Nizza sperrt FCB-Fans aus «Inakzeptable Ignoranz und Arroganz»

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19.4.2023

In Nizza sind keine Fans des FC Basel zugelassen.
In Nizza sind keine Fans des FC Basel zugelassen.
Keystone

Am Dienstag herrschte grosse Verwirrung darüber, ob die Fans des FC Basel das Viertelfinal-Rückspiel der Conference League in Nizza im Stadion mitverfolgen dürfen. Jetzt ist klar: Die FCB-Fans müssen draussen bleiben.

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  • Die Fans des FC Basel dürfen beim Viertelfinal-Rückspiel in der Conference League in Nizza nicht ins Stadion.
  • Die Behörden in Nizza stufen die Partie als Risikospiel ein, was beim FC Basel auf viel Unverständnis stösst.
  • Noch hoffen die Basler, eine Lösung zu finden, damit die Fans am Donnerstag doch ins Stadion dürfen.

Letzte Woche noch kommunizierte der FC Basel, dass seine Fans beim Viertelfinal-Rückspiel in der Conference League gegen Nizza im Stadion dabei sein können. Dies geschah nach Absprache mit den lokalen Behörden. Die Fans, so hiess es, dürfen unter besonderen Vorschriften nach Nizza reisen, um ihre Mannschaft im Stadion anzufeuern.

Nun haben es sich die Franzosen doch anders überlegt: Die FCB-Anhänger dürfen nicht ins Stadion. 

«Fünf Tage nach der letzten, ausführlichen Videokonferenz informierten uns die französischen Behörden heute Morgen früh, dass keine FCB-Fans beim Rückspiel in Nizza zugelassen werden. Hauptgrund sei die nationale Sicherheit, die aufgrund der anhaltenden Streiks nicht gewährleistet sei», teilen die Basler am Mittwochmorgen auf der Vereinswebseite mit.

Es sei «ein Akt behördlicher Willkür, wie es der FCB so noch nie erlebt hat», machen die Bebbi ihrem Ärger Luft. «Der FC Basel ist wütend und masslos enttäuscht über das inakzeptable Vorgehen und den Entscheid der französischen Behörden, keine FCB-Fans im Rahmen des Viertelfinal-Rückspiels in Nizza zuzulassen.»

Mit dem Gegner gibt es keine Probleme 

Ärgerlich ist es aus Sicht des FCB auch, weil die Nizza-Fans vergangene Woche in Basel waren und es keinerlei Probleme gegeben habe. «Die Nizza-Fans wurden sowohl in der Stadt als auch im Stadion ohne Zwischenfälle herzlich willkommen geheissen und es blieb verhältnismässig friedlich.»

Am Tag danach habe eine grosse Videokonferenz stattgefunden, an der die Behörden von Nizza, die UEFA, Vertreter der beiden Klubs und Fan-Verantwortliche teilnahmen. «In diesem Austausch schlug den Vertreter:innen des FC Basel seitens der Behörden eine inakzeptable Ignoranz und Arroganz entgegen», schreibt der FCB weiter. Schliesslich gebe es zwischen FCB- und Nizza-Fans «keinerlei besondere Rivalität» und es sei schlicht unverständlich, warum das Rückspiel als Hochrisiko-Partie (Stufe 4 von 5) eingestuft wurde.

Die Basler berichten ausserdem von «teils absurden Forderungen und Regeln seitens der Behörden von Nizza» und dass man in Südfrankreich zum Schluss gekommen sei, dass man am 20. April ohnehin einen Streik erwarte und deshalb die Sicherheit für die Fans wohl nicht garantieren könne. «Aus diesem Grund und unter dem fadenscheinigen Vorwand, der FCB könne kein exaktes Reiseverhalten seiner Fans voraussagen, werde man beim Innenministerium in Paris beantragen, Fans aus Basel gänzlich zu verbieten.»

«Hoffnung stirbt zuletzt»

Der FCB habe in der Folge sämtliche ihm zur Verfügung stehenden Rechtsmittel ergriffen, um den Entscheid der Behörden zu kippen. Scheinbar ohne Erfolg. Trotzdem betonen die Basler noch einmal: «(Wir) haben die Fans aus Nizza mit offenen Armen empfangen und der französischen Mannschaft im Joggeli so die Unterstützung ihrer Fans ermöglicht. Gleiches Recht verlangen wir auch von den französischen Behörden und dem OGC Nice für morgen Donnerstag – und somit die sofortige Aufhebung der Sperre von FCB-Fans in Nizza!»

Man verurteile die pauschale Kriminalisierung von Fussballfans, schreibt der FCB weiter: «Genau dies tun in diesem Fall aber die französischen Behörden. Ebenso steht in unserer Charta, dass der FCB einen offenen Dialog mit Behörden, Verbänden, Clubs und Fans führt. Dieser Dialog war im vorliegenden Fall von Anfang an nicht gegeben.»

Die Basler wollen nun auch gerichtlich gegen den Entschied des Innenministeriums vorgehen. «Die Hoffnung stirbt zuletzt», schreiben die Bebbi. Die Uhr tickt aber. Anpfiff am Donnerstag ist um 21 Uhr. blue Sport überträgt das Rückspiel live.