Der FC Basel braucht im Achtelfinal-Rückspiel der Conference League auswärts gegen Slovan Bratislava den ersten Sieg gegen den slowakischen Rekordmeister.
Heiko Vogel muss sich dieser Tage im Balancieren üben. Der Interimstrainer des FC Basel sieht sich in Anbetracht des strengen Spielplans mit Partien im Dreitagesrhythmus immer wieder mit der Aufgabe konfrontiert, die bestmögliche Mannschaft aufs Feld zu schicken, ohne dabei aber seine besten Kräfte überzustrapazieren. Rotieren, heisst das Zauberwort, und im Optimalfall lässt sich in der Folge nicht an den Resultaten ablesen, ob bei einem Spiel nun auf allen Positionen die nominell erste Wahl zum Einsatz gekommen ist oder nicht.
Fehlende Konstanz
Dieser Balanceakt wird auch am Donnerstag (18.45 Uhr, live auf blue Sport) im Achtelfinal-Rückspiel der Conference League gegen Slovan Bratislava gefragt sein, wobei Rotation nicht immer von Erfolg gekrönt ist. Für die Partie am Wochenende gegen St. Gallen (1:1) nahm Vogel im Vergleich zum Auftritt drei Tage zuvor im Hinspiel gegen Bratislava (2:2) vier Wechsel vor, und haderte anschliessend nicht zum ersten Mal mit Schiedsrichterentscheiden.
Auch gegen Bratislava sah der 47-Jährige sich und sein Team benachteiligt, wobei er es nicht versäumte, mit seinen Spielern hart ins Gericht zu gehen. Nach den «stärksten 15 Minuten» seiner Amtszeit, sah er nämlich «die schwächste zweite Halbzeit», seit er in Basel wieder das Sagen hat.
Es wurde offensichtlich, dass das Team noch nicht dazu in der Lage ist, seine Leistung konstant abzurufen, was nicht zuletzt mit dem jungen Alter diverser Spieler erklärt werden kann. Mehr als sein Vorgänger Alex Frei legt Vogel darum Wert darauf, dass neben Torhüter Marwin Hitz noch andere erfahrene Akteure auf dem Feld stehen wie Taulant Xhaka, Michael Lang und Fabian Frei. Letzterer fällt bekanntlich aufgrund von Bandscheibenproblemen auf unbestimmte Zeit aus, was für die Balance im Team keine gute Nachricht ist.
Eine Million auf dem Spiel
Der slowakische Rekordmeister ist in drei Duellen mit dem FCB ungeschlagen (2:0, 3:3 und 2:2), und er bewies im Basler St.-Jakob-Park, dass er für seine Tore nicht viele Chancen benötigt und Unzulänglichkeiten im Basler Defensivverbund kaltblütig auszunutzen weiss. Für die Basler scheint es jedenfalls ratsam, nicht wie beim ersten Spiel in Bratislava 1:3 ins Hintertreffen zu geraten, ehe die eigenen Offensivbemühungen intensiviert werden. Denn soll das europäische Abenteuer des FCB weitergehen, hilft nur ein Sieg.
Das etwas überraschende Weiterkommen gegen den türkischen Meister Trabzonspor in den Sechzehntelfinals hat rund 600'000 Franken in die Klubkasse gespült, gelingt den Baslern in der slowakischen Hauptstadt der nächste Coup, käme eine weitere Million dazu.