Der EHC Biel erzwingt im Playoff-Final gegen den Qualifikationssieger Genève-Servette ein alles entscheidendes siebentes Spiel. Die Seeländer siegen vor heimischem Publikum 4:2 und gleichen die Best-of-7-Serie zum 3:3 aus.
Die Bieler drehten im zweiten Drittel ein 0:1 (13.) in ein 2:1 (33.). Für den Ausgleich zeichnete PostFinance-Topskorer Toni Rajala verantwortlich, der Finne erzielte auf Vorarbeit von Tino Kessler per Backhand seinen zehnten Treffer in diesen Playoffs. Das 2:1 schoss Luca Hischier nach einem herrlichen Pass von Verteidiger Noah Delémont aus der eigenen Zone.
Den Bielern gelang im Mittelabschnitt die Wende, obwohl sie während sechs Minuten im Powerplay einmal mehr nichts zu Stande brachten – damit fiel die Erfolgsquote im Final in Überzahl auf verheerende 4,76 Prozent (ein Tor aus 21 Versuchen). Allerdings spielen die Genfer auch wirklich gut Boxplay, sehr aggressiv.
Im letzten Drittel waren die Genfer zu keiner Reaktion fähig. Auch bei den Genfern lässt das Powerplay in dieser Serie mit zwei Treffern aus nun 17 Möglichkeiten (zwei am Dienstag) zu wünschen übrig. In der 55. Minute gelang Gaëtan Haas das 3:1. Zuvor hatte das Heimteam seinem dritten Tor in diesem Spiel nähergestanden als Servette dem 2:2. Dennoch wurde es nochmals spannend, denn 67 Sekunden nach dem 1:3 verkürzte Verteidiger Henrik Tömmernes auf 2:3 (56.). 26,3 Sekunden vor dem Ende machte Mike Künzle mit einem Schuss ins leere Gehäuse alles klar. Der Sieg der Bieler ging insgesamt in Ordnung.
Kann Servette vom Heimvorteil profitieren?
Die Führung von Servette erzielte in der 13. Minute der Schwede Linus Omark. Dem Treffer ging ein Fehler des Bieler Verteidigers Noah Schneeberger in der Genfer Zone voraus. In der 18. Minute hatten die Gastgeber Glück, dass ein Schuss von Marco Miranda von der Latte zurückprallte. Die Partie begann äusserst animiert, bereits in der ersten Minute hatten beide Teams durch Rajala respektive Roger Karrer, der nach einem schönen Solo alleine vor dem Bieler Keeper Harri Säteri scheiterte, eine gute Chance.
Dass es in dieser Finalserie zu einer Belle kommt, entbehrt nicht einer gewissen Logik. Nicht umsonst beendeten Servette und Biel die Qualifikation mit jeweils 101 Punkten auf den ersten zwei Plätzen. Dass die Genfer am Donnerstag Heimvorteil haben, verdanken sie der besseren Bilanz in den Direktbegegnungen in der Regular Season (3:1 Siege). Für Servette wäre es der erste Meistertitel der Vereinsgeschichte, für die Bieler der vierte, der erste seit 40 Jahren.