
Das Schweizer Nationalteam steht nach einem völlig ungefährdeten 7:0-Sieg gegen Dänemark im Final der Eishockey-WM. Dort trifft es am Sonntagabend auf die USA.
Wie bereits im Viertelfinal gegen Österreich liessen die Schweizer im Globen von Stockholm nichts anbrennen. Auch gegen den Überraschungs-Halbfinalisten Dänemark, der sensationell die hoch gehandelten Kanadier ausgeschaltet hatte, sorgten sie bereits im Startdrittel mit drei Toren für eine Vorentscheidung. Zweimal war es Nino Niederreiter, der nun einzige vierfache WM-Medaillengewinner aus der Schweiz, der mit seiner Durchsetzungskraft vor dem Tor erfolgreich war.
Beim 1:0 in der 10. Minute lenkte er einen Schuss mit dem Bein entscheidend ab, beim 3:0 im Powerplay kurz vor der ersten Pause verschaffte er sich auf seine unnachahmliche Weise Platz vor dem Tor und schob einen Abpraller mit dem Rücken zum Tor ein. Dazwischen traf Ken Jäger.
Nur zwei Gegentore in den letzten sieben Spielen
Der klare Rückstand war für die Dänen etwas unglücklich, beim 0:2 bugsierte Verteidiger Markus Lauridsen den Puck mit der Schulter ins Tor. Allerdings kreierten die wackeren Skandinavier in ihrem ersten WM-Halbfinal überhaupt kaum Gefahr vor dem Gehäuse von Leonardo Genoni. Und wenn, war der Keeper des EV Zug zustelle. Mit seinem zwölften WM-Shutout stellte der Routinier die WM-Bestmarke des Tschechen Jiri Holecek ein. Er parierte dafür 17 Schüsse. «Das ist natürlich schön», blieb Genoni mit den Füssen fest auf dem Boden. «Aber das ist sekundär.» Wichtig sei, dass sie nun auch noch den letzten Schritt machen könnten.
Die defensive Stabilität der Schweizer ist eindrücklich. Nach einem 4:5 nach Verlängerung gegen Tschechien und einem 5:2 gegen Dänemark haben sie in den letzten sieben WM-Spielen gerade noch zwei Gegentreffer kassiert.
Spätestens nach 38 Minuten, als Denis Malgin nach zuvor neun Assists sein erstes Tor des Turniers erzielte, gab es über den Ausgang der Partie keine Zweifel mehr. Zuvor hatte Andres Ambühl in seinem 150. WM-Spiel, diesen Rekord hält er schon lange, ein Tor nur knapp verpasst.
Im letzten Drittel schaukelten die Schweizer den Sieg sicher und ohne allzu grossen Kraftaufwand über die Runden. Mit drei weiteren Treffern reihten sich auch noch Sandro Schmid, Damien Riat und Tyler Moy unter die Torschützen ein.
«Logischerweise ist es schön, dass wir wieder im Final stehen», zeigt sich Patrick Fischer nach dem Halbfinal zufrieden. «Das war unser Ziel, als wir heute Morgen aufgestanden sind.» Es sei für die Dänen schwierig gewesen nach dem Höhepunkt gegen Kanada. «Deshalb wollten wir sie unter Druck setzen, gut Schlittschuh laufen und hinten nichts zulassen. Der Plan ist aufgegangen.»
Frische Beine im Final
Die Schweizer taten gut daran, etwas Kräfte zu sparen. Sie stehen in ihrem vierten WM-Final, jedes Mal hatten sie den Nachteil, am Samstag das zweite Spiel zu bestreiten und damit die kürzere Pause zu haben. Nun aber sind die Beine auf jeden Fall noch frisch. Zudem haben sie die USA bereits in der Vorrunde in Herning 3:0 bezwungen.
Die Chance auf den ersten WM-Titel scheint auf jeden Fall so gross wie noch nie. Die Schweizer haben dieses Mal nicht das Heimpublikum gegen sich wie 2013 an gleicher Stätte gegen Schweden.
Telegramm
Stockholm. – 12'530 Zuschauer (ausverkauft). – SR Holm/Hribik (SWE/CZE), Briganti/Davis (USA). – Tore: 10. Niederreiter (Moser, Fiala) 1:0. 13. Jäger (Knak, Riat) 2:0 (Eigentor Markus Lauridsen). 18. Niederreiter (Malgin, Kukan/Ausschluss Russell) 3:0. 38. Malgin (Meier) 4:0. 45. Schmid (Bertschy, Siegenthaler) 5:0. 53. Riat (Bertschy) 6:0. 54. Moy (Schmid, Meier) 7:0. – Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Schweiz, 4mal 2 Minuten gegen Dänemark.
Schweiz: Genoni; Kukan, Siegenthaler; Glauser, Moser; Fora, Marti; Berni; Andrighetto, Malgin, Meier; Fiala, Ambühl, Niederreiter; Bertschy, Schmid, Moy; Riat, Jäger, Knak; Baechler.
Dänemark: Dichow (45. Dahm); Bruggisser, Jensen Aabo; Lassen, Markus Lauridsen; Koch, Oliver Lauridsen; Jensen; Olesen, Mölgaard, Ehlers; Röndbjerg, Russell, Jensen; Aagaard, True, Blichfeld; Poulsen, Wejse, Bau; From.
Bemerkungen: Schweiz ohne Hischier (verletzt), Hofmann, Egli, Aeschlimann (nicht im Aufgebot) und Charlin (Ersatzgoalie). – Schüsse: Schweiz 34 (8-11-15); Dänemark 17 (6-7-4). – Powerplay-Ausbeute: Schweiz 1/4, Dänemark 0/4.
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Liveticker
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Liveticker beendet
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ENDE – die Schweiz steht im Final
7:0 gegen Dänemark! Die Schweizer Nati zeigt eine sensationelle Leistung und steht wie schon im Vorjahr im WM-Final. Dort wartet die USA. In der Gruppenphase trafen die beiden Teams schon einmal aufeinander, die Schweiz gewann das Spiel mit 3:0. Allerdings sind die US-Boys ebenfalls richtig stark unterwegs an diesem Turnier. Es dürfte ein harter Fight werden im Kampf um die Goldmedaille.
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59.
Hält Genoni die Null?
Die einzige Frage, die sich hier noch stellt. Hält Genoni die Null oder glückt den Dänen noch der Ehrentreffer?
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57.
Genoni kann sich auszeichnen
Knapp vier Minuten vor Schluss ist auch Genoni mal wieder gefordert, was heute nicht oft der Fall war. Aber er hält souverän.
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54.
Moy trifft zum 7:0
Sandro Schmid tanzt den Goalie aus und legt die Scheibe zurück auf Tyler Moy, der zum 7:0 trifft. Was für eine Machtdemonstration.
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53.
Jetzt spielt die Schweiz auch noch in Überzahl
Legen die Schweizer noch einen drauf?
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53.
Kaum komplett schiesst Riat das 6:0
Bertschy legt die Scheibe zurück auf Riat, der das kleine Schwarze wuchtig zum 6:0 in die Maschen haut. Weil die Dänen eine Coaches Challenge nehmen, das Tor aber zählt, muss ein Däne auf die Strafbank.
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50.
Bächler muss auf die Strafbank
Bächler bringt mit seinem Stock einen Dänen zu Fall und muss dafür zwei Minuten auf die Strafbank.
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48.
Das vermeintliche 6:0 zählt nicht
Siegenthaler schiesst aus spitzem Winkel und lässt den Goalie alt aussehen. Doch die Videobilder zeigen, dass dem Tor ein Abseits vorausgeht – der Treffer zählt nicht.
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45.
Schmid trifft zum 5:0 für die Schweiz
Sandro Schmid, der im ersten Drittel von einem Puck im Gesicht getroffen wurde, markiert das 5:0. Nach herrlicher Vorarbeit von Bertschy versenkt er den Puck im Nachschuss im Tor.
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42.
Schweizer Traumstart bleibt aus
Die Schweiz kann kurz in Überzahl spielen, doch es gibt kein weiteres Tor.
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41.
Start 3. Drittel
Weiter geht's … Brechen die Schweizer im Schlussdrittel nicht komplett ein, so stehen sie zum 2. Mal in Folge im WM-Final.
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40.
ENDE 2. Drittel
Die Schweiz gewinnt das Mitteldrittel dank eines herrlichen Treffers von Denis Malgin 1:0 und führt somit 4:0. Auch in doppelter Unterzahl haben die Schweizer den Laden dichtgehalten. Im Schlussdrittel sollte hier nichts mehr anbrennen.
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40.
Rasmussen muss auf die Bank
Die Dänen kommen im Powerplay zu einer guten Chance, doch dann begeht Rasmussen ein dummes Foul und kassiert eine 2-Minuten-Strafe. Damit geht es mit 4 gegen 4 weiter.
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39.
Strafe gegen Fiala
Kevin Fiala muss für 2 Minuten auf die Strafbank.
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38.
Malgin trifft traumhaft zum 4:0
Wow, was für ein Tor! Malgin umkurvt schwungvoll seinen Gegenspieler und zimmert die Scheibe mit einem Handgelenkschuss unter die Latte.
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36.
Schweizer haben alles im Griff
Die Schweiz setzt Dänemark weiterhin unter Druck. Man kann sich kaum vorstellen, dass das Team von Patrick Fischer heute noch was anbrennen lässt. Doch im Eishockey kann es natürlich schnell gehen und schon sieht alles ganz anders aus.
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31.
Dänen halten in Unterzahl dicht
Die Schweizer kommen in Überzahl zu Chancen, ein Tor glückt aber nicht. Teils wirkt das Ganze fast schon zu verspielt. Schön anzusehen ist es aber allemal, was die Nati-Cracks hier zeigen.
Die Schweiz gibt den Ton an. Keystone -
29.
Däne muss in die Kühlbox – Powerplay für die Schweiz
Knak wird regelwidrig gestoppt. Jetzt kann die Schweiz in Überzahl spielen.
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26.
Die Schweiz übersteht doppelte Unterzahl schadlos
Die Dänen setzen sich in der Offensivzone fest, doch die aufopferungsvoll kämpfenden Schweizer halten dagegen und Genoni ist ebenfalls auf dem Posten, wenn es ihn braucht. Es steht weiter 3:0 für die Schweiz.
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24.
Schweiz in doppelter Unterzahl
Jetzt muss auch noch Bertschy in die Kühlbox. Das ist DIE Chance für die Dänen, hier noch einmal zurückzufinden.
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24.
Malgin muss auf die Strafbank
Malgin holt seinen Gegenspieler von den Socken und muss 2 Minuten auf die Strafbank.
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22.
Druckvoller Start der Schweizer
Ambühl wird von Niederreiter in Szene gesetzt, doch das Nati-Urgestein bringt den Puck nicht am Goalie vorbei. 15 Zentimeter höher und die Schweiz würde hier mit 4:0 führen.
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21.
Start 2. Drittel
Weiter geht's … Lassen die Schweizer auch im 2. Drittel ihre Muskeln spielen oder machen es die Dänen noch einmal spannend?
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20.
ENDE 1. Drittel: Schweiz – Dänemark 3:0
Die Schweiz führt nach dem 1. Drittel verdient mit 3:0. Doppeltorschütze Nino Niederreiter meint im Pausen-Interview bei SRF: «Im Grossen und Ganzen war es ein solides Spiel.» Spielen die Schweizer so weiter, bestreiten sie am Sonntag den WM-Final.
Nino Niederreiter jubelt nach seinem Treffer zum 1:0. Keystone -
19.
Genoni landet im Tor – aber nicht der Puck
Ein Däne schubst den Schweizer Gegenspieler in den Rücken, der fliegt in Genoni rein, der selbst im Tor landet. Eine Strafe gegen Blichfeld gibt es nicht.
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18.
Tooooor für die Schweiz!!! Niederreiter trifft zum 3:0
Die Schweiz macht im Powerplay Dampf. Niederreiter sorgt wieder für Verkehr vor dem gegnerischen Tor – irgendwie wurstelt er die Scheibe aus der Drehung und mit der Backhand ins Tor. Sensationell. Ist das bereits die Vorentscheidung in diesem Halbfinal?
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17.
Erste Strafe – Powerplay für die Schweiz
Andrighetto kassiert einen Schlag auf die Hand. Die Schiedsrichter sprechen eine Strafe gegen den Dänen aus. Powerplay für die Schweiz.
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14.
Schmid blutet im Gesicht
Schmid wird von einer Scheibe im Gesicht getroffen. Blutend trottet er danach in die Kabine. Bleibt zu hoffen, dass es für ihn weitergeht. Hockey-Spieler sind ja bekanntlich hart im Nehmen.
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13.
Jäger trifft zum 2:0 für die Schweiz
Ken Jäger schiesst aus kurzer Distanz seinen Gegenspieler ab, von dort kullert die Scheibe über die Linie.
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11.
Dänen suchen den Ausgleich
Dänemark kommt zu zwei Chancen. Erst schiesst Russell knapp am Tor vorbei, danach hält Genoni einen Schuss aus der Distanz.
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10.
Niederreiter schiesst die Schweiz in Führung
Janis Moser bringt den Puck vors Tor, dort markiert Niederreiter Präsenz und buxiert die Scheibe mit dem Bein über die Line. Keine Kickbewegung, der Treffer zählt. Weshalb die Schiedsrichter das Tor eine gefühlte Ewigkeit vor dem Bildschirm prüfen, bleibt fast schon rätselhaft.
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6.
Dänemark mit kurzer Druckphase
Die Linie um Nikolaj Ehlers kann sich in der Offensivzone festkrallen, wirklich gefährlich wird es aber nicht.
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4.
Die Schweiz macht Druck
Die Schweizer treten selbstbewusst auf und kommen in den Startminuten zu ersten Chancen. Die Dänen halten dagegen, kommen selbst aber noch nicht gefährlich vors Schweizer Tor.
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2.
Grosschance für die Schweiz
Bertschy zieht aufs Tor, legt die Scheibe quer. Moy kommt an die Scheibe und schiebt knapp am Tor vorbei.
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1.
Start 1. Drittel
Die Scheibe ist im Spiel. Schon nach wenigen Sekunden sorgen die Schweizer für Gefahr.
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Um 18.20 Uhr geht es los …
Alles ist angerichtet für ein grosses Spiel. Nur noch wenige Minuten, dann geht es hier los.
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Diese Schweizer sollen es gegen Dänemark richten
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Im Final wartet die USA
Der mögliche Finalgegner steht bereits fest. Die USA setzt sich am Nachmittag gegen Schweden durch. Die Amerikaner überzeugen an der diesjährigen WM. Nur ein Spiel haben die US-Boys verloren und das gleich mit 0:3 – und das gegen die Schweiz! Verlieren die Schweizer gegen Dänemark, so spielen sie am Sonntag gegen Schweden um die Bronzemedaille.
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Die Schweizer sind heiss
Die Schweizer haben einzig das erste Gruppenspiel gegen Tschechien mit 5:4 nach Verlängerung verloren. Die folgenden Spiele hat die Nati allesamt für sich entschieden. Im Viertelfinal erteilte das Team von Trainer Patrick Fischer den Österreichern eine Lektion und setzte sich glatt mit 6:0 durch. Es war der vierte Zu-Null-Sieg im laufenden Turnier!
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Kommentatoren flippen nach Sensationssieg aus
Nach dem Sieg der Dänen gegen Kanada drehen die Kommentatoren regelrecht am Rad – und das nicht nur in Dänemark. Die Geschichte sollte sich heute aus Schweizer Sicht natürlich nicht wiederholen …
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Hallo …
… und herzlich willkommen zum WM-Halbfinal zwischen der Schweiz und Dänemark. Die beiden Teams trafen bereits in der Gruppenphase aufeinander. Die Schweiz setzte sich im zweiten Gruppenspiel mit 5:2 durch. Auch im Halbfinal sind die Schweizer nun klarer Favorit. Aber Achtung: Dänemark hat beim 2:1-Sieg gegen Dänemark bewiesen, dass sie an einem richtig guten Tag jedes Team aus dem Weg räumen können. Um 18.20 Uhr geht es los …