
Die Schweiz lässt Österreich im Viertelfinal der Eishockey-WM nicht den Hauch einer Chance und gewinnt in Herning 6:0. Gegner im Halbfinal ist überraschend Dänemark.
Die Schweizer waren mindestens eine Klasse besser als der überraschende Viertelfinalist und Weltranglisten-13. Österreich mit seinem Zürcher Trainer Roger Bader. Bereits nach 15 Minuten führten die Schweizer vorentscheidend 3:0, nach 25 betrug der Vorsprung 5:0.
Die Österreicher hatten sich so viel vorgenommen, doch dann hielt die Null nur gerade sechseinhalb Minuten. Der Verteidiger und Captain Andrea Glauser lief nach einem Pass von Goalie Leonardo Genoni bis vors Tor und bediente den «Mister Viertelfinal» Christoph Bertschy. Der Freiburger erzielte sein erstes Turniertor, hatte aber bereits vor einem Jahr gegen Deutschland zwei Treffer erzielt.
Noch vor der ersten Drittelspause erhöhten Timo Meier nach einem Zuckerpass von Kevin Fiala im Powerplay und Ken Jäger auf 3:0. Wie sehr der Nachmittag im dänischen Herning gegen die Österreicher lief, zeigte sich kurz vor der ersten Pause. Der ZSC-Stürmerstar Vinzenz Rohrer, der im Austria-Dress bisher eine bärenstarke WM gespielt hatte, liess sich von Sandro Schmid zu einem Crosscheck gegen den Kopf hinreissen und wurde unter die Dusche geschickt.
In der fünfminütigen Überzahl erhöhte Kevin Fiala zu Beginn des Mitteldrittels auf 4:0, 64 Sekunden später doppelte Schmid nach. Damit war der Mist endgültig geführt. Im Schlussdrittel freute sich auch noch der WM-Debütant Simon Knak über seinen ersten Treffer.
Nun gegen Dänemark
Am Ende lautete das Schussverhältnis 40:13 für die Schweizer, Goalie Leonardo Genoni feierte seinen elften Shutout in einem WM-Spiel und braucht nur noch einen für den Rekord. Nicht mit Ruhm bekleckerten sich hingegen die Organisatoren. Wie so oft in einem WM-Viertelfinal, wo Teams und Spielorte immer erst sehr spät feststehen, verloren sich gerade mal 2621 Zuschauer im weiten Runde der Messehalle in Herning, zudem fiel zwei Drittel lang wegen eines technischen Problems ein Teil des Lichts aus.
Den Schweizern konnte das egal sein. Sie reisen nun für den Halbfinal am Samstag nach Stockholm. Gegner ist überraschend Dänemark, das man in der Vorrunde bereits einmal 5:2 bezwang. Die Co-Gastgeber schalteten sensationell Kanada 2:1 aus.
Telegramm
Telegramm:
Schweiz - Österreich 6:0 (3:0, 2:0, 1:0)
Herning. - 2621 Zuschauer. - SR Björk/Brander (SWE/FIN), Briganti/Durmis (USA/SLO). - Tore: 7. Bertschy (Glauser, Genoni) 1:0. 12. Meier (Fiala, Moy/Ausschluss Haudum) 2:0. 15. Jäger (Niederreiter, Knak) 3:0. 24. Fiala (Niederreiter, Kukan/Ausschluss Rohrer) 4:0. 25. Schmid (Glauser, Moy) 5:0. 52. Knak (Jäger, Marti) 6:0. - Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Schweiz, 5mal 2 plus 5 (Rohrer) Minuten plus Spieldauer (Rohrer) gegen Österreich.
Schweiz: Genoni; Kukan, Siegenthaler; Glauser, Moser; Fora, Marti; Berni; Andrighetto, Malgin, Meier; Fiala, Ambühl, Niederreiter; Bertschy, Schmid, Moy; Riat, Jäger, Knak; Hofmann.
Österreich: Kickert; Unterweger, Wolf; Heinrich, Nickl; Biber, Maier; Stapelfeldt, Schnetzer; Zwerger, Kasper, Schneider; Rohrer, Baumgartner, Thomas Raffl; Lebler, Haudum, Huber; Kraus, Achermann, Thaler
Bemerkungen: Schweiz ohne Hischier (verletzt), Baechler, Egli, Aeschlimann (nicht im Aufgebot) und Charlin (Ersatzgoalie). Pfosten-/Lattenschüsse: Fiala (4.), Andrighetto (11.). Schneider (31.). - Schüsse: Schweiz 40 (16-15-9); Österreich 13 (3-6-4). - Powerplay-Ausbeute: Schweiz 2/4, Österreich 0/4.
Der Ticker zum Nachlesen
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Liveticker
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Liveticker beendet
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60.
Spielende
Die Schweizer waren mindestens eine Klasse besser als der überraschende Viertelfinalist und Weltranglisten-13. Österreich mit ihrem Zürcher Trainer Roger Bader. Bereits nach 15 Minuten führten die Schweizer vorentscheidend 3:0, nach 25 Minuten stand es 5:0.
Die Nati spielt nun zum zweiten Mal hintereinander um WM-Medaillen. Goalie Leonardo Genoni darf an diesem Turnier bereits seinen dritten Shutout feiern. Zum Man of the Match auf Schweizer Seite wird Ken Jäger gewählt.
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59.
Wer ist Gegner im Halbfinal?
Der Gegner ist im Halbfinal noch offen, sicher geht man dem grossen Favoriten Kanada aus dem Weg. Spielen wird man am Samstag in Stockholm. Unter die letzten vier hat es auch die USA geschafft, die in ihrem Spiel die Finnen mit 5:2 bezwangen.
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55.
Die letzten fünf Minuten laufen
Die Schweiz ist auch mit angezogener Handbremse überlegen und gesteht dem Gegner, der erstmals seit 31 Jahren im Viertelfinal steht, nur sehr wenig zu.
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51.
Knak mit dem sechsten Treffer
Zuerst bleibt Genoni bei einem Konter cool und wehrt ein 1:1-Duell souverän ab, praktisch im Gegenzug fährt Ken Jäger ums gegnerische Tor herum, der Lausanner bedient Knak, der die Scheibe via Lattenunterkante reinhämmert. Es ist das erste WM-Tor des HCD-Spielers.
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49.
Schweiz lässt nichts anbrennen
Mit der komfortablen Führung im Rücken ist natürlich der Drang der Eisgenossen nicht mehr ganz so gross. Nichtsdestotrotz schaut das alles sehr souverän aus, was hier die Spieler von Patrick Fischer zeigen.
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47.
Kasper fast mit Shorthander
Marco Kasper wird lanciert, der Österreicher bringt aber den Puck nicht an Genoni vorbei, der rechtzeitig den Schoner an den Pfosten bringen kann.
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47.
Strafe gegen Österreich
Nun dürfen sich die Schweizer wieder mal im Powerplay beweisen. Eine gute Chance, das halbe Dutzend vollzumachen. Bisher haben sie zwei von vier Überzahlsituationen ausgenutzt.
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45.
Letztes Drittel läuft
Die Nati nimmt ein wenig den Fuss vom Gaspedal, ohne die Kontrolle über das Spiel zu verlieren – Genoni bleibt praktisch ohne Arbeit.
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40.
Ende 2. Drittel
Der Auftakt ins 2. Drittel verläuft nach Wunsch. Fiala trifft kurz vor Ablauf der grossen Strafe gegen Rohrer, Schmid doppelt gleich nach. Danach spielen die Schweizer mehrmals in Unterzahl, doch der Weltranglisten-13. zeigt sich zu limitiert, um Profit daraus zu schlagen. Gegen Ende des Drittels zeigen sich die Schweizer wieder konzentriert. Nun gilt es, die letzten zwanzig Minuten souverän runterzuspielen – und vielleicht noch ein paar Tore fürs Selbstvertrauen zu schiessen.
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38.
Siegenthaler und ein Ösi auf die Bank
Nun spielt man 4-gegen-4. Siegenthaler und Kasper geraten sich in die Haare. Das offene Eis können die Schweizer fast ausnutzen, lassen aber Top-Chancen liegen.
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34.
Schweizer müssen wieder Offensive suchen
Nach mehreren Strafen findet die Schweiz bei Gleichstand wieder ihren Rhythmus. Beim Schuss von Tyler Moy fehlt nur wenig zu sechsten Tor.
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31.
Schweizer im Glück
Die Ösis zeigen für einmal ein starkes Powerplay. Peter Schneider, früher auch mal in der Schweiz aktiv, trifft mit einem satten Schuss aber nur den Pfosten.
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29.
Auch Fiala muss in die Box
Die Disziplin lässt etwas nach – für ein Beinstellen muss nun auch Fiala raus.
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27.
Schweizer überstehen Strafen
Genoni muss selten eingreifen, fast die beste Chance hat Sandro Schmid, der alleine loszieht, aber knapp an Kickert scheitert.
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26.
Strafe gegen Andrigehtto und Knak
Der Stürmer hänkt beim Gegner mit dem Bein ein, der ZSC-Profi muss zurecht für 2 Minuten auf die Bank. Weil auch Simon Knak kurz darauf rausmuss, heisst es nun für über eine Minute doppelte Unterzahl.
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25.
Schmid markiert den fünften Treffer
Die Scheibe bleibt nach einem Schuss vor Kickert liegen, Schmid zieht ab und trifft oben ins Tornetz.
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24.
Fiala mit dem 4:0
Lange bleibt das Powerplay ohne Auswirkungen, 32 Sekunden vor Ablauf der Strafe schlägt Fiala zu. Als ein Schuss neben das Tor geht, reagiert der Stürmer am schnellsten und versenkt den Puck im Tor.
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21.
Start 2. Drittel
Die Nati darf das zweite Drittel noch knapp vier Minuten in Überzahl beginnen. Gelingt dem Team von Patrick Fischer für früh das vierte Tor?
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20.
Ende 1. Drittel: Starke Schweizer
Eine hoch konzentrierte Leistung des Favoriten hier in Herning. Die Schweizer führen verdient mit 3:0. Zudem hatte Sven Andrighetto noch Pech – der ZSC-Profi traf gleich zweimal nur das Gehäuse. Österreich, dem Überraschungs-Viertelfinalist, werden im Startdrittel klar die Grenzen aufgezeigt.
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20.
Rohrer kassiert Fünf-Minuten-Strafe
Nach einem Crosscheck von Vinzenz Roher an Sandro Schmid erhält der ZSC-Profi eine 5-Minuten-Strafe und muss unter die Dusche. Da war beim jungen Österreicher viel Frust im Spiel.
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17.
Erste Unterzahl kein Problem
Eine heikle Szene muss Genoni überstehen, der Rest ist souverän gelöst von den Schweizern.
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15.
Glauser muss auf die Bank
Nch einem Duell mit Raffl muss Glauser auf die Strafbank. Was zeigen die Ösis in Überzahl?
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14.
Jäger mit dem dritten Streich
Auch wenn die Schweiz nicht in nummerischer Überzahl ist, wirken die Nati-Stars gegen hilflose Österreicher wie mit einem Mann mehr auf dem Eis. Ken Jäger erhält den Puck von Niederreiter, kann seelenruhig durch das gegnerische Drittel spazieren und schlenzt den Puck trocken ins Netz.
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12.
Meier trifft zum 2:0
Die Nati spielt immer noch Powerplay, als Fiala den Puck quer rüberspielt – Meier haut den Puck aus der Drehung in den nahen Winkel. Stark gemacht!
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10.
Zweites Powerplay für die Schweiz
Die Schweizer können ihr Überzahlspiel aufziehen. Andrighetto trifft jedoch aus kurzer Distanz nur den Pfosten – das hätte sein achtes Turniertor sein müssen.
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8.
Schweizer klar überlegen
Das Team von Patrick Fischer gibt klar den Ton an – 7:0 Torschüsse lautet die Bilanz.
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7.
Bertschy bringt die Schweiz in Front
Captain Glauser pflügt sich durch die gegnerische Defensive und legt den Puck überlegt zurück, der heraneilende Bertschy muss nur noch ins weit offene Tor einschieben. Es ist der erste Treffer des Fribourg-Stürmers im Turnier.
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5.
Fiala trifft nur den Pfosten
Ein starkes Powerplay der Schweizer: Fiala scheitert am Pfosten, Timo Meier aus spitzen Winkel an Kickert. Am Ende bleibt die Überzahl aber ohneTreffer.
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5.
Erstes Powerplay für die Schweiz
Die Schweizer setzten sich in der Startphase im gegnerischen Drittel fest. Dominic Zwerger muss nach einem Foul raus.
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1.
Schweizer Fans lassen sich nicht die Freude verderben
Im leider nur spärlich gefülltem Stadion in Herning müssen sich die Fans aktuell selber unterhalten. Wann die Lichtprobleme behoben werden, ist unklar.
KEYSTONE -
1.
Unterbruch – Dunkelheit im Ösi-Sektor
Hinter dem österreichischen Tor herrscht auf der Tribüne Dunkelheit. Die Schiedsrichter unterbrechen die Partie, weil dadurch die Lichtverhältnisse natürlich nicht optimal sind.
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1.
Niederreiter taucht alleine vor Kickert auf
Die NHL-Verstärkung taucht das erste Mal vor dem gegnerischen Tor auf. Fast hätte der Bündner die Schweiz in Führung schiessen können – da fehlte nur wenig.
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Die Aufstellung der Nati – Genoni hütet wieder das Tor
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Hallo …
… und herzlich willkommen zum WM-Viertelfinal zwischen der Schweiz und Österreich. Die Favoritenrolle ist klar verteilt: Die amtierenden Vizeweltmeister aus der Schweiz haben ihre Gruppe gewonnen und treffen mit Österreich auf den vierten der Gruppe A. Während für die Schweizer das Verpassen der Viertelfinals einer herben Enttäuschung gleichgekommen wäre, ist der Einzug unter die letzten Acht für unsere Nachbarn bereits eine kleine Sensation – letztmals schafften sie dies zuvor 1994.