Thuns Champions-League-Wunder Darum hatte Varela einen Lustrinelli-Komplex

Tobias Benz

21.10.2025

Lustrinelli: «Das war die Krönung unseres Thuner Märchens»

Lustrinelli: «Das war die Krönung unseres Thuner Märchens»

14.10.2025

Die Champions League geht in dieser Saison ohne Schweizer Beteiligung über die Bühne. Ganz anders vor 20 Jahren, als der FC Thun sensationell in der Königsklasse für Furore sorgt. Mauro Lustrinelli und Carlos Varela blicken zurück.

Redaktion blue Sport

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Vor 20 Jahren qualifizierte sich der FC Thun sensationell für die Champions League. Mittendrin: Torjäger Mauro Lustrinelli. 
  • In bester Erinnerung ist Lustrinellis Wunder-Treffer in der letzten Quali-Runde gegen Malmö. «Ich werde fast täglich auf dieses Tor angesprochen», erzählt der heutige Thun-Trainer im Fussball-Talk Heimspiel. 
  • Carlos Varela dagegen erlebte den Thuner Höhenflug als Neuzugang der Young Boys. «In der Berner Stadt hatten ein paar Ladenvitrinen mehr Rot-Weiss als Gelb-Schwarz», erinnert sich der blue Sport Experte.

Wir schreiben den 23. August 2005. Dem FC Thun, der zuvor bereits überraschend Dynamo Kiew aus dem Wettbewerb wirft, bietet sich im Rückspiel gegen Malmö die grosse Chance, sich sensationell für die Champions League zu qualifizieren. Nach einem 1:0-Auswärtssieg im Hinspiel haben die Berner Oberländer alle Vorteile auf ihrer Seite – und lassen sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen.

Gleich mit 3:0 fertigt der FCT die Schweden im neu eröffneten Wankdorf ab und macht die Qualifikation für die Gruppenphase perfekt. Überragender Mann: Mauro Lustrinelli mit einem Doppelpack, wobei vor allem das zweite Tor in bester Erinnerung bleibt. «Lustrigol» provozierte in der 65. Minute einen gegnerischen Fehler, drückte sofort aus rund 50 Metern ab und verwandelte das Stadion Wankdorf in ein Tollhaus.

Varelas Lustrinelli-Komplex

«Ich werde fast täglich auf dieses Tor angesprochen. Das ist schön, dass das geblieben ist», sagt Lustrinelli 20 Jahre später im Heimspiel bei blue Sport. Er habe den Ball genau so versenken wollen, verrät der heutige Thun-Trainer und erklärt: «Wenn du im Flow bist, dann passieren solche Sachen. Dann machst du die richtigen Sachen im richtigen Moment.»

Für Lustrinelli gehört der Treffer zu den schönsten Momenten seiner Karriere. «Das war die Krönung unseres Thuner Märchens, dass so ein Tor genau in einem solch vollen Stadion und in diesem Moment kommt. Es war wie geschrieben, die Kirsche auf der Torte», kommt der 49-Jährige in Schwärmen.

Weniger Begeisterung verspürt zu dieser Zeit Carlos Varela. Erst im Sommer 2005 zu YB gewechselt, muss er miterleben, wie der Stadtrivale ausgerechnet im neuen Wankdorf-Stadion für die Musik sorgt. «Ich kann mich noch gut erinnern. Lustrinelli war überall. In der Berner Stadt hatten ein paar Ladenvitrinen mehr Rot-Weiss als Gelb-Schwarz», sagt Varela und ergänzt: «Ein Jahr später gehe ich in die Ferien nach Prag, wo Lustrinelli im Februar 2006 hin wechselte. Ich sehe ihn auf einem 20-Meter-Plakat. Und ich sagte: Jetzt reicht es langsam.»

Longo Schönenberger erinnert sich an das Thuner Champions-League-Märchen

Longo Schönenberger erinnert sich an das Thuner Champions-League-Märchen

14.10.2025

Der Fussball-Talk Heimspiel in voller Länge

20-Jahre-Jubiläum: Das Wunder von Thun

20-Jahre-Jubiläum: Das Wunder von Thun

Vor 20 Jahren mischte der FC Thun die Champions League auf! Der Thuner Champions-League-Held Mauro Lustrinelli, Thun-Sportchef Dominik Albrecht, Carlos Varela und Stefan Eggli über den grossen Thuner Höhenflug 2005 und den aktuellen Erfolg im 2025.

14.10.2025