4 Gründe für 4 Siege4 Gründe für 4 Siege: Deshalb können Biel und die Lions in den Final kommen
bam
26.3.2018
Biel hat den HCD auf dem Gewissen und die ZSC Lions schalten im Viertelfinal den letztjährigen Finalisten Zug aus. Vier Gründe, weshalb diese zwei Klubs auch in den Halbfinals gegen Lugano und Bern für Furore sorgen können.
Auch wenn es viele anders sehen: Auf dem Blatt ist der EHC Biel kein Underdog. Souverän schafften es die Seeländer trotz Zwischentief auf den 3. Rang der Qualifikation. In den Playoffs schickten sie Rekordmeister Davos in die Ferien. Biel steht damit erstmals seit 28 Jahren im Playoff-Halbfinal. Und hat dort gegen Lugano Grosses vor.
In der zweiten Halbfinal-Serie fordern die ZSC Lions den amtierenden Meister. Ein Schaulaufen für die Berner? Mitnichten! Wenn ein Team die Berner vom dritten Meistertitel in Folge abhalten kann, dann wohl die unberechenbaren ZSC Lions, die im Viertelfinal gegen Zug für eine Überraschung sorgten.
Direkt-Duelle und Lust auf Revanche sprechen für die Lions
1.) Rechnung offen: 2016 sorgt der achtplatzierte SC Bern für eine Überraschung: Er schickt den ZSC nach nur vier Spielen in die Ferien. Diese Schmach können und wollen die Zürcher nicht auf sich sitzen lassen. Die Löwen sind heiss auf die langersehnte Revanche.
2.) Löwen sind erwacht: Mit dem 4:1-Erfolg in der Serie gegen Zug haben die ZSC Lions viel Selbstbewusstsein getankt. Wer hätte gedacht, dass die Löwen nach dem ersten Duell (1:4-Niederlage) kontern und mit vier Siegen in Folge die Favoriten aus Zug eliminieren? Entscheidend waren auch die Emotionen: Die Lions spielten häufig in Unterzahl und überstanden brenzlige Situationen schadlos. Das gibt Selbstvertrauen. Sofern die Zürcher mit Härte und Cleverness auftreten, können sie die Berner unter Kontrolle bringen.
3.) Quali-Spiele: Der SCB wird mit 102 Punkten souverän Quali-Sieger. Die Lions haben 27 Punkte weniger auf dem Konto und liegen nach 50 Spielen auf Rang 7. Trotzdem zeigen die Direkt-Duelle, dass die Lions durchaus ihre Chancen haben. Drei Mal gewinnen die Zürcher, einmal verlieren sie in der Overtime. Die Playoff-Duelle werden zwar intensiver als in der Qualifikation geführt, dennoch zeigt die Statistik, dass die beiden Teams auf Augenhöhe sind.
4.) Die jungen Wilden: Die ZSC Lions waren einst bekannt für ihre vielen Nachwuchstalente im eigenen Team. In den letzten Jahren schafften es aber nur wenige ins A-Kader, einige haben die Organisation verlassen. Bis jetzt. Hans Kossmann vertraut Prassl, Bachofner, Hinterkircher und Miranda und hat die ersten drei auch schon als erste Sturmlinie auflaufen lassen. Ob die ehemaligen Junioren im Halbfinal für Furore sorgen, wird sich zeigen, aber die Unbekümmertheit könnte auch in dieser Serie von Vorteil sein. Die Qualifikation hat bei den ZSC Lions gezeigt, dass Erfahrung nicht alles sein muss.
Rajala on fire, aber nicht nur er
1) Der Sportchef: Martin Steinegger hat in dieser Saison bewiesen, dass er Gold wert ist. Als Mike McNamara als Trainer gefeuert wurde, übernahm er die Mannschaft ad interim und führte sie zu fünf Siegen. Danach trat er wieder in den Hintergrund und engagierte Ex-SCB-Meistercoach Antti Törmänen. Ausserdem bewies er ein gutes Händchen, als er Kreis (Bern), Fuchs (Ambri) und Forster (Davos) nach Biel transferierte. So konnte er die Abgänge Haas (Bern), Sutter (ZSC Lions) und Wellinger (Lugano) vergessen machen.
2) Der Trainer: Antti Törmänen kam im Dezember und führte den Verein in der Qualifikation auf Rang 3. Der Finne weiss, wie man Meister wird. Das hat er 2013 mit dem SC Bern bewiesen. Das könnte durchaus von Vorteil sein, denn sein Kontrahent Greg Ireland, der in Lugano an der Bande steht, hat keine nennbaren Titel in seinem Palmarès vorzuweisen.
3) Die Einzelspieler: Bei Biel gibt es einige Namen, die auch im Halbfinale den Unterschied machen können. So ist Jonas Hiller zu nennen, der im Viertelfinale immer wieder durch starke Paraden auffiel. Seine Schwalbe ub Spiel 3 war eine Ausnahme und sollte man ausser Acht lassen. Auch Beat Forster wird mit jeder Partie stärker. Wenn er seine Nerven im Griff hat, kann er mit seiner Erfahrung eine wichtige Stütze sein. Und dann ist da noch Toni Rajala, der trifft und trifft und trifft. Er hat mit seinen sechs Toren in sechs Spielen grossen Anteil am vorzeitigen Aus des HCD. Er wird auch Elvis Merzlikins das eine oder andere Mal bezwingen können.
4) Starke ausgeglichene Linien: Biel hat vier starke Linien. Vor allem die dritte Linie zeigt immer wieder eine Top-Leistung: Das Trio Neuenschwander (7 Plus-Minus-Bilanz), Lüthi (2), Diem (12) harmoniert ausgezeichnet. Alle spielten in der Quali im Plus-Bereich. Tolle Werte für eine dritte Linie.