Servette spielt am Donnerstagabend (18.45 Uhr) auswärts bei Ludogorez Rasgrad um den Einzug in die Achtelfinals der Conference League. Nach dem torlosen Remis im Hinspiel ist das Duell völlig offen.
Trotz zahlreicher Chancen gegen den bulgarischen Serienmeister wollte Servette im Hinspiel vor einer Woche im Stade de Genève kein Tor gelingen. Mal scheiterten die Genfer an Goalie Sergio Padt, mal am eigenen Unvermögen. So auch Alexis Antunes, der kurz vor Schluss die beste Möglichkeit vergab. Freistehend aus sieben Metern traf er Teamkollege Enzo Crivelli statt ins Tor.
«Wir hatten das Spiel nach anfänglicher Mühe im Griff, haben aber leider kein Tor geschossen», resümierte Trainer René Weiler nach dem Spiel. Glück und der letzte Pass hätten oft gefehlt. Für das Rückspiel ist alles offen, ein Vorstoss der Genfer in die Achtelfinals des dritthöchsten europäischen Wettbewerbs ist genauso möglich wie ein abruptes Ende.
Duell zweier formstarker Teams
Sowohl die Genfer als auch die Bulgaren befinden sich in einer guten Form. Servette hat fünf der letzten sechs Spiele in der Super League gewonnen und war bis zum unglücklichen 1:2 gegen Yverdon 15 Spiele hintereinander ungeschlagen. In den kommenden Tagen stehen für die Westschweizer wegweisende Partien an.
Am Sonntag trifft der Tabellen-Zweite der Super League auswärts im Spitzenspiel auf Meister YB. Gewinnen die Genfer, liegen sie nur noch vier Punkte hinter den Bernern. Am Mittwoch geht es gegen Delémont aus der Promotion League um den Einzug in den Cup-Halbfinal.
National keine Konkurrenz hatte in den letzten zwölf Jahren Ludogorez Rasgrad. Die Mannschaft aus dem Nordosten Bulgariens wurde seit der Premiere in der Saison 2011/12 stets Meister. Nach mässigem Start in die Spielzeit hat das Team des ehemaligen St. Galler Stürmers Kwadwo Duah am Montag mit einem Sieg über den damaligen Leader Cherno More Varna die Tabellenspitze in der heimischen Liga erklommen.
Rare europäische Glanzpunkte
Für beide Klubs wäre die Qualifikation für die Runde der letzten 16 Mannschaften ein grosser Erfolg. Rasgrad war letztmals vor zehn Jahren noch so spät in der Saison europäisch vertreten. Damals scheiterten die Bulgaren in den Achtelfinals der Europa League an Valencia.
Dem gleichen Gegner unterlag Servette vor 22 Jahren im Achtelfinal des UEFA-Cups, dem Vorgängerwettbewerb der Europa League. Damals traf ein gewisser Alex Frei für die Genfer. Ein Stürmer mit einem Torriecher, wie ihn der Rekordtorschütze der Schweizer Nationalmannschaft Zeit seiner Karriere hatte, könnte die Mannschaft von René Weiler am Donnerstag gut gebrauchen.