR überhaupt ein?»