Der grossen Gewinner der drittletzten Runde der National League heissen ZSC Lions, Lugano und Servette. Sie machen einen wichtigen Schritt Richtung direkte Viertelfinal-Qualifikation.
Davos unterliegt im Jubiläumsspiel dem ZSC
Der HCD hätte sich keinen schlechteren Gegner für sein grosses Jubiläum aussuchen können. Seit über zwei Jahren konnten die Bündner nicht mehr gegen die Lions aus Zürich gewinnen – und auch diesmal brachten die ansonsten im Landwassertal gern gesehenen Gäste aus dem Unterland keine Geschenke mit.
Zweimal – durch Enzo Corvi und Teemu Turunen jeweils früh im ersten und zweiten Drittel – gingen die Davoser in Führung, doch die Löwen brüllten zum Schluss. Teemu Rautiainen, der Aushilfs-Finne von den GCK Lions, schoss die Zürcher zehn Minuten vor Schluss erstmals und entscheidend in Führung.
Während die Davoser die Playoff-Achtelfinals – gegen den SC Bern oder die Rapperswil-Jona Lakers – von nächster Woche planen müssen, machten die Zürcher einen wichtigen Schritt, diese ungeliebte Zusatzschlaufe zu umgehen und direkt in die Viertelfinals einzuziehen. Sie gewannen erstmals seit Mitte Februar zwei Spiele in Folge und scheinen gerade noch rechtzeitig auf die Playoffs hin ihre Form noch zu finden.
Für die Davoser war es ein tristes Jubiläum, wegen der Niederlage und wegen der noch immer fehlenden Zuschauer. Sie werden aber einige Feierlichkeiten im Lauf des Jahres nachholen, wenn wieder Fans zugelassen sind.
Lugano müht sich zum Pflichtsieg
Der HC Lugano wahrte sich mit einem zu deutlich ausgefallenen 7:3-Sieg gegen das Schlusslicht die Chance auf den 2. Platz am Ende der Qualifikation. Die Tessiner taten sich allerdings äusserst schwer, um die Emmentaler im vierten Spiel der Saison zum vierten Mal zu bezwingen. In den letzten 19 Minuten machte das Team von Coach Serge Pelletier aus einem 1:3-Rückstand ein 7:3. Vier der sechs Tore fielen im Powerplay, Luca Fazzini erzielte seinen dritten Hattrick in der National League.
Die SCL Tigers müssen froh sein, dass es in dieser Saison kein Playout und keinen Absteiger gibt. Sie setzten in dieser Corona-Saison konsequent auf die Vernunft, verfügten so aber nicht über die Qualität, um in der National League eine gute Rolle zu spielen. Sie verloren 24 ihrer letzten 26 Partien.
Servette macht Anspruch auf Playoff-Viertelfinals deutlich
Nach einer zuletzt schwachen Phase macht Servette seinen Anspruch auf einen direkten Platz in den Playoff-Viertelfinals mit einem 5:1-Sieg im Romand-Derby gegen Lausanne deutlich. Bereits im Startdrittel sorgten Linus Omark, Tanner Richard und Marco Miranda mit den Toren zum 3:0 innerhalb von weniger als vier Minuten für eine Vorentscheidung.
Die Lausanner bemühten sich in der Folge zwar redlich, konnten aber nicht an die starke Leistung am Dienstag in Lugano anknüpfen. Servette entschied damit die Genfersee-Serie mit 4:2 Siegen in der laufenden Qualifikation für sich, fünfmal gewann das Auswärtsteam. Und noch wichtiger: Die Genfer festigten den 6. Platz gegenüber Biel, das am Wochenende nach der Quarantäne nochmal zwei Spiele Zeit hat, seinen Punkteschnitt zu verbessern.
Zug unterstreicht seine Dominanz
Der überlegene Qualifikationssieger EV Zug unterstrich auch in der drittletzten Runde seine Dominanz und bezwang das zuvor drittplatzierte Fribourg-Gottéron 4:0. Alle Tore fielen im Schlussabschnitt.
Fribourg-Coach Christian Dubé gönnte seinem Stammgoalie Reto Berra vor den Playoffs eine Pause, und dessen Ersatz Connor Hughes wäre fast zum grossen Helden geworden. Bis zur 43. Minute hielt er seinen Kasten gegen einen wahren Zuger Sturmlauf (am Ende 50 Schüsse aufs Tor) rein, ehe Yannick Zehnder im Nachschuss den Bann brach. Carl Klingberg und Grégory Hofmann im Powerplay sowie Jérôme Bachofner sorgten dann noch für ein standesgemässes Resultat.
Leonardo Genoni musste für seinen Shutout "nur" 26 Schüsse abwehren. Trotz der Niederlage kann Gottéron nicht mehr von den ersten sechs Plätzen, die zur direkten Viertelfinal-Teilnahme reichen, verdrängt werden.
Davos - ZSC Lions 2:3 (1:1, 1:1, 0:1)
1 Zuschauer. - SR Salonen/Nikolic, Cattaneo/Duarte. - Tore: 6. Corvi (Turunen, Palushaj) 1:0. 19. Prassl 1:1. 23. Turunen (Corvi/Powerplaytor) 2:1. 37. Geering (Andrighetto) 2:2. 50. Rautiainen (Lasch) 2:3. - Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Davos, 4mal 2 Minuten gegen ZSC Lions. - PostFinance-Topskorer: Corvi; Andrighetto.
Davos: Sandro Aeschlimann (21. Mayer); Nygren, Jung; Buchli, Guerra; Stoop, Hänggi; Marc Aeschlimann; Ritzmann, Egli, Herzog; Palushaj, Ullström, Turunen; Marc Wieser, Corvi, Ambühl; Lutz, Baumgartner, Canova.
ZSC Lions: Waeber; Noreau, Marti; Phil Baltisberger, Geering; Trutmann, Berni; Noah Meier; Prassl, Roe, Andrighetto; Bodenmann, Krüger, Hollenstein; Lasch, Sigrist, Rautiainen; Pedretti, Schäppi, Wick; Riedi.
Bemerkungen: Davos ohne Du Bois, Kienzle, Nussbaumer, Paschoud, Rubanik, Dino Wieser (alle verletzt), Barandun, Frehner, Heinen (alle krank) und Sund (überzähliger Ausländer), ZSC Lions ohne Chris Baltisberger, Blindenbacher, Flüeler, Morant und Pettersson (alle verletzt). Davos ab 58:54 ohne Torhüter.
Lugano - SCL Tigers 7:3 (0:2, 1:0, 6:1)
0 Zuschauer. - SR Wiegand/Dipietro, Schlegel/Wolf. - Tore: 1. (0:48) Sturny (Julian Schmutz) 0:1. 14. Flavio Schmutz (Sturny/Unterzahltor!) 0:2. 31. Walker (Nodari) 1:2. 41. (40:36) Huguenin 1:3. 42. (41:01) Herburger (Josephs) 2:3. 44. Fazzini (Loeffel, Herburger/Powerplaytor) 3:3. 49. Loeffel (Morini/Powerplaytor) 4:3. 51. Vedova 5:3. 55. Fazzini (Morini/Powerplaytor) 6:3. 57. Fazzini (Arcobello, Heed/bei 5 gegen 3) 7:3. - Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Lugano, 8mal 2 Minuten gegen SCL Tigers. - PostFinance-Topskorer: Arcobello; Berger.
Lugano: Schlegel; Heed, Wellinger; Loeffel, Chiesa; Nodari, Wolf; Vedova, Riva; Bürgler, Arcobello, Boedker; Fazzini, Morini, Suri; Lammer, Herburger, Josephs; Walker, Sannitz, Zangger.
SCL Tigers: Zaetta; Blaser, Leeger; Erni, Huguenin; Lardi, Grossniklaus; Bircher; Berger, Weibel, Neukom; Julian Schmutz, Flavio Schmutz, Sturny; Petrini, In-Albon, Wenger; Andersons, Melnalksnis, Dostoinov.
Lausanne - Genève-Servette 1:5 (0:3, 1:1, 0:1)
1 Zuschauer. - SR Lemelin/Urban, Kehrli/Burgy. - Tore: 11. (10:48) Omark (Winnik, Vouillamoz) 0:1. 12. (11:58) Richard (Vermin) 0:2. 15. Miranda (Arnaud Montandon/Powerplaytor) 0:3. 25. Frick 1:3. 28. Le Coultre (Karrer) 1:4. 42. Arnaud Montandon (Richard) 1:5. - Strafen: 6mal 2 plus 10 Minuten (Arnold) gegen Lausanne, 3mal 2 plus 10 Minuten (Vermin) gegen Genève-Servette. - PostFinance-Topskorer: Bertschy; Omark.
Lausanne: Boltshauser; Grossmann, Barberio; Heldner, Frick; Genazzi, Marti; Roth, Arnold; Jooris, Gibbons, Bozon; Bertschy, Emmerton, Kenins; Krakauskas, Almond, Douay; Jäger, Froidevaux, Antonietti.
Genève-Servette: Descloux; Jacquemet, Tömmernes; Karrer, Le Coultre; Völlmin, Smons; Guebey, Smirnovs; Vouillamoz, Winnik, Omark; Patry, Richard, Vermin; Moy, Fehr, Miranda; Arnaud Montandon, Kast, Berthon.
Bemerkungen: Lausanne ohne Hudacek, Maillard (beide verletzt) und Hudon (überzähliger Ausländer), Genève-Servette ohne Maurer, Mercier (beide verletzt) und Asselin (überzähliger Ausländer).
Zug - Fribourg-Gottéron 4:0 (1:0, 0:0, 3:0)
0 Zuschauer. - SR Tscherrig/Stolc, Fuchs/Gnemmi. - Tore: 1. (0:55) Hofmann (Kovar) 1:0. 43. Zehnder (Albrecht) 2:0. 49. Klingberg (Kovar, Hofmann/Powerplaytor) 3:0. 59. Bachofner 4:0. - Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Zug, 6mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron. - PostFinance-Topskorer: Kovar; Mottet.
Zug: Genoni; Schlumpf, Geisser; Diaz, Stadler; Cadonau, Gross; Nussbaumer; Martschini, Senteler, Abdelkader; Simion, Kovar, Hofmann; Klingberg, Albrecht, Zehnder; Bachofner, Leuenberger, Thorell; Langenegger.
Fribourg-Gottéron: Hughes; Gunderson, Chavaillaz; Sutter, Furrer; Kamerzin, Jecker; Abplanalp; Herren, Schmid, DiDomenico; Sprunger, Walser, Bykov; Jörg, Desharnais, Mottet; Bougro, Marchon, Jobin; Schaller.
Bemerkungen: Zug ohne Hollenstein, Thürkauf, Wüthrich (alle verletzt), Alatalo (krank) und Shore (überzähliger Ausländer), Fribourg-Gottéron ohne Brodin, Rossi und Stalberg (alle verletzt).