Die Schweizer schliessen die Vorrunde an der WM in Riga mit dem erwarteten Sieg ab – einem 6:3 gegen Grossbritannien. Sie sind definitiv bereit für den Viertelfinal am Donnerstag.
Speziell war die Partie für Santeri Alatalo, der mit dem im Powerplay erzielten 3:2 (31.) in seinem neunten Spiel für die Schweiz erstmals erfolgreich war, wobei sein Schuss gleich von zwei Briten abgelenkt wurde. «Ich habe mir mein erstes Tor sicher nicht so vorgestellt, sondern dass ich einen guten Move mache und ihn dann ins Lattenkreuz haue», sagte der Verteidiger des EV Zug, der ab der kommenden Saison bei Lugano tätig sein wird. «Aber natürlich nehme ich den Treffer sehr gerne. Es war eine super Teamleistung. Nun geht es in die richtig heisse Phase, wir freuen uns.»
Dass die Schweizer gegen die Briten hie und da etwas die Konsequenz vermissen liessen, dafür hatte Nationaltrainer Patrick Fischer Verständnis angesichts des bereits zuvor gelösten Viertelfinal-Tickets und der ungewohnt frühen Anspielzeit um 12.15 Uhr Ortszeit. Viel entscheidender ist der Gesamteindruck und dieser fällt sehr positiv aus, nicht nur wegen der fünf Siege in den sieben Partien.
«Mir gefiel unser defensives Spiel, wie wir in der Offensive auftraten, das Box- und Powerplay, im Moment bin ich mit allem zufrieden.»
Patrick Fischer
Jene Gegner, die es zu schlagen galt, hatten die Schweizer im Griff. Und gegen die Slowakei lieferten sie zwei Tage nach der 0:7-Schlappe gegen Schweden eine Gala (8:1) ab, was den Charakter des Teams unterstreicht. Auch der Auftritt gegen Russland war trotz der 1:4-Niederlage gut. «Es ist nie einfach, sich für die Viertelfinals zu qualifizieren. Wir waren von der ersten Sekunde an bereit, hart zu arbeiten, spielten aufsässig», lobte Fischer. Danach gefragt, was ihm weniger gefallen habe, fiel ihm nichts ein. «Mir gefiel unser defensives Spiel, wie wir in der Offensive auftraten, das Box- und Powerplay, im Moment bin ich mit allem zufrieden.»
Nationalmannschaftsdirektor Lars Weibel ergänzte: «Wir sind nicht nur mit den Resultaten sehr zufrieden, sondern auch mit der Art und Weise, wie die Mannschaft aufgetreten ist. Die Vorbereitung war für alle nicht einfach, speziell für den Coaching-Staff. Es wirkt sich aus, dass wir im Sommer jede Minute genutzt haben, unser Playbook zu verbessern, an unserer Identität und unserem Auftritt zu arbeiten. Das ist nun zum Tragen gekommen.»
Bereit trotz harziger Vorbereitung
Die Vorbereitung war in der Tat alles andere als einfach. Sämtliche vor dem April geplanten Zusammenzüge fielen der Coronavirus-Pandemie zum Opfer, und vor dem Turnierstart konnten drei der sieben Testspiele nicht durchgeführt werden. Dass die Mannschaft dennoch bereit war, unterstreicht die unter Fischer gemachte Entwicklung.
Insofern können die Schweizer dem weiteren Turnierverlauf mehr als zuversichtlich entgegenblicken. Das Vertrauen ist riesig, sie wissen, dass sie jeden Gegner bezwingen können, sie dafür nicht über sich hinauswachsen, sondern einfach ihr auf Tempo basierendes Spiel durchziehen müssen. Dieses Wissen hilft enorm. «Es kommt vor allem darauf an, wie wir auftreten», brachte es Weibel auf den Punkt. «Die überzeugenden Auftritte machen Hunger auf mehr.»
sfy, sda