Playoff-Final EHC Biel schafft in Genf das Break

sda

18.4.2023 - 23:13

Dem EHC Biel gelingt ihn der Finalserie gegen Genève-Servette das Break. Nach dem 2:1 nach Verlängerung fehlen den Seeländern noch zwei Siege zum ersten Meistertitel seit 40 Jahren.

Keystone-SDA, sda

Den entscheidenden Treffer erzielte Yanick Stampfli in der 78. Minute nach einem Fehler von Servettes Verteidiger Sami Vatanen. Während die Bieler den ersten Sieg in Genf nach sechs Niederlagen feierten, verloren die Gastgeber im achten Heimspiel in diesen Playoffs zum ersten Mal.

«Wer sie vorne nicht macht, der bekommt sie hinten», ist ein im Eishockey viel bemühtes Zitat. Das traf am Dienstag nicht nur in der Verlängerung zu, sondern auch im Mitteldrittel. Die Genfer kamen in der 27. Minute durch Marc-Antoine Pouliot, der am Aussenpfosten scheiterte, und Deniss Smirnovs sowie eine Minute später durch Simon Le Coultre innert kürzester Zeit zu drei sehr guten Chancen. In der 31. Minute brachte der Bieler Topskorer Toni Rajala die Gäste mit einem satten Schuss in Führung.

Ausgleich in der 55. Minute

Die Genfer benötigten ein Powerplay, um in der 55. Minute auszugleichen und sich in die Verlängerung zu retten. Das Tor erzielte Vatanen, der bereits zum fünften Mal in den laufenden Playoffs erfolgreich war. Der Finne kehrte ins Team zurück, nachdem er im ersten Finalspiel verletzt ausgeschieden war. Servette hatte schon beim 2:1-Heimsieg vier Tage zuvor im Powerplay reüssiert.

Derweil ist dieses bei den Bielern im Final nach wie vor eine Baustelle, sie brachten bei zehn Gelegenheiten noch kein Tor zu Stande. Im Halbfinal gegen die ZSC Lions (4:0) hatte das Überzahlspiel mit einer Erfolgsquote von 46,15 Prozent noch vorzüglich funktioniert hatte. Bis jetzt spielt das jedoch keine grosse Rolle.

Starker van Pottelberghe

Die Bieler setzten im Tor überraschenderweise nicht auf Harri Säteri, sondern auf Joren van Pottelberghe. Dadurch konnten sie mit Riley Sheahan einen weiteren ausländischen Stürmer einsetzen. Dieser Schachzug ging auf. Van Pottelberghe bewies eindrücklich, dass er derzeit einer der besten Schweizer Goalies ist. Hätte er nicht im März 2022 einen Kreuzbandriss erlitten, wäre Säteri wohl gar nicht verpflichtet worden. Van Pottelberghe hatte schon im zweiten Halbfinalspiel gegen die ZSC Lions (4:0) brilliert.

Die Genfer starteten äusserst druckvoll in die Partie, kamen bereits in der ersten Minute durch Marco Miranda zu einem guten Abschluss. Derweil konzentrierten sich die Bieler darauf, kompakt zu stehen und vorne Nadelstiche zu setzen, was auch immer wieder gelang, beispielsweise in der 5. Minute durch den erneut auffälligen Damien Brunner, der im Alter von 37 Jahren seine tolle Karriere mit seinem ersten Meistertitel krönen möchte.

Diesem ist er nun einen weiteren Schritt nähergekommen. Erfreulich war für die Gäste auch, dass Mike Künzle wieder mittun konnte, der Stürmer hatte am Sonntag nach einer Kollision mit Servettes Alessio Bertaggia an der Stirn genäht werden müssen. Die vierte Partie findet am Donnerstag in Biel statt.

Genève-Servette – Biel 1:2 (0:0, 0:1, 1:0, 0:1) n.V.

7135 Zuschauer. – SR Lemelin (USA)/Stolc (SVK), Cattaneo/Duc. – Tore: 31. Rajala (Rathgeb) 0:1 (ohne Torhüter). 55. Vatanen (Winnik, Omark/Powerplaytor) 1:1 (ohne Torhüter). 78. Stampfli (Künzle) 1:2. – Strafen: je 4mal 2 Minuten. – PostFinance-Topskorer: Richard; Rajala.

Genève-Servette: Mayer; Karrer, Tömmernes; Vatanen, Maurer; Jacquemet, Le Coultre; Völlmin; Miranda, Filppula, Winnik; Bertaggia, Richard, Rod; Hartikainen, Jooris, Omark; Praplan, Pouliot, Smirnovs; Antonietti.

Biel: van Pottelberghe; Rathgeb, Lööv; Yakovenko, Grossmann; Schneeberger, Forster; Delémont; Kessler, Sallinen, Rajala; Hofer, Haas, Olofsson; Brunner, Cunti, Sheahan; Schläpfer, Froidevaux, Stampfli; Künzle.

Bemerkungen: Genève-Servette ohne Berthon (verletzt) und Auvitu (überzähliger Ausländer), Biel ohne Säteri (überzähliger Ausländer).