Weil er in der Partie gegen Lausanne ein Foul vortäuscht, wird Grégory Hofmann vom Verband zu einer Geldbusse verdonnert. Ein Entscheid, der für Aufsehen sorgt.
Die Szene ereignet sich am vergangenen Freitag im Spiel zwischen dem EVZ und Lausanne. In der 31. Minute kann Florian Douay Zugs Grégory Hofmann nur regelwidrig mit einem Stockschlag auf den Oberschenkel stoppen. Das klare Verdikt der Unparteiischen: Douay muss für zwei Minuten auf die Strafbank.
Im Nachhinein wird aber auch «Opfer» Hofmann vom Verband bestraft, weil er in der besagten Szene ein Foul vorgetäuscht haben soll. Die Begründung von Einzelrichter Stefan Müller im Wortlaut: «Der Beschuldigte wird gefoult, was aber keinesfalls sein Verhalten rechtfertigt. Er nimmt den Kontakt wahr und lässt den Stock absichtlich fallen. Damit versucht er anzudeuten, dass der Gegenspieler ihm den Stock aus der Hand geschlagen hat – was erwiesenermassen nicht der Fall ist.»
Aus diesem Grund wird Hofmann eine Geldstrafe von 2’000 Franken aufgebrummt. «Dieses Verhalten erfüllt den Tatbestand des Embellishments gemäss Regel 138 I IIHF, nämlich eine übermässige und unnatürliche Reaktion auf die Aktion eines Gegenspielers – unabhängig davon, ob diese Aktion korrekt oder regelwidrig war. Solches Verhalten ist unsportlich und im Eishockey in hohem Masse verpönt», wählt Müller in seinem Schreiben deutliche Worte.
Samuelsson: «Es wirkt nach Zufallsprinzip»
Für «blue Sport»-Experte Morgan Samuelsson dagegen ist die Strafe eher zu hart, auch wenn er betont: «Hofmann hätte den Stock nicht fallen lassen dürfen. Deshalb kann man die Busse geben.» Viel mehr stört Samuelsson aber, dass in dieser Thematik teilweise mit unterschiedlichen Ellen gemessen wird. «Es herrscht meiner Meinung nach zu wenig Einheitlichkeit. Es müsste jede derartige Szene angeschaut und jeder Schuldige bestraft werden – am besten von der gleichen Person», sagt der 52-Jährige. Nur sei das finanziell wohl nicht realisierbar.
Stand jetzt ist es für den Schweden auch einfach nur Glück oder Pech, ob ein Vergehen beim Einzelrichter landet oder nicht. «Es gibt keine Linie, es wirkt nach einem Zufallsprinzip. So wissen die Spieler irgendwann nicht mehr genau, was toleriert wird.» Genau deshalb müsse man jetzt für drei, vier Runden konsequent durchgreifen – denn eins ist für Samuelsson klar: «Solche Aktionen gehören nicht zum Eishockey.»
Das gefällte Urteil spaltet in den sozialen Netzwerken auch die Meinungen der Fans. «Einer schwingt seinen Stock wie die Axt im Wald und das soll eine Schwalbe sein?», hinterfragt ein User die ausgesprochene Strafe. Ein anderer hingegen schreibt sichtlich angetan: «Das liebe ich am Hockey: Harter Einsatz vom Lausanner (auch bestrafungswürdig), aber das zu späte Fallenlassen des Stocks wird als unfaires Verhalten bestraft. Das werden Fussballer nie verstehen!»