Biel – Bern 2:5 Bieler Fehler lassen den SC Bern ausgleichen

SDA

2.4.2019 - 22:35

Der Schlittschuhclub Bern befindet sich wieder auf Finalkurs. Die Stadtberner profitieren von Bieler Fehlern, siegen auswärts 5:2 und gleichen die Halbfinalserie nach Siegen zum 2:2 aus.

Damit holte Bern den Heimvorteil zurück. In diesen Playoffs spielten die Stadtberner bislang aber primär auswärts grandios. Von fünf Partien auf fremdem Eis gegen Servette (3) und Biel (2) gewannen die Stadtberner vier – nur einmal, in Spiel 2 in Biel, verloren sie in der Verlängerung.

Der EHC Biel muss sich steigern, um die Halbfinalserie wieder in andere Bahnen zu lenken. Derzeit lamentieren die Bieler viel zu viel. Schon am Samstag bei der 2:6-Niederlage in Bern erwähnte Biels Coach Antti Törmänen erstmals den Vorteil, welcher der grosse Schlittschuhclub Bern bei den Schiedsrichtern eben hätte. Das grosse Hadern ging am Dienstag weiter. Vor dem ersten Gegentreffer hätte der Puck die Eisfläche verlassen, monierten die Bieler – vermutlich sogar zu Recht. Und dem 0:2 soll ein unkorrekter Berner Check vorausgegangen sei.

Aber es gibt auch andere Wahrheiten. Biel leistete sich in der Startphase viel zu viele Fehler. Deshalb bekam Bern früh Oberwasser. Hätte Biels Goalie Jonas Hiller bei der fragwürdigen Szene nach 14 Minuten weitergespielt, hätte Simon Moser den Puck nicht unbedrängt zum 1:0 ins verlassene Goal spedieren können. Das Video durften die Schiedsrichter bei diesem Goal gar nicht konsultieren. Die nächsten beiden Gegentore durch Thomas Ruefenacht und nochmals Moser kassierte Biel in Unterzahl. Bei allen Bieler Zweiminutenstrafen handelte es sich um zu Recht geahndete Regelverstösse. Zwei der drei Strafen handelte sich Biel durch Fouls in der offensiven Zone ein. Das ist fahrlässig – zumal für ein Team, welches in diesen Playoffs noch nie drei Strafen in Folge ohne Gegentor überstanden hat.

Trotz aller Fehler: Biel hätte auch am Dienstag wieder gewinnen können. Eine Fünfminutenstrafe gegen den Berner Gregory Sciaroni (der für Spiel 5 gesperrt sein wird) verhalf den Bielern ins Spiel zurück. Die letzten 14 Minuten des zweiten Abschnitts dominierte Biel mit 14:2 Torschüssen. Anssi Salmela und Mathieu Tschantré vergaben die grössten Ausgleichschancen zum 2:2. Und auch im Schlussabschnitt verkürzten die Bieler durch Toni Rajala in der 49. Minute nochmals auf 2:3. Jan Mursak stellte in der 59. Minute aber den Sieg sicher. Und Tristan Scherwey setzte mit einem Schuss ins leere Tor den Schlusspunkt zum 5:2.

Noch ist die Serie für Biel nicht verloren. Die Seeländer sind in der Lage, nochmals in Bern zu gewinnen. Auch die ZSC Lions verspielten vor einem Jahr in der Halbfinalserie als Aussenseiter gegen Bern ein frühes Break und gewann die Serie (und später die Meisterschaft) trotzdem noch. Aber die Bieler müssen aufhören zu jammern und 60 Minuten lang so gut spielen wie am Dienstag in den Minuten 24 bis 40.

Biel – Bern 2:5 (0:1, 1:1, 1:3)

6521 Zuschauer (ausverkauft). – SR Hebeisen/Salonen, Gnemmi/Kaderli. – Tore: 15. Moser 0:1. 26. Ruefenacht (Scherwey/Ausschluss Tschantré) 0:2. 29. Brunner (Earl/Ausschluss Sciaroni) 1:2. 44. Moser (Ebbett/Ausschluss Forster) 1:3. 49. Rajala (Fey, Salmela) 2:3. 59. (58:23) Mursak (Ebbett) 2:4. 60. (59:13) Scherwey (Krueger) 2:5 (ins leere Tor). – Strafen: 3mal 2 plus 10 Minuten (Schmutz) gegen Biel, 1mal 2 plus 5 Minuten (Sciaroni) plus Spieldauer (Sciaroni) gegen Bern. – PostFinance-Topskorer: Fuchs; Arcobello.

Biel: Hiller; Maurer, Salmela; Fey, Forster; Moser, Kreis; Sataric; Riat, Diem, Künzle; Pedretti, Kärki, Rajala; Brunner, Fuchs, Earl; Schmutz, Neuenschwander, Hügli; Tschantré.

Bern: Genoni; Burren, Almquist; Untersander, Blum; Andersson, Gerber; Krueger; Ruefenacht, Arcobello, Moser; Grassi, Mursak, Ebbett; Sciaroni, Heim, Scherwey; Berger, Brügger, Bieber; Kämpf.

Bemerkungen: Biel ohne Paupe (verletzt) und Pouliot (überzähliger Ausländer), Bern ohne Haas, Kamerzin (beide verletzt) und Boychuk (überzähliger Ausländer). – Lattenschuss Scherwey (42.).

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