Hochgelobte Nati-Keeper Das unterscheidet Yann Sommer und Gregor Kobel in dieser Saison

Von Luca Betschart

13.3.2024

Gregor Kobel und Yann Sommer kämpfen mit ihren Teams am Mittwoch um den Einzug in den Champions-League-Viertelfinal. Beide Nati-Goalies weisen in dieser Saison hervorragende Werte vor. Und doch sind die Unterschiede unübersehbar.

Von Luca Betschart

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  • Yann Sommer und Gregor Kobel stehen am Mittwoch in den Champions-League-Achtelfinals im Einsatz. Sommer trifft mit Inter auf Atlético Madrid, Kobel empfängt mit Dortmund PSV Eindhoven.
  • Die beiden Schweizer Goalies weisen hervorragenden Statistiken auf, die aber auch deutlich machen, dass sich ihre Rollen und Aufgaben unterscheiden.

Gleich zwei Schweizer spielen am Mittwoch um die letzten beiden Viertelfinal-Plätze in der Königsklasse: Auf der einen Seite Gregor Kobel, der mit Dortmund PSV Eindhoven empfängt und nach dem Remis im Hinspiel einen Sieg braucht. Auf der anderen Seite Yann Sommer, der mit Inter Mailand mit einem dünnen Polster ins Rückspiel bei Atlético Madrid geht.

Beide Nati-Goalies wissen in der laufenden Saison zu überzeugen. Dabei übernehmen die beiden bei ihren Teams jeweils ziemlich unterschiedliche Rollen. Denn während Kobel beim BVB immer wieder gute Gelegenheiten erhält, um sich auszuzeichnen, hat Sommer im Inter-Tor oft wenig Arbeit.

Sommer kann auf ein Bollwerk zählen

In seinen bisherigen 35 Einsätzen muss Sommer nur zweimal als Verlierer vom Platz und bloss 15 Tore zulassen. In 23 dieser Partien bleibt er gar gänzlich ohne einen Gegentreffer. Da kann keiner in Europas Top-Ligen auch nur annähernd mithalten. Lucas Chevalier, Goalie bei Lille und erster Verfolger von Sommer, hält in 34 Spielen immerhin 18 Mal die Null. Im Schnitt kassiert Sommer 0,43 Tore pro Partie. 



Das sieht bei Gregor Kobel etwas anders aus. Mit dem BVB fängt sich der 26-Jährige in bisher 30 Saison-Einsätzen fünf Pleiten und 33 Gegentore ein. Das ergibt einen Schnitt von 1,1 Gegentoren pro Spiel. In zehn Partien hält Kobel bisher die weisse Weste. Und doch wird in diesen Tagen nicht etwa Sommer, sondern Kobel als womöglich «bester Torwart in Europa» abgefeiert.

12 Gegentore weniger als erwartet

Auslöser für die erneute Lobeshymne ist das sogenannte xG-Modell der Opta-Statistiker. Dieses zeigt nämlich, dass der BVB-Rückhalt 12,3 Tore weniger kassiert hat als erwartet. Aufgrund der erfassten Chancen für die gegnerischen Teams hätte Kobel nach Modell 44,3 Treffer kassieren müssen. Tatsächlich sind es aber bloss 32 (exklusiv Eigentore), womit Kobel in Europas fünf grossen Ligen den klaren Bestwert hält. 

Und so lässt sich im Hinblick auf die anstehenden Achtelfinal-Rückspiele in der Königsklasse festhalten: Während sich Inter und Dortmund mit gutem Gewissen auf ihren Rückhalt verlassen können, gilt das umgekehrt nicht wirklich. Zumindest wird Sommer von seinen Vorderleuten im Normalfall besser geschützt. Auch heute?