Erst schaffen die Young Boys im Auswärtsspiel gegen Roter Stern Belgrad eine eindrückliche Wende, kassieren dann aber kurz vor Schluss den 2:2-Ausgleich und verpassen den Sieg. Die Stimmen zum Spiel.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Die Young Boys holen im Belgrader Hexenkessel gegen Roter Stern einen Punkt, können sich nach dem Schlusspfiff aber nur zaghaft über das 2:2-Remis freuen.
- Trainer Raphael Wicky sieht viel Positives, ärgert sich aber insbesondere über den ersten Gegentreffer enorm.
- Filip Ugrinic, der in Serbien sein erstes Champions-League-Tor markiert, zeigt sich selbstkritisch: «Das erste Gegentor habe ich etwas verschuldet.»
Ein 2:2-Remis im Hexenkessel von Belgrad ist für die Young Boys grundsätzlich kein schlechtes Resultat. Aufgrund des Spielverlaufs am Mittwoch kann sich der Schweizer Meister aber nur zaghaft über den Punktgewinn bei Roter Stern Belgrad freuen.
«Prinzipiell bin ich stolz auf die Mannschaft. Wie sie aufgetreten ist, was sie für einen Mut und eine Mentalität gezeigt hat, um das Spiel zu drehen», lobt Trainer Raphael Wicky seine Schützlinge im Interview mit blue Sport. «Aber ich bin auch sehr, sehr frustriert über die Aktion, in der wir das 0:1 bekommen.»
Denn eigentlich sei man zu diesem Zeitpunkt trotz schwieriger Startphase gut im Spiel gewesen und habe auch Chancen kreieren können, sagt der YB-Coach. «Aus dem Nichts, nach einem Eckball für uns, kriegen wir ein Gegentor. Das ist absolut unnötig. Das ist eine Unkonzentriertheit und das darf uns auf diesem Niveau einfach nicht passieren. Das ist die grosse Frustration.»
Itten: «Das spricht für die Mannschaft»
Ansonsten kann Wicky dem Auftritt seiner Schützlinge viel Positives abgewinnen. «Wir kamen hierher, um zu gewinnen und das wäre auch machbar gewesen. Darum sind gemischte Gefühle da. Auf der anderen Seite ist es ein Punkt auswärts gegen eine gute Mannschaft. Hier ist es für niemanden einfach mit diesem Publikum», unterstreicht der 46-Jährige.
Gemischte Gefühle sind auch bei Cedric Itten auszumachen. «Wenn du 2:1 vorne bist, ist es bitter, wenn du noch ein Tor bekommst. Aber sie haben am Schluss noch einmal extrem Druck gemacht mit den Fans», anerkennt der Stürmer und sagt: «Das Positive ist, dass wir nach dem 0:1 zurückgekommen sind. Das spricht für die Mannschaft.»
An der zwischenzeitlichen Wende hat Itten mit seinem verwandelten Penalty zur 2:1-Führung seinen Anteil. «Ich war einfach überzeugt, dass ich ihn reinhaue. Zum Glück ist es so gekommen», sagt der 26-Jährige.
Ugrinic: «Das erste Gegentor habe ich etwas verschuldet»
Filip Ugrinic, der mit dem Ausgleich zum 1:1 sein erstes Champions-League-Tor der Karriere markiert, wird den Abend in Belgrad so schnell nicht vergessen. «Meine ganze Familie war heute auf der Tribüne. Schön, dass ich ein Tor machen durfte», freut sich Ugrinic und bleibt dennoch selbstkritisch: «Genau so habe ich das erste Gegentor etwas verschuldet. Schade, können wir die drei Punkte nicht nach Bern mitnehmen.»